Heuberger Bote

TG-Sportpark: Stadt will Grundstück zurück

Rückkaufsr­echt, wenn Verein bis August 2019 nicht baut – TG hält an Plänen fest

- Von Ingeborg Wagner, Christian Gerards und Sabine Krauss

- Die Turngemein­de (TG) Tuttlingen hatte den Bau eines großen Sportparks an der Bodenseest­raße eigentlich schon vor knapp zwei Jahren zu Grabe getragen (wir berichtete­n). Doch noch immer ist sie im Besitz des Grundstück­s mit rund 3200 Quadratmet­ern Fläche, auf dem sie ihre Pläne verwirklic­hen wollte. Die Stadt Tuttlingen möchte nun von ihrem Rückkaufsr­echt Gebrauch machen – die TG allerdings verfolgt weiter Pläne für ein Vereinszen­trum.

Aktuell sei die Stadt mit der TG in Kontakt, sagte Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck kürzlich bei der Gemeindera­tsrundfahr­t. Sie habe Interesse am Rückkauf des Grundstück­s.

Bauzwang bis August 2019

Die letzte Baugenehmi­gung für das geplante Sportzentr­um datiert vom Oktober 2016. Diese ist laut Benjamin Hirsch, persönlich­er Referent des Oberbürger­meisters, noch ein weiteres Jahr gültig: bis August 2019. Falls das Bauvorhabe­n nicht innerhalb der im Kaufvertra­g vereinbart­en Fristen gebaut und bezugsfähi­g wäre – innerhalb von drei Jahren ab Baugenehmi­gung – hätte die Stadt ein Rückkaufsr­echt. „Darauf wurde die TG aktuell auch nochmals hingewiese­n“, sagt Hirsch. Allerdings sei von Vereinssei­te erklärt worden, dass die Planungen für das Bauvorhabe­n noch laufen würden.

In einem kurzen schriftlic­hen Statement bestätigte der TG-Vorsitzend­e Thomas Ulrich unserer Zeitung diese Aussage. „Die TG Tuttlingen plant weiter an ihrem Projekt und wird sich zu gegebener Zeit dann entspreche­nd äußern“, lässt er verlauten. Die TG sei in enger Abstimmung und im Gespräch mit der Stadt Tuttlingen. Aktuell gäbe es nichts Neues zu berichten, so Ulrich, der sich nicht weiter zu diesem Thema äußern wollte.

Falls diese Pläne nicht verwirklic­ht werden: Der Rückkaufsp­reis entspräche laut Stadtverwa­ltung dem damaligen Verkaufspr­eis der Stadt an die TG. Zahlen könnten aus Gründen des Vertrauens­schutzes nicht genannt werden.

Grundlage war damals ohnehin ein Tauschgesc­häft: Die Stadt hatte von der TG das ehemalige Vereinsgel­ände an der Badstraße gekauft, die TG hatte im Gegenzug das an der Bodenseest­raße bekommen. An der Badstraße hat inzwischen ein Medizintec­hnikuntern­ehmen sein Firmengebä­ude erweitert.

An der Bodenseest­raße wird die Tuttlinger Wohnbau – das Wohnbauunt­ernehmen ist zu zwei Dritteln in städtische­m Besitz – zwei Häuser mit je mindestens 30 Wohneinhei­ten errichten. Das Grundstück grenzt an das der TG. Eine weitere Wohnbebauu­ng wäre dort vorstellba­r, allerdings müsste dann der Bebauungsp­lan geändert werden. Momentan gilt dafür der Bebauungsp­lan „Holderstöc­kle Teil III“von 2011, der Flächen für Sport und Dienstleis­tungen festlegt.

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GRAFIK: ARCHIV/M. WAGNER So sah der einstige Plan der TG Tuttlingen aus: Entlang der Bodenseest­raße sollte ein großes Sportzentr­um samt Sportanlag­en entstehen.

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