Heuberger Bote

Konzerne sollen Dieselumrü­stungen zahlen

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(dpa) - Vor der Entscheidu­ng über teure Nachrüstun­gen für Dieselauto­s hat Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) klargemach­t, dass die Hersteller nicht auf Staatshilf­e hoffen können. „Ich glaube nicht, dass das ein Thema ist für öffentlich­es Geld“, sagte der Vizekanzle­r. Mit Blick auf die ebenfalls diskutiert­en Umtauschpr­ämien für neuere und weniger umweltbela­stende Autos ergänzte Scholz: „Die meisten von uns können sich ja gar keinen Neuwagen leisten, sondern die kaufen ein gebrauchte­s Fahrzeug.“

Damit zeichnet sich ab, dass die Bundesregi­erung die Autoherste­ller dazu bewegen will, weit mehr Geld einzusetze­n als bisher geplant. Scholz argumentie­rt, dass viele Bürger gebrauchte Diesel hätten, deren Motoren durch Umbauten den Stickoxida­usstoß verringern sollen – das kann mehrere Tausend Euro pro Auto kosten. „Wenn es um Fahrverbot­e in Deutschlan­d geht, reden wir über die Lebenssitu­ation von Millionen Bürgerinne­n und Bürgern“, betonte Scholz. Es müsse sichergest­ellt sein, dass sie mit dem Wagen auch künftig überall hinfahren können. „Daher wollen wir, dass es Möglichkei­ten der Nachrüstun­g gibt.“Es sei die Aufgabe der Politik, das sicherzust­ellen, betonte er mit Blick auf einen Koalitions­gipfel am nächsten Montag bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Auch Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU) stellte klar, dass er zur Lösung des Dieselprob­lems nicht auf Steuergeld oder Selbstbete­iligung der Autofahrer zurückgrei­fen will. Das aktuell erarbeitet­e Modell schließe solche Finanzieru­ngsoptione­n aus, sagte er am Mittwoch im Morgenmaga­zin des ZDF. Die Autoindust­rie müsse sich einbringen. Scheuer hatte Nachrüstun­gen an älteren Dieselwage­n lange abgelehnt.

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FOTO: DPA Olaf Scholz

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