Ryder Cup: Woods gibt US-Team Schub
(SID/dpa) - Tiger Woods scherzte und schwärmte, er lachte wie schon lange nicht mehr. Als der GolfStar aus den USA aber mit seiner düsteren Ryder-Cup-Bilanz konfrontiert wurde, waren die süßen Gedanken an den jüngsten Turniersieg ganz schnell verflogen – und mit ihnen auch seine gute Laune. „Ja, das ist ganz bestimmt etwas“, sagte Woods nachdenklich, „auf das ich nicht gerne schaue.“
Siebenmal hat der Kalifornier in seiner Karriere bereits mit dem USTeam am prestigeträchtigen Kontinentalvergleich gegen die Europäer teilgenommen. Und nur einmal ging er aus diesem Duell als Sieger hervor, 1999. „Ich hoffe natürlich, dass wir das in dieser Woche ändern können“, sagte der nun 80-malige Turniersieger.
Die Vierer verderben die Statistik
Für die bescheidene Statistik darf freilich nicht nur Tiger Woods verantwortlich gemacht werden – von den Einzeln verlor er schließlich nur das 1997 bei seinem Debüt. In den klassischen Vierern, also den Partien mit Partnern, in denen es auf Teamgeist und Kollegialität ankommt, musste er aber viel zu häufig dem Gegner gratulieren. Insgesamt stehen den 13 Siegen deshalb 17 Niederlagen gegenüber, zudem endeten drei Matches mit WoodsBeteiligung unentschieden.
„Wir haben das nicht gut gemacht, keine Frage“, so der 14-malige MajorSieger – der mit dem Woods von damals nur noch bedingt etwas gemein hat. Sportlich durchaus wieder, vor allem der furiose Triumph beim PGATourfinale am Wochenende erinnerte an vergangene Tage und beendete eine fünfjährige Durststrecke ohne Erfolg. „Wenn er gesund bleibt, wird Tiger auch in Zukunft oben mitspielen und Turniere gewinnen“, glaubt der deutsche Golfer Martin Kaymer.
Die lange, sieglose Zeit hat Woods aber vor allem als Persönlichkeit reifen lassen, aus einem gierigen Einzelgänger ist mittlerweile ein geerdeter Teamplayer geworden. Die Ursachen – vier Rückenoperationen, private Eskapaden – sind freilich nicht die schönsten. Aber: Der neue Woods taugt nun viel mehr für den Ryder Cup und ist der große Hoffnungsträger des Titelverteidigers. „Dass Tiger dabei ist, gibt allen einen Schub. Ich weiß, wie wichtig dieses Ereignis für alle zwölf Jungs und für Tiger ist“, sagte US-Kapitän Jim Furyk, der mit Blick auf die Bedeutung von Woods meinte: „Mit dem Status und dieser Anzahl von Siegen kann er in dieser Woche den Unterschied machen.“