„Poems on the Rocks“
Jo Jung interpretiert Rockklassiker auf eine ganz neue Art
- Als eine „Zeitreise durch die Rockgeschichte“ist das Konzert angekündigt gewesen, das am vergangenen Samstag in der S4 Lounge in Tuttlingen in Zusammenarbeit mit dem Rittergartenverein stattgefunden hat. Und tatsächlich wurde nicht zu viel versprochen: Spezielle Outfits, lange Mähnen und eine Songvielfalt, die von den Sechzigern bis weit ins Millennium reicht, boten die fünf Musiker der „Poems on the Rocks“-Band. Ihnen angeschlossen hatte sich außerdem der aus Radio und Fernsehen bekannte Autor und Schauspieler Jo Jung, der die bekannten englischen Texte nicht nur auf Deutsch übersetzte, sondern sie auf seine ganz eigene Art interpretierte.
Derbe Texte, laute Gitarrensoli und virtuose Schlagzeugeinlagen, aber auch ruhige, fast schon melancholische Töne – die gebotene Spannbreite der fünf Vollblutmusiker Jörg Krauss (Gesang), Edgar Müller (Keyboard), Christoph Berner (Gitarre), Helmut Kipp (Schlagzeug) und Andy Kammer (Bass) ließ keine Wünsche offen. Auch die stimmliche Vielfalt Jo Jungs stelle sich als einmalig und beeindruckend dar: Mal ruhig und sanft, mal brüllend und aggressiv, Jo Müller drückte das aus, was die Rockstars wohl beim Schreiben der Originalsongs gefühlt haben müssen. Dabei waren sich weder Sänger Jörg Krauss noch die restlichen Mitglieder der Band zu schade, um einen Schritt zurück zu treten und den Worten Jo Jungs Raum zu geben.
Allgemein schienen die sechs Protagonisten zu einer funktionierenden Einheit verschmolzen zu sein. Und so konnte es sich so manches Bandmitglied nicht verkneifen, ein paar Zeilen der Übersetzungen oder der zwischen den Liedern gesprochenen Gedichte mitzuflüstern.
Als die Band dann auch jüngeren Gästen bekannte Songs wie „Superstition“von Stevie Wonder, „The Sound of Silence“von Disturbed und „Californication“von den Red Hot Chili Peppers spielte, hielt es einige Gäste nicht mehr auf ihren Sitzen, worüber die Musiker sichtlich erfreut waren.