Sportstätte erhält aufgefrischtes Gesicht
Umfeld des Stadions Unterbach soll in zwei Bauabschnitten verschönert werden
- Wie sollen die Außenflächen des Stadions aussehen? Darüber hat der Technische Ausschuss diskutiert. Neue Zuschauerplätze, eine neuer Eingang, Lagerräume, Parkplätze und vieles mehr standen zur Debatte.
Bei einem Ortstermin Ende Juli hatte der Gemeinderat die Außenflächen des Stadions Unterbach unter die Lupe genommen und drei Bereiche ausgemacht, die sanierungsbedürftig sind; bemängelt wurden der Zuschaueraufenthalts- und der Eingangsbereich sowie der Weg zwischen Eingang und Zuschauerplätzen. Die Verwaltung schlug vor, in einem ersten Bauabschnitt 2019 die Aufenthaltsmöglichkeiten für Zuschauer zu erneuern. Dazu gehört der Abbruch der Stehstufen, der Bau der Sitzstufen am Stadion und am Kleinspielfeld – und auch eine neue Böschung müsste angelegt werden. Um den Haushalt nicht zu sehr zu strapazieren, könnten dann in einem zweiten Bauabschnitt 2020 der Eingangsbereich und der Weg von dort zum Zuschauerbereich umgestaltet werden. Im zweiten Bauabschnitt sollen auch Parkplätze saniert oder neu hergestellt werden, das Eingangsgebäude abgebrochen, ein neues Gerätehaus errichtet und die Zäune verlegt werden.
Ulrich Braun (CDU) sprach sich für den Vorschlag der Verwaltung aus, in zwei Bauabschnitten zu verfahren: „Wir können das gerne um ein Jahr zurückstellen, wenn es notwendig ist für den Haushalt“, so Braun. Er brachte auch das Thema Überdachung ein. Die solle geprüft werden und könnte beispielsweise in Form eines kostengünstigen Sonnensegels realisiert werden. Die neuen Sitzstufen am Kleinspielfeld empfand er als „nicht unbedingt nötig“, da hier immer wenige Leute stünden.
Ganz anderer Meinung war Leo Grimm von der FDP. Er könne die Planung so nicht mittragen. Seiner Meinung nach sei „aufhübschen“okay, „aber nur da, wo es auch notwendig ist“. Er findet es sinnlos, viel um den Rasenplatz herum zu machen, „wenn 98 Prozent der Fußballspiele auf dem Kunstrasenplatz stattfinden“. Klärungsbedarf sieht Grimm auch in Sachen Parkplätze. Er wolle keine neuen schaffen, wenn dafür Bäume weichen müssten. Den Planungen zu Bauabschnitt 1 stimme er zu, auch die Sitzstufen am Kleinspielfeld dürften gerne überarbeitet werden, aber der zweite Bauabschnitt inklusive Eingangsbereich „ist nicht in unserem Interesse“, so Grimm.
Harald Niemann von „Pro Spaichingen“fühlte sich nicht ausreichend darüber informiert, was am Ende genau gebaut werden soll. „Man weiß am Ende nicht, was da genau hinkommt“, so Niemann.
Komplett fehlen würde laut Alexander Efinger (Bündnis90/Die Grünen) der Bezug der Planung zu dem bereits bestehenden Gebäude mit Umkleidekabinen. Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher antwortete auf diese Bedenken mit dem Verweis auf einen Beschluss des Gemeinderats, der besagt, dass alte Kabinen solange genutzt würden, solange das möglich ist – danach seien die Räume für Geräte da. Da die Sache seit 2016 im Gespräch sei und auch Stellungnahmen von TV und SV Spaichingen vorlägen, könne Schuhmacher das Infodefizit von Efinger nicht nachvollziehen.
Bauabschnitt 1 ist für Stadtrat Volker Radzuweit (SPD) „kein Thema“, wobei ihm die Abwicklung des geplanten Bauabschnitts 2 nicht gefalle. Auch die Freien Wähler sprachen sich für den Vorschlag des ersten Bauabschnitts aus, allerdings ohne Sitzstufen zum Stadion.
Thema Überdachung
Am Ende stimmte der Ausschuss einstimmig den vorliegenden Planungen des Architekturbüros „Möst.Niess“zu Bauabschnitt 1 zu. Eine weitere einhellige Zustimmung erhielt die Untersuchung, ob eine Überdachung in Form eines Sonnensegels sinnvoll ist und welche Kosten damit verbunden wären. Für diese Maßnahmen sollen im Haushaltsjahr 2019 140 000 Euro bereitgestellt werden. Ebenso sollen für die Planung und Objektbetreuung durch das Spaichinger Architekturbüro „Möst.Niess“18 000 Euro in den Haushalt 2019 eingestellt werden.
Zu den Vorhaben im zweiten Bauabschnitt sprach sich der Ausschuss mehrheitlich für den Abbruch des Eingangsgebäudes und den Bau eines neuen Gebäudes mit Geräteräumen aus (zwei Gegenstimmen von „Pro Spaichingen“und der SPD). Im Haushaltsjahr 2020 sollen hierfür 126 000 Euro bereitgestellt werden und zusätzliche 10 000 Euro für die Arbeit des Architekturbüros. Über den endgültigen Standort dieses Gebäudes will der Ausschuss in einer weiteren Sitzung verhandeln. Auch der Weg zwischen Eingang und Zuschauerbereich soll neu gestaltet werden – dafür sprach sich ebenso die Mehrheit aus (eine Enthaltung „Pro Spaichingen“, eine Gegenstimme Bündnis90/Die Grünen). 120 000 Euro werden dafür im Haushalt 2020 eingeplant, plus 8000 Euro für die Planung. Auf die Sitzstufen am Kleinspielfeld will der Ausschuss mehrheitlich verzichten, wobei SPD und „Pro Spaichingen“mit zwei Stimmen dagegen hielten, Leo Grimm (FDP) enthielt sich. Die endgültigen Entscheidungen muss nun der Spaichinger Rat treffen.