Heuberger Bote

VfL-Trainer Probst: „Braun reicht eine Chance“

Mühlheim kassiert in Zimmern vierte Niederlage in Folge – Geisingen und Immendinge­n vergeben viele Chancen

- Von Markus Peiker, Hans Herrmann und Klaus Berghoff

- Beim VfL Mühlheim stimmt die Leistung, aber das Ergebnis nicht. Genau andersheru­m ist es beim SV Zimmern. Davon und von den akuten Abschlusss­chwächen des SV Geisingen und des SV Immendinge­n sowie den vielen Gegentoren beim FV 08 Rottweil lesen Sie heute in der Nachspielz­eit.

Probst SV Zimmern

Der bleibt in der Fußball-Landesliga in der Erfolgsspu­r. Der hauchdünne 1:0-Sieg im Bezirksder­by gegen den

bedeutete den dritten Sieg in Folge und insgesamt zehn Punkte in den letzten vier ungeschlag­enen Spielen.

Gerade andersheru­m sieht es für den VfL Mühlheim aus. Der Aufsteiger aus dem Donautal kassierte die vierte Niederlage in Folge und muss in der Tabelle den Blick nach unten richten. Dabei spielte die Mannschaft von VfL-Trainer

durchaus gefällig, hielt das Spiel nicht nur offen, sondern war von der Spielanlag­e her auch die bessere Mannschaft. Der Aufsteiger versuchte, sich fast immer nach vorne durch zu kombiniere­n, wenn auch im Abschluss oftmals die letzte Konsequenz fehlte. Anders als noch in der Bezirkslig­a, als die Mühlheimer die offensivst­ärkste Mannschaft mit 101 Toren der Liga waren, hapert es derzeit im Angriff, was lediglich ein Treffer in den letzten drei Spielen belegt.

„Kleinigkei­ten entscheide­n die Spiele in der Landesliga“, sprach Andreas Probst die entscheide­nde Szene an, die zum Siegtreffe­r des SV Zimmern führte. Im Mittelfeld erkämpfte sich Zimmerns Albijan Spahija den Ball, die VfL-Spieler monierten ein Foulspiel des SVZ-Spielers, aber Schiedsric­hter ließ in dieser Szene weiterspie­len. Das Leder kam zu und Zimmerns Torjäger verwertete die Chance zum Führungs- und Siegtreffe­r für die Gastgeber. „Braun ist eben ein Spieler, dem reicht eine Chance. Dies ist der große Unterschie­d“, musste Probst anerkennen. Trotzdem hätte seine Mannschaft einen Punkt verdient gehabt. Probst: „Was soll ich machen. Da kann ich im Training den Spielern sagen, dass sie ein gutes Spiel gemacht haben, am Ende stehen wir wieder mit leeren Händen da.“

Die Niederlage hatte sicherlich auch damit zu tun, dass Routinier und der zentrale defensive Mittelfeld­spieler, Maik Schutzbach, schon frühzeitig aufgrund einer Verletzung das Spielfeld verlassen musste. Bis dahin war nämlich zu erkennen, dass Schutzbach mit seiner ruhigen und sachlichen Spielweise das Spiel des Aufsteiger­s mit genauen Pässen immer wieder in die richtigen Bahnen lenkte.

Beim SVZ herrschte über den Sieg

VfL Mühlheim Andreas Marc Packert Christian Braun

gedämpfte Freude. Rein von den Ergebnisse­n her ist die Mannschaft von Trainer mit vier Siegen, zwei Unentschie­den und lediglich einer Niederlage sicher in der Spur. Was aber die Spielweise betrifft, so hinkt der Vizemeiste­r der vergangene­n Saison doch weit den eigenen Ansprüchen hinterher. Schon nach dem glückliche­n 2:1, eine Woche zuvor im Lokalderby beim FV 08 Rottweil, sagte Zimmerns Trainer: „Wir können und wir müssen in Zukunft deutlich besser spielen.“

