Besucher lernen Herzinfarkt vorzubeugen
Präventionstag zeigt begehbares Herz – Mehrere Selbsthilfegruppen stellen sich vor
– Informativ und begehbar mit Themen rund um das Herz hat die Veranstaltung des Landratsamtes Tuttlingen „Mein Herz Alles im Takt“am Samstag interessierte Besucher in die Stadthalle gelockt.
An den zahlreichen Infoständen stand hauptsächlich die Prävention im Vordergrund–Aufklärung s arbeit war angesagt. So auch am Stand des Forums Ernährung. Sie boten den Besuchern Obst und Gemüse an, empfahlen mediterrane Kräuter und erklärten die Ernährungs pyramide. Ebenso stellten sie Rapsöl und Oliven öl aus, die günstige Fett säure zusammensetzungen hätten. Die Ernährungs experten empfahlen 30 Gramm Nüsse am Tag zu essen. Wie wenig das ist, zeigte ein Ans ch auungs beispiel. In zehn Regeln brachten sieden Interessierten das vollwertige Essen und Trinken bei, um beispielsweise Zucker und Salz einzusparen, auf Vollkornprodukte zu setzen und täglich 1,5 Liter Wasser zu trinken.
Ärztlich überwachte Sportgruppe
Die Tuttlinger Sportfreunde machten auf ihre ärztlich überwachte Herzsportgruppe aufmerksam und betonten wie wichtig es ist, dem Bewegungsmangel, einem der größten Risikofaktoren für Herzerkrankungen, vorzubeugen. Der SC 04 Tuttlingen stellte ebenso sein entsprechendes Gruppenangebot vor.
Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) punktete bei den Besuchern mit einem automatischen externen Defibrillator (AED). Der stellvertretende Kreisausbildungsleiter Klaus-Dieter Frey erklärte allen Interessierten die Funktion und Anwendung dieses Notfallgeräts anhand einer Puppe, wie das korrekte Anlegen der Elektroden auf den Brustkorb, und machte sie darauf aufmerksam, dass dieses und ähnliche Geräte beispielsweise in den Banken, der Stadthalle, dem Tuttlinger Rathaus und vielen weiteren öffentlichen Einrichtungen in Notfällen zur Verfügung stehen.
Eines der wohl interessantesten Anschauungsbeispiele war das begehbare und dreidimensionale Herz. Mit Hinweistafeln blickten die Besucher ins Innere des Herzens und sahen, wie das menschliche Herz aufgebaut ist, welche Aufgabe es hat und entdeckten dabei den linken Vorhof, die Herzscheidewand oder auch eine Herzkranzarterie sowie einen Stent. Zusätzliche Infos lieferte der DRKKreisausbildungsleiter Joachim Fischer.
Die AOK machte bei der Präventionsveranstaltung auf ihre Unterstützung und Vermittlung in Bezug auf die Selbsthilfegruppen, die mehrfach in der Stadthalle mitmischten, aufmerksam und präsentierte mehrere Fitness-Angebote.
Eine dieser Gruppen, die es erst seit zwei Jahren in Tuttlingen gibt, ist die Overeaters Anonymous, die eine Lösung für Menschen mit einem Essproblem anbieten, egal ob für Überoder Untergewichtige. Sie sind somit kein Diät-Verein, sondern beschäftigen sich beispielsweise mit dem zwanghaften Essen und der damit zusammenhängenden geistigen und seelischen Krankheit.
„Stuhl der Befreiung“im Test
Die Fachstelle Sucht präsentierte auch ihre Selbsthilfegruppen und stellte dabei die Lebensfreude in den Mittelpunkt. Als Anschauungsobjekt hatten sie den „Stuhl der Befreiung“dabei, der unten mit einer leeren Schnapsflasche und einem Grab begann und bis zur Lehne mit einer Sonnenblume immer farbenfroher und heller wurde. Vertreten war auch die Tuttlinger Selbsthilfegruppe Osteoporose, die auf den Verlust der Knochenmasse hinwies.
Um präventiv den Herzproblemen aus dem Weg zu gehen, setzt die Arbeitsgemeinschaft der RheumaLiga an mehreren Standorten im Landkreis auf ihr Angebot der Trockenund Wassergymnastik.
Auch Ruth Hinz aus Emmingen hatte sich in der Stadthalle informiert. „Ich fand die Veranstaltung sehr informativ. Ich habe gelernt, wie man mit Herzproblemen umgeht und wie sich diese bemerkbar machen können. Solch ein Infotag halte ich für sehr wichtig und lehrreich“, sagte sie unserer Zeitung.
Vorträge wie „Wie schütze ich mich vor einem Herzinfarkt?“komplettierten den Präventionstag, der deutlich mehr Besucher hätte vertragen können.