Heuberger Bote

Freibadsai­son ist stark, aber nicht rekordverd­ächtig

Knapp 84 000 Besucher im Bad – Deutlich mehr als im Vorjahr – Für das Freibad war es auch mal zu heiß

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(dh) - Die Saison im Tuttlinger Freibad ist seit zwei Wochen zu Ende, nun liegen unserer Zeitung die Besucherza­hlen vor. Insgesamt kamen von Mai bis September 83 952 Menschen ins Bad – das sind deutlich mehr als im Vorjahr, aber nicht ganz so viele wie in anderen Traumsomme­rn.

Es sei eines der „besucherst­ärksten Jahre“im Bad gewesen, teilen die Stadtwerke und die Stadt Tuttlingen mit. „Mit der Saison 2018 waren wir sehr zufrieden.“Auch am letzten Öffnungsta­g, Sonntag, 9. September, kamen noch einmal fast 500 Besucher. Die besucherst­ärksten Tage waren aber der 1. Juli mit stolzen 3408 Gästen und der 5. August mit 2808 Besuchern.

Was gut angenommen wurde, sind die Elfer-Karten, die seit dieser Saison sowohl im Tuwass als auch im Freibad genutzt werden können. 368 dieser Karten für Erwachsene wurden verkauft, 91 zum ermäßigten Preis und 219 für Kinder.

Rekordjahr­e 2003 und 2015

und Stadtwerke sehen verschiede­nen Faktoren als Ursachen. „Im Vergleich zu 2003 kann man feststelle­n, dass sich das Freizeitve­rhalten generell geändert hat – leider“, schreibt Pressespre­cher Arno Specht. „Viele Menschen, gerade jüngere, sind zusehends passiv, eine intensiver­e Mediennutz­ung spielt da sicher eine Rolle. Gleichzeit­ig hat aber auch die Zahl der Freizeitmö­glichkeite­n zugenommen.“

Darüber hinaus spiele auch das Wetter eine entscheide­nde Rolle. „So paradox es klingen mag: Zu heiße Tage können auch die Besucherza­hlen drücken“, erklärt Specht. „Wenn es zu heiß ist, wollen viele Menschen die kühle Wohnung erst gar nicht verlassen und ziehen diese einem Besuch im Freibad vor.“Dass die Preiserhöh­ung von 2016 zu weniger Besuchern beigetrage­n haben könnte, glaubt Specht weniger.

Stadtwerke zahlen drauf

Auch mehr Besucher hätten das Freibad aber nicht in die schwarzen Zahlen katapultie­rt. Die Stadtwerke zahlen jedes Jahr einige hunderttau­send Euro drauf. Der Gesamtumsa­tz des Freibads belief sich 2018 nach Angaben der Stadtwerke auf rund 277 000 Euro. Die Kosten des Freibadbet­riebs liegen im Durchschni­tt bei zirka 650 000 Euro jährlich, inklusive Abschreibu­ngen. Umgerechne­t sind das vier Euro pro Badegast, die die Stadtwerke drauflegen.

Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck, der auch Aufsichtsr­atschef der Stadtwerke ist, sagt dazu: „Man sieht: Auch in einem Traumsomme­r sind wir weit davon entfernt, eine schwarze Null zu erreichen, geschweige denn Gewinne zu machen.“Dennoch ist er der Meinung, dass das Freibad wichtig ist – „als Teil unserer Infrastruk­tur, als Sporteinri­chtung, als Ort zum Schwimmenl­ernen, als Freizeitan­gebot auch für die, die nicht verreisen können“.

Das Tuttlinger Freibad macht seit einigen Jahren pünktlich mit dem Ende der Sommerferi­en zu. Angesichts der warmen Tage hätte sich eine Verlängeru­ng der Saison angeboten – aus Erfahrungs­werten verzichten die Stadtwerke darauf aber. „Es hat sich gezeigt, dass selbst bei sehr gutem Wetter die Besucherza­hlen mit dem Ende der Ferien sehr stark zurückgehe­n“, sagt Specht. Gleichzeit­ig sei der Aufwand für eine flexible Lösung sehr hoch – allein weil Personal vorgehalte­n werden muss. „Die Kosten dafür sind beachtlich und würden das Defizit des Freibads noch weiter erhöhen“, so Specht.

 ?? GERARDS FOTO: ARCHIV/VALERIE ?? Das Tuttlinger Freibad war in diesem Sommer an heißen Tagen richtig voll. Manchmal war es aber auch zu heiß.
GERARDS FOTO: ARCHIV/VALERIE Das Tuttlinger Freibad war in diesem Sommer an heißen Tagen richtig voll. Manchmal war es aber auch zu heiß.

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