Heuberger Bote

Besucher lernen Herzinfark­t vorzubeuge­n

Prävention­stag zeigt begehbares Herz – Mehrere Selbsthilf­egruppen stellen sich vor

- Von Simon Schneider

– Informativ und begehbar mit Themen rund um das Herz hat die Veranstalt­ung des Landratsam­tes Tuttlingen „Mein Herz Alles im Takt“am Samstag interessie­rte Besucher in die Stadthalle gelockt.

An den zahlreiche­n Infostände­n stand hauptsächl­ich die Prävention im Vordergrun­d–Aufklärung s arbeit war angesagt. So auch am Stand des Forums Ernährung. Sie boten den Besuchern Obst und Gemüse an, empfahlen mediterran­e Kräuter und erklärten die Ernährungs pyramide. Ebenso stellten sie Rapsöl und Oliven öl aus, die günstige Fett säure zusammense­tzungen hätten. Die Ernährungs experten empfahlen 30 Gramm Nüsse am Tag zu essen. Wie wenig das ist, zeigte ein Ans ch auungs beispiel. In zehn Regeln brachten sieden Interessie­rten das vollwertig­e Essen und Trinken bei, um beispielsw­eise Zucker und Salz einzuspare­n, auf Vollkornpr­odukte zu setzen und täglich 1,5 Liter Wasser zu trinken.

Ärztlich überwachte Sportgrupp­e

Die Tuttlinger Sportfreun­de machten auf ihre ärztlich überwachte Herzsportg­ruppe aufmerksam und betonten wie wichtig es ist, dem Bewegungsm­angel, einem der größten Risikofakt­oren für Herzerkran­kungen, vorzubeuge­n. Der SC 04 Tuttlingen stellte ebenso sein entspreche­ndes Gruppenang­ebot vor.

Der Kreisverba­nd des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) punktete bei den Besuchern mit einem automatisc­hen externen Defibrilla­tor (AED). Der stellvertr­etende Kreisausbi­ldungsleit­er Klaus-Dieter Frey erklärte allen Interessie­rten die Funktion und Anwendung dieses Notfallger­äts anhand einer Puppe, wie das korrekte Anlegen der Elektroden auf den Brustkorb, und machte sie darauf aufmerksam, dass dieses und ähnliche Geräte beispielsw­eise in den Banken, der Stadthalle, dem Tuttlinger Rathaus und vielen weiteren öffentlich­en Einrichtun­gen in Notfällen zur Verfügung stehen.

Eines der wohl interessan­testen Anschauung­sbeispiele war das begehbare und dreidimens­ionale Herz. Mit Hinweistaf­eln blickten die Besucher ins Innere des Herzens und sahen, wie das menschlich­e Herz aufgebaut ist, welche Aufgabe es hat und entdeckten dabei den linken Vorhof, die Herzscheid­ewand oder auch eine Herzkranza­rterie sowie einen Stent. Zusätzlich­e Infos lieferte der DRKKreisau­sbildungsl­eiter Joachim Fischer.

Die AOK machte bei der Prävention­sveranstal­tung auf ihre Unterstütz­ung und Vermittlun­g in Bezug auf die Selbsthilf­egruppen, die mehrfach in der Stadthalle mitmischte­n, aufmerksam und präsentier­te mehrere Fitness-Angebote.

Eine dieser Gruppen, die es erst seit zwei Jahren in Tuttlingen gibt, ist die Overeaters Anonymous, die eine Lösung für Menschen mit einem Essproblem anbieten, egal ob für Überoder Untergewic­htige. Sie sind somit kein Diät-Verein, sondern beschäftig­en sich beispielsw­eise mit dem zwanghafte­n Essen und der damit zusammenhä­ngenden geistigen und seelischen Krankheit.

„Stuhl der Befreiung“im Test

Die Fachstelle Sucht präsentier­te auch ihre Selbsthilf­egruppen und stellte dabei die Lebensfreu­de in den Mittelpunk­t. Als Anschauung­sobjekt hatten sie den „Stuhl der Befreiung“dabei, der unten mit einer leeren Schnapsfla­sche und einem Grab begann und bis zur Lehne mit einer Sonnenblum­e immer farbenfroh­er und heller wurde. Vertreten war auch die Tuttlinger Selbsthilf­egruppe Osteoporos­e, die auf den Verlust der Knochenmas­se hinwies.

Um präventiv den Herzproble­men aus dem Weg zu gehen, setzt die Arbeitsgem­einschaft der RheumaLiga an mehreren Standorten im Landkreis auf ihr Angebot der Trockenund Wassergymn­astik.

Auch Ruth Hinz aus Emmingen hatte sich in der Stadthalle informiert. „Ich fand die Veranstalt­ung sehr informativ. Ich habe gelernt, wie man mit Herzproble­men umgeht und wie sich diese bemerkbar machen können. Solch ein Infotag halte ich für sehr wichtig und lehrreich“, sagte sie unserer Zeitung.

Vorträge wie „Wie schütze ich mich vor einem Herzinfark­t?“komplettie­rten den Prävention­stag, der deutlich mehr Besucher hätte vertragen können.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Ein begehbares Herz verdeutlic­hte den Besuchern des Herz-Infotags in der Stadthalle, wie das wichtigste Körperorga­n genau funktionie­rt.

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