Senioren-Halbtagesausflug
(sz) - Die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Tuttlingen lädt am Mittwoch, 10. Oktober, zu einem Halbtagesausflug für Senioren nach Balingen in das Waagenmuseum ein. Im Anschluss gibt es im Café Baier in Schömberg Gelegenheit zum Kaffeetrinken oder Vespern. Abfahrt ist um 12 Uhr in Wurmlingen, Kath. Kirche, 12.15 Uhr an der Auferstehungskirche, 12.25 Uhr am Omnibusbahnhof (ZOB), 12.35 Uhr im Brunnental/ Ecke Finkenstraße, 12.40 Uhr an der Versöhnungskirche, 12.45 Uhr an der Haltestelle Ettlensegart/Wolfsbühl. Rückkehr spätestens 20 Uhr. Anmeldung bis 4. Oktober im Gemeindebüro, Telefon 07461/927522 Kosten: 15 Euro (Busfahrt/Führung). Ein Manko von Unternehmen im Kreis Tuttlingen seien unter anderem die eher unterdurchschnittlichen Umsätze im Ausland – viele würden eher als Zulieferer für den regionalen Markt produzieren, sagten Wilhelm Kohler und Andreas Koch von dem Tübinger Institut. 179 Unternehmen in Landkreis seien befragt worden, hinzu kamen 31 Experteninterviews, Auswertungen von Statistiken und ein Workshop mit Fachleuten. Unzufrieden seien die Unternehmen vor allem mit der Breitband- und Fachkräfteversorgung gewesen: „Viele haben die Sorge, dass sie den künftigen Fachkräftebedarf nicht werden decken und dadurch in Schwierigkeiten geraten können.“Dies unterfütterten die beiden Experten mit Zahlen: So habe der Zuwachs der Berufsschülerzahlen im Landkreis zwischen 2010 und 2016 (plus 7,7 Prozent) nicht Schritt halten können mit dem Wachstum der Beschäftigtenzahlen (plus 17,8 Prozent).
Um die Firmen weiter in der Erfolgsspur zu halten, schlagen die Wirtschaftsfachleute eine Reihe von Gegenmaßnahmen vor: Zum Thema Fachkräfte etwa die Einrichtung von Studiengängen mit Schwerpunkten Informationstechnologie, Kunststoff als Werkstoff und additiver Fertigung. Betont wird in der Studie auch eine Initiative zum Standortmarketing – um zum Beispiel der geringen Konzentration von Dienstleistungen im Kreis Tuttlingen entgegenzuwirken.
Eine weitere Idee ist die Installierung eines 3D-Druckerparks im Kreis Tuttlingen, den alle Betriebe gemeinsam nutzen können. So sollen die „lokalen Verbund- und Clustervorteile“im Kreis besser genutzt werden. Einen wichtigen Akzent setzt die Studie zudem auf verstärkte Kooperationen von Firmen – statt immer nur den Konkurrenten zu sehen, sollen die Betriebe die Zusammenarbeit intensivieren. Verbundprojekte in sich überschneidenden Bereichen könnten unter anderem die Rekrutierung von Fachkräften vereinfachen, heißt es. Die Befragung hatte ergeben, dass 40 Prozent der Betriebe bereits kooperieren und 77 Prozent dies für erstrebenswert hielten. Laut Kohler und Koch fehlten aufgrund der guten Auftragslage oft jedoch die zeitlichen Ressourcen für die Umsetzung.
„Wir machen genau das bereits“
Etwa 130 Interessierte waren zu der Präsentation gekommen, darunter viele Kreistagsmitglieder und Firmenvertreter. Einige befragte Rolf Benzmann, Geschäftsführer Regio TV: Ingo Hell, Geschäftsführer Zetec Zerspanungstechnik in Gosheim und Vorsitzender des Clusters Zerspanungstechnik, plädierte für mehr Firmenkooperationen. „Wir dürfen nicht immer nur den Wettbewerber sehen – lieber gebe ich ein Stück Selbstständigkeit auf, als die Selbstständigkeit komplett zu verlieren.“Michael Eberhard, Entwicklungsleiter Rudolf Medical in Fridingen, sagte: „Ich habe die Studie gelesen und gedacht – wir machen genau das bereits und gehen den gesellschaftlichen Wandel an.“Benedikt Hermle, Vorstandsmitglied der Berthold Hermle AG in Gosheim, meinte, dass „die Themen der Studie uns nicht unbekannt sind“. So arbeite sein Unternehmen im 3D-Druckbereich an einer „eigenen Lösung“. Zum Thema Fachkräftemangel meinte Hermle, dass sich „der Landkreis im Marketing deutlich besser positionieren könnte, um Fachkräfte anzuwerben“.
Darauf ging Landrat Stefan Bär bei einer Diskussionsrunde ein: „Wir müssen uns fragen, ob das StandortMarketing bisher was gebracht hat und was wir besser machen können.“Markus Waizenegger, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Tuttlingen, sagte, dass es wichtig sei, „darüber nachzudenken, wie man Kooperationsbereitschaft von Firmen fördert“. Bei der Netzwerkarbeit habe sich in den vergangenen zehn Jahren „in Tuttlingen schon ungeheuer viel getan“, befand Harald Stallforth, Vorstandsvorsitzender TechnologyMountains. Es seien „die richtigen Maßnahmen für die Region getroffen worden, um sie vorwärts zu bringen“.
Mit den Erkenntnissen der Experten des Tübinger Instituts muss sich nun der Kreistag befassen. Und damit, was umgesetzt werden kann.