US-Börsenaufsicht und Tesla-Chef einigen sich
Elon Musk gibt Vorsitz im Verwaltungsrat auf und zahlt eine Millionenstrafe – Sache noch nicht ausgestanden
(dpa) - Tesla-Chef Elon Musk kommt nach dem Chaos um einen Börsenrückzug des Elektroautobauers mit einem blauen Auge davon. Nach einer Einigung mit der US-Börsenaufsicht SEC kann er Firmenchef bleiben, muss aber den Vorsitz im übergeordneten Verwaltungsrat für mindestens drei Jahre abgeben. Tweets, die den Aktienkurs bewegen könnten, muss er sich künftig absegnen lassen. Außerdem zahlen er und Tesla jeweils 20 Millionen US-Dollar (17,2 Millionen Euro).
Für Musk stand viel auf dem Spiel: Die Behörde hatte ihm in einer Klage vorgeworfen, Anleger in die Irre geführt zu haben, und wollte erreichen, dass er auf Lebenszeit aus Chefetagen börsennotierter US-Unternehmen verbannt wird. Mit der am Wochenende erzielten Einigung ist die Klage vom Tisch – Musk darf künftig aber auch nicht mehr behaupten, er habe nichts falsch gemacht.
Der 47-Jährige war mit seinen Tweets zu einem Börsenrückzug von Tesla im August ins Visier der mächtigen Börsenaufsicht geraten. Der Tech-Milliardär hatte überraschend angekündigt, er erwäge, Tesla zu einem Preis von 420 Dollar je Aktie von der Börse zu nehmen. „Finanzierung gesichert“, fügte er hinzu. Die SEC kam zu dem Schluss, dass Musk zwar mit potenziellen Geldgebern über einen Börsenrückzug von Tesla gesprochen habe – aber nur sehr vage. Folglich habe Musk Investoren bewusst oder durch Leichtsinn betrogen, argumentierte die SEC.
Für Musk sind die Folgen des unausgegorenen Plans zum Börsenrückzug aber noch nicht ausgestanden: Laut Medienberichten führt auch das US-Justizministerium eigene Untersuchungen durch, die in Strafermittlungen münden könnten.