Jürgen Buhl wird neuer Bürgermeister
Er erhält 65,6 Prozent der Stimmen – Amtsantritt in Seitingen-Oberflacht am 1. Dezember
- Jürgen Buhl wird neuer Bürgermeister der Gemeinde Seitingen-Oberflacht. Die Wähler haben ihn am Sonntag zum neuen Rathaus-Chef bestimmt. Buhl erhielt 65,6 Prozent der Stimmen. Sein Gegenkandidat, Yann Reydelet, nur 33,1 Prozent. Buhl folgt damit auf den amtierenden Bürgermeister, Bernhard Flad, der sein Amt nach 27 Jahren abgibt.
Gespannt warteten unzählige Bürger, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, des Musikvereins und Gesangvereins sowie Bürgermeister von umliegenden Gemeinden am Sonntagabend vor dem Gemeindezentrum auf die Verkündung des Wahlergebnisses. Bis 18 Uhr konnten die Wähler dort ihr Kreuzchen setzen und somit über die Zukunft der Gemeinde entscheiden.
Gegen 18.50 Uhr war es dann soweit. Flad trat vor die Menge und gab bekannt, dass Jürgen Buhl ab 1. Dezember der neue Bürgermeister der Gemeinde Seitingen-Oberflacht sein wird. Flad lobte den fairen Wahlkampf und gratulierte seinem Nachfolger.
Buhl bedankte sich bei den Bürgern einerseits für die herzliche Aufnahme in der Gemeinde, andererseits für die Stimmen. „65 Prozent sind ein guter Vertrauensbeweis“, sagte der 53-jährige Diplom-Verwaltungswirt. Das nehme er als Ansporn für die nächsten acht Jahre. Bei Reydelet bedankte sich Buhl für den fairen und sachlichen Wahlkampf.
Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte der künftige Bürgermeister, dass er mit so einem deutlichen Ergebnis nicht gerechnet hätte. Es zeige das Interesse der Bürger an der Zukunft der Gemeinde. Nun sei er erst einmal erleichtert. Seine Freunde, Geschwister und auch Arbeitskollegen hätten ihm schon zum Wahlsieg gratuliert, berichtete der Mühlheimer, der derzeit als Kämmerer bei der Stadt Meßstetten im Zollernalbkreis arbeitet. Der Musikverein und der Gesangverein spielten und sangen ihm ein Ständchen.
Für Reydelet gehört Verlieren bei einer Wahl dazu
Reydelet, der seit etwas mehr als einem Jahr mit seiner Frau in Seitingen-Oberflacht lebt, wird nun weiter seinem Beruf nachgehen. Der 46-jährige Diplom-Biologe und Diplom-Ingenieur in Landschaftsplanung und -architektur arbeitet derzeit bei dem Tuttlinger Medizintechnik-Unternehmen Aesculap in der klinischen Forschung. Das Verlieren bei einer Wahl gehöre dazu, sagte er nach der Verkündung der Ergebnisse im Gespräch mit unserer Zeitung. „Warum sollte ich enttäuscht sein?“, fragte er. Er habe immer gesagt, die Bürger sollen denjenigen wählen, den sie für die Gemeinde am besten finden.
Er glaubt, dass Buhl „eine große Aufgabe vor sich hat. Das wird nicht einfach“. Ob er sich wieder für ein
Bürgermeisteramt bewerben will, konnte Reydelet noch nicht sagen. Aber er könnte sich unter Umständen vorstellen, sich für den Gemeinderat aufstellen zu lassen.
Flad sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er mit der Wahl zufrieden sei, auch mit der Wahlbeteiligung von 61,9 Prozent. Am 30. November wird sein letzter Arbeitstag im Rathaus in Seitingen-Oberflacht sein. Im März hatte er seinen Rücktritt als Bürgermeister der Doppelgemeinde bekannt gegeben.