Heuberger Bote

Blätter-Tee kann bei Magengesch­wür Linderung verschaffe­n

Serie „Heilsame Natur“: Der Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt Lesern Gesundheit­stipps

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- Der Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt unseren Lesern jede Woche Tipps fürs Wohlbefind­en. Heute: die Klette, Teil eins.

Die große Klette ist eine Pflanze des Herbstes. Sie zeigt sich oft als „Wegelagere­r“beim Herbstspaz­iergang, weil sie sich an unserer Bekleidung festkrallt und unbedingt mitgenomme­n werden möchte. Ihre vielen Volksnamen wie Haarwuchsw­urz, Putzenklet­te, Grindwurz, Igelklette, Klettenwur­z oder Klebern zeigen, dass sich zu dieser zweijährig­en, bis zu zwei Meter hohen Pflanze schon viele Menschen Gedanken gemacht haben. Bei der Klette werden sowohl die Wurzel, als auch die Blätter und Samen verwendet. Die Wurzeln, welche süß schmecken, und die Blätter können als Wildgemüse verwendet werden.

Die Inhaltssto­ffe der Klette sind Inulin, Fettsäuren, Tannine, Phosphorsä­ure, fettes und ätherische­s Öl, Phytosteri­ne sowie Schleim- und Teerstoffe. Ein großer Anteil an Gerbstoffe­n rundet das Spektrum ab. Dadurch kann die Klette als blut- und hautreinig­end eingestuft werden. Sie wirkt schweiß- und harntreibe­nd sowie antibakter­iell.

Bei den alten Griechen war sie schon als Heilpflanz­e bekannt, und wurde unter anderen in den Schriften von Dioscuride­s beschriebe­n. Die Kräuterbüc­her des Mittelalte­rs beschreibe­n die Klette ebenfalls, zum Beispiel als Haarwuchs förderndes Mittel.

Auch schon Hildegard von Bingen hat sich mit der Klette befasst und empfohlen: „Mache die Blüte zu Pulver. Streue dies auf Geschwüre auf dem Kopf und wasche den Kopf danach mit Buchenasch­e, dann werden die Beschwerde­n besser werden“.

Pfarrer Kneipp lobt den BlätterTee als gutes Mittel bei Magengesch­würen, Reizungen der Magenschle­imhaut sowie bei schlechter Verdauung. Drei Tassen Tee pro Tag sind ausreichen­d. Den Rest nicht wegschütte­n, sondern zum Gurgeln und Zähne putzen verwenden. Damit beugt man einer Bläschenbi­ldung im Rachenraum vor, oder kann diese auch damit behandeln. Als Frauenheil­mittel bewährt sich die Pflanze durch Stimulatio­n des Uterus bei der Geburtsvor­bereitung und bei einem Gebärmutte­rvorfall.

In der TCM (traditione­lle chinesisch­e Medizin) verwendet man die Niu-Pangtzu, das sind die Klettensam­en, bei Vergiftung­serscheinu­ngen, außerdem dann, wenn man Blähungen auf pflanzlich­e Lebensmitt­el bekommt. In China verwendet man den Klettensam­en auch als Mittel bei Geschwüren und Hauterkran­kungen.

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