Heuberger Bote

42-Jähriger nach tödlichem Streit auf Oktoberfes­t in U-Haft

Männer geraten aneinander, einer streckt den anderen nieder – zufällig anwesende Ärzte können Opfer nicht retten

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MÜNCHEN (dpa) - Nach dem tödlichen Streit auf dem Münchner Oktoberfes­t ist Haftbefehl gegen einen 42Jährigen erlassen worden. Es werde wegen Körperverl­etzung mit Todesfolge ermittelt, teilte die Polizei am Sonntag mit. Der Beschuldig­te war am Samstag in Begleitung seines Anwalts bei der Polizei erschienen. Er hatte eingeräumt, an der Auseinande­rsetzung in der Nacht zum Samstag beteiligt gewesen zu sein. Bei dem Opfer handelt es sich laut Polizei um einen 58-jährigen Deutschen aus dem Münchner Umland. Er starb an einer Hirnblutun­g, so das Ergebnis der Obduktion.

Der verdächtig­e Münchner machte auf Anraten seines Anwaltes keine weiteren Angaben. Das Motiv für den Streit war zunächst unklar. Möglicherw­eise ging es um die weibliche Begleitung des 42-Jährigen, wie ein Sprecher der Kriminalpo­lizei am Sonntag sagte.

Die beiden deutschen Männer, die sich nach den bisherigen Ermittlung­en nicht kannten, waren im Außenberei­ch des Augustiner-Festzeltes aneinander­geraten. Der 42-Jährige streckte seinen Kontrahent­en laut Polizei mit einem „wuchtigen Schlag gegen den Kopf“nieder. Das Opfer sei daraufhin zu Boden gegangen, habe sich noch einmal kurz aufgerappe­lt und sei dann bewusstlos geworden.

Zwei Ärzte, die sich privat auf dem Oktoberfes­t aufhielten, leisteten sofort Erste Hilfe und versuchten den Mann zu reanimiere­n. Er starb jedoch wenig später in einem Krankenhau­s. Der Täter war unterdesse­n in der Menschenme­nge verschwund­en.

Eine Zeugin hatte einem Mitarbeite­r des Sicherheit­sdienstes von dem Vorfall berichtet. Nach einem Polizeiauf­ruf meldete sich die Frau dann am Samstag bei den Beamten, ebenso weitere Zeugen. Sie hätten das Geschehen übereinsti­mmend geschilder­t, sagte der Polizeispr­echer. Auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft München I erließ dann ein Ermittlung­srichter am Sonntagmit­tag Haftbefehl gegen den 42-Jährigen.

Der tödliche Streit am Freitagabe­nd ist nicht der erste Todesfall auf dem Volksfest. 1989 brach ein 45 Jahre alter Arzt nach einer Fahrt im Fünffach-Looping tot zusammen. Die Polizei ging von Herzversag­en aus. 1991 war ein 20 Jahre alter Mann bei einer Messerstec­herei getötet worden.

1995 gerieten ein Standlbesi­tzer und ein Oktoberfes­tbesucher in Streit. Der Verkäufer schubste seinen Kontrahent­en, der daraufhin stürzte und mit dem Kopf auf das Pflaster fiel. Der Mann starb wenig später in einer Klinik.

Eine 62-jährige Frau erlitt 1998 auf dem Festgeländ­e einen Herzanfall. Trotz sofortiger Wiederbele­bung starb die Münchnerin wenig später. Bereits Tage zuvor war ein 24-Jähriger nach Verlassen eines Fahrgeschä­fts an Herz-Kreislauf-Versagen gestorben.

2014 sorgte der Tod eines 26-jährigen Australier­s für Bestürzung. Er wurde von einem Taxi erfasst, mehrere Meter mitgeschle­ift und starb kurz darauf im Krankenhau­s.

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FOTO: DPA Inzwischen hat die Polizei den Tatverdäch­tigen dingfest machen können, nachdem ein Mann auf dem Oktoberfes­t zu Tode kam.

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