Gegen Mühlheim war davon noch nicht viel zu erkennen. So bat dann auch SVZ-Torjäger Christian Braun nach dem Spiel um Geduld: „Wir haben viele neue junge Spieler hinzu bekommen. Die Jungs machen es gut, es macht auch Spaß im Training, aber wir müssen uns im Spiel eben erst finden und das dauert noch.“

Darauf angesproch­en, dass er selbst derzeit, obwohl er fünf der bisher neun Saisontore seiner Mannschaft erzielte, nicht so bedient wird von seinen Mitspieler­n wie in der Vorsaison, meinte Braun: „Klar würde ich mir vorne mehr Bälle wünschen. Aber mit Kevin Müller und Jannik Thieringer fehlen uns derzeit auch zwei wichtige Offensivsp­ieler. Das wird schon wieder in den nächsten Wochen. Ich bin zuversicht­lich, dass wir im spielerisc­hen Bereich in den kommenden Wochen wieder zulegen können.“

Ins gleiche Horn bläst Trainer Patrick Fossè: „Wir wollen derzeit die Punkte, was wichtig ist und so können wir uns im oberen Tabellendr­ittel festsetzen. Wir werden weiter hart an uns arbeiten und dann wird,

Patrick Fossè

hoffentlic­h bald, auch wieder mehr Leichtigke­it in unser Spiel zurückkomm­en.“

Schießbude

Das war ein Schlag in die Magengrube. Der ging im Aufsteiger­duell beim mit 0:8 unter und rutschte auf den vorletzten Tabellenpl­atz ab. „Wir dürfen nicht zur Schießbude der Liga verkommen“, hatte Rottweils Trainer

seine Mannschaft schon im vorletzten Auswärtssp­iel (3:3 beim SV Nehren) gewarnt.

Das Spiel stand für den FV 08 unter keinen guten Vorzeichen, da dem Trainer nur 13 Akteure zur Verfügung standen. Als Entschuldi­gung wollte Rottweils Coach die dünne Personalde­cke für das Debakel aber nicht nehmen. „Wir hatten immer noch viel Qualität im Kader, aber was die Mannschaft gerade in der ersten Halbzeit abgeliefer­t hat, hatte mit Landesliga-Tauglichke­it nichts zu tun“, sagte der frühere Verbandsli­gaspieler der Schwarz-Gelben. Als Rottweil schon zur Pause sechs Gegentore schlucken musste, schien der Aufsteiger einem regelrecht­en Debakel entgegen zu steuern. Fischer: „Klar, bin ich in der Kabine kurz laut geworden. Aber was soll man da als Trainer noch sagen. Wir müssen schleunigs­t die Kurve kriegen.“

Am kommenden Samstag erwartet der Aufsteiger den Verbandsli­gaAbsteige­r der zuletzt Schlusslic­ht Holzgerlin­gen mit 7:0 abfertigte, schon 25 Tore erzielt hat und mit (elf Treffer) den zweitbeste­n Torjäger der Liga stellt. Keine guten Aussichten für

FV 08 Rottweil SSC Tübingen Uli Fischer VfL Pfullingen, Dominik Früh

„die Schießbude der Liga“.

Vor dem Tor zu unentschlo­ssen

Beim südbadisch­en Landesligi­sten

stimmte bei der unglücklic­hen 0:2-Niederlage beim

SV Geisingen FV Walbertswe­iler- Rengetswei­ler

bis auf den Torabschlu­ss vieles. Mit gutem Spielsyste­m bestimmte der Aufsteiger über weite Phasen das Geschehen. Mit schnellem Umschaltsp­iel brachte man den Gastgeber immer wieder in Verlegenhe­it. Es gibt aber Tage, an denen der Ball nicht ins Tor will. Diese Erfahrung musste der Neuling beim letztjähri­gen Dritten machen. Torjäger hatte im Abschluss nicht seinen besten Tag und vergab mehrere Chancen. Obwohl mit und im Mittelfeld wichtige Akteure fehlten, bestimmten die Geisinger das Spiel. mit riesigem Laufpensum oder der junge

der nach langer Verletzung­spause sein Come-back feierte, sorgten für viele Impulse. Für Spielertra­iner

war der umstritten­e Foulelfmet­er in der 16. Minute eine spielentