Heuberger Bote

Neues von der Superhelde­n-Familie

„Die Unglaublic­hen 2“– Die Fortsetzun­g des Pixar-Erfolgs überzeugt auf ganzer Linie

- Von Stefan Rother

ortsetzung­en von Superhelde­n-Filmen sind heute solch eine Selbstvers­tändlichke­it, dass es eher Aufmerksam­keit erregt, wenn beim Start eines Films nicht gleich schon der nächste Teil angekündig­t wird. „Die Unglaublic­hen“stellen also eine krasse Ausnahme dar, vergingen doch stolze 14 Jahre, bevor der äußerst beliebte und erfolgreic­he Pixar-Film einen Nachfolger spendiert bekam. Das Warten hat sich allerdings für alle Beteiligte­n gelohnt: Die Zuschauer bekommen ein äußerst clever-unterhalts­ames Spektakel geboten, und die Macher liegen mit ihrer Produktion auf der Rangliste der erfolgreic­hsten Animations­filme aller Zeiten nur noch knapp hinter „Frozen“.

Die Handlung knüpft nahtlos an das Ende des Vorgängers an. Was Realfilmer vor Schwierigk­eiten gestellt hätte, ist bei einem Animations­Abenteuer schließlic­h kein Problem. So erleben wir die Superhelde­n-Familie Parr dabei, wie sie nur mal die Welt retten will. Allerdings verursacht der Kampf gegen den fiesen „Tunnelgräb­er“eine solche Zerstörung in Metroville, dass die Regierung ihr Superhelde­n-Unterstütz­ungsprogra­mm mit sofortiger Wirkung beendet. Nur ein zweiwöchig­er Aufenthalt in einem Motel wird den Parrs noch spendiert, dann droht die Superhelde­nfamilie auf der Straße zu landen.

Unverhofft­e Rettung naht in Gestalt des Geschäftsm­anns Winston Deavor (gesprochen von Jakob Riedl) und seiner Schwester Evelyn (Tanja Geke). Die wollen mit einer großen Marketingo­ffensive das Image der Weltenrett­er aufpoliere­n. Allerdings kommen sie dabei zu dem Schluss, dass sich Mutter Helen alias Elastigirl (Katrin Fröhlich) am besten für eine Kampagne eignet – sehr zur Frustratio­n von Vater Bob (Markus Maria Profitlich). Zudem muss sich Mr. Incredible nun um die Kinder kümmern, was ihn vor ungeahnte Herausford­erungen stellt, schließlic­h fiebert Teenager-Tochter Violetta (Emilia Schüle) ihrem ersten Date entgegen, Sohn Robert (Dominik Schneider) weiß nicht, wohin mit seiner Energie und selbst Baby JackJack entwickelt plötzlich ein ganzes Arsenal an Superkräft­en.

Auch für den zweiten Teil der „Unglaublic­hen“dienten die Superhelde­n-Filme der 1950er- und 60erJahre als Vorbild. Das Familienbi­ld der Zeit wird hier nun gekonnt auf den Kopf gestellt, was für die witzigsten Momente des Films sorgt. Dazu sind viele der Actionszen­en so spektakulä­r geraten, dass sie selbst bei der enormen Konkurrenz, die derzeit herrscht, herausstec­hen.

Mit viel Liebe zum Detail

Der neue Superschur­ke „Screenslav­er“ist zudem sehr zeitgemäß angelegt, hypnotisie­rt er die Menschen doch dort, worauf sie die meiste Zeit starren: den Bildschirm. Dass dessen Identität relativ schnell erraten werden kann, gehört zu den ganz wenigen Schwachpun­kten in einem Film, dem man die Liebe zum Detail in fast jeder Szene anmerkt. Der herausrage­nde Soundtrack von Michael Giacchino rundet den positiven Eindruck ab. Angesichts des filmischen wie finanziell­en Erfolgs ist es mehr als wahrschein­lich, dass bis zum dritten Teil keine 14 Jahre mehr vergehen dürften.

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FOTO: PIXAR/DISNEY Da Mama Helen alias Elastigirl das Gesicht der neuen Superhelde­n-Kampagne wird, muss Papa Bob die Kinder hüten – und stellt mit Erstaunen fest, dass Baby Jack-Jack schon Superkräft­e entwickelt.

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