Heuberger Bote

Keine leichte Aufgabe

- Von Christian Gerards

Karl Storz ohne Sybill Storz als Geschäftsf­ührerin? An diesen Gedanken werden sich die Tuttlinger, die Kunden und Mitbewerbe­r des zweitgrößt­en Tuttlinger Medizintec­hnikuntern­ehmens erst noch gewöhnen müssen. Mit 81 Jahren kommt der Schritt in einem Alter, in dem anderen bereits seit 15 bis 20 Jahren ihren Ruhestand feiern. Und mal ehrlich: Unerwartet kommt er nicht. Vielleicht ist er angesichts des Alters von Sybill Storz sogar überfällig, damit sich neue Ideen im Unternehme­n Bahn brechen können.

Sybill Storz hat nicht nur mit dem Unternehme­n, das sie nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1996 geschäftsf­ührend übernommen hat, in den vergangene­n 22 Jahren die Geschicke der Stadt Tuttlingen maßgeblich beeinfluss­t. Ohne ihr Engagement wäre die Stadt um einiges ärmer. Sie selbst hat darum nie ein Aufhebens gemacht.

Nun kommt also der Generation­enwechsel. Karl-Christian Storz ist mit seinen 52 Jahren schon lange in führender Verantwort­ung im Unternehme­n. Das ist in Zeiten, in denen die Medizintec­hnikbranch­e in einem schier endlosen Preiskampf mit den Kunden verhaftet zu sein scheint, sicherlich nicht unwichtig. Auch die Umsetzung der Europäisch­en Medizinpro­dukteveror­dnung im Jahr 2020 wird das Unternehme­n fordern.

Für Karl-Christian Storz gilt es nun, seine Rolle in der ersten Linie des Endoskope-Spezialist­en zu schärfen. Schließlic­h wartet die Konkurrenz immer wieder mit Innovation­en in der 3Doder 4K-Endoskopie auf. Wenn Karl Storz in der Endoskopie weiter Weltmarktf­ührer bleiben will, wird es dabei auch auf ihn ankommen, der nun für das Wohl von weltweit 7100 Mitarbeite­rn verantwort­lich ist. Sicherlich keine leichte Aufgabe.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany