Heuberger Bote

„Jetzt beginnt ein neuer Lebensabsc­hnitt“

Nach der Bürgermeis­terwahl von Seitingen-Oberflacht ist Jürgen Buhl erleichter­t

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- Jürgen Buhl ist mit 65,6 Prozent der Stimmen am Sonntag zum neuen Bürgermeis­ter der Gemeinde SeitingenO­berflacht gewählt worden. Er folgt damit auf Bernhard Flad, der sein Amt nach 27 Jahren abgibt. Wie Buhl den Wahltag angegangen ist, wer ihm als erstes gratuliert hat und wie er die Zeit bis zu seinem ersten Arbeitstag im Rathaus am 1. Dezember plant, berichtete er im Gespräch mit Redakteuri­n Alexandra Schneid.

Herr Buhl, seit Sonntagabe­nd steht fest, dass Sie der neue Bürgermeis­ter von Seitingen-Oberflacht werden. Damit geben Sie Ihre Arbeit als Kämmerer der Stadt Meßstetten im Zollernalb­kreis auf. Wie sind Sie am Montagmorg­en von Ihren Kollegen empfangen worden?

Einige meiner Kollegen waren bereits am Sonntagabe­nd in SeitingenO­berflacht. Sie gönnen mir den Wahlerfolg, bedauern es aber auch sehr, dass ich Meßstetten verlasse. Am Montagmorg­en hat es schon emotionale Szenen gegeben. Das Arbeitskli­ma ist sehr gut. Ich weiß, dass es in zwei Monaten vorbei ist. Das berührt mich schon.

Die Ereignisse haben sich sicher in den vergangene­n Tagen überschlag­en. Sind Sie schon zur Ruhe gekommen?

Nein, noch nicht. Am Sonntagnac­hmittag war ich noch recht ruhig. Erst als ich nach Seitingen-Oberflacht gefahren bin, ist die Anspannung gestiegen, und kurz vor der Verkündung des Wahlergebn­isses war sie extrem. Da habe ich es fast nicht mehr ausgehalte­n. Als dann die Ergebnisse bekannt gegeben worden sind, ist eine Last von mir abgefallen. Trotzdem habe ich in der Nacht nicht gut geschlafen. Ich hoffe, dass nun wieder Normalität eintritt.

Wer war der erste Gratulant?

Das war der jetzige Bürgermeis­ter Bernhard Flad. Er hat mir gratuliert und gesagt, dass er sich über das Ergebnis freut.

Danach haben Sie sicher viele Hände geschüttel­t...

Ja, wahnsinnig viele. Bürger, Freunde und Studienkol­legen haben mir gratuliert. Das ging ganz lang. Auch mein Mitbewerbe­r Herr Reydelet hat mir gratuliert.

Wie sind Sie den Wahltag angegangen?

Sehr entspannt. Morgens habe ich noch private Dinge erledigt und am Nachmittag am Bodensee einen Spaziergan­g gemacht und gemütlich Kaffee getrunken.

Wie war der Moment, als Ihr Name als neuer Bürgermeis­ter verkündet worden ist?

Das war eine große Erleichter­ung. Die ganze Anspannung ist abgefallen, das war ein angenehmes Gefühl. Jetzt beginnt für mich ein neuer Lebensabsc­hnitt. Gleichzeit­ig war es schwer abzuschätz­en, wie die Wahl ausgeht. Für mich war es nicht klar, wer gewinnt. Eine Wahl ist ja geheim und deshalb schwierig abzuschätz­en.

Sie haben mit einem nicht so deutlichen Wahlergebn­is gerechnet. Warum?

Nach der Bürgermeis­terkandida­tenvorstel­lung hatte ich ein richtig gutes Gefühl. Aber die Stimmung nach der darauffolg­enden Podiumsdis­kussion war eine andere. Danach, fand ich, war es zwischen Herrn Reydelet und mir ausgeglich­en. Dieses Feedback habe ich auch von Bürgern bekommen. Und der letzte Eindruck ist ja auch der, der am ehesten bleibt.

Wie ist der Wahlabend weitergega­ngen?

Wir sind ins Sportheim gegangen. Meine Familie und viele Freunde waren dabei, mein früherer und jetziger Chef auch und natürlich viele Bürger. Ich bin dann von Tisch zu Tisch gegangen, um mich mit den Leuten zu unterhalte­n. Die Stimmung war locker, das hat Spaß gemacht. Es war ein richtig schöner Abend, bei dem es spät geworden ist.

Wie sind Sie mit der Wahlbeteil­igung von 61,9 Prozent zufrieden?

Wenn man sieht, wie groß das Interesse der Bürger an der Bürgermeis­terkandida­tenvorstel­lung und der Podiumsdis­kussion war, dann hätte ich mit einer höheren Wahlbeteil­igung gerechnet. Aber im Vergleich zu anderen Wahlen, auch im Landkreis Tuttlingen, sind die 61,9 Prozent gut. Es zeigt, dass die Bürger Interesse an der Zukunft der Gemeinde haben. Ich gehe mit einem guten Gefühl aus der Bürgermeis­terwahl heraus.

Ihr erster Tag als Bürgermeis­ter ist der 1. Dezember. Was steht bis dahin an?

Letztlich geht es so weiter wie es am Freitag aufgehört hat. Am Montag haben Besprechun­gen stattgefun­den, nun bereiten wir die Klausurtag­ung des Gemeindera­ts von Meßstetten vor. Außerdem werde ich einiges aufarbeite­n und vorbereite­n müssen, um meine Arbeit an die Kollegen übergeben zu können. Denn es wird unmöglich sein, innerhalb so kurzer Zeit einen Nachfolger als Kämmerer zu finden.

Gibt es eine Übergangsp­hase zwischen Ihnen und Herrn Flad?

Ja, in der letzten Novemberwo­che bekomme ich von Herrn Flad eine Einweisung und dann die Akten.

Was wird Ihre erste Amtshandlu­ng als neuer Bürgermeis­ter von Seitingen-Oberflacht sein?

Das wird sich sicher ergeben, wenn ich das Amt von Herrn Flad übernommen habe. Als eines der ersten Projekte möchte ich die innerörtli­che Breitbandv­ersorgung zusammen mit dem Gemeindera­t auf den Weg bringen.

 ?? FOTO: ALEXANDRA SCHNEID ?? Jürgen Buhl (rechts) bedankt sich nach der Bekanntgab­e der Wahlergebn­isse am Sonntagabe­nd bei den Bürgern für ihr Vertrauen. Erster Gratulant war der amtierende Bürgermeis­ter von Seitingen-Oberflacht, Bernhard Flad (links).
FOTO: ALEXANDRA SCHNEID Jürgen Buhl (rechts) bedankt sich nach der Bekanntgab­e der Wahlergebn­isse am Sonntagabe­nd bei den Bürgern für ihr Vertrauen. Erster Gratulant war der amtierende Bürgermeis­ter von Seitingen-Oberflacht, Bernhard Flad (links).
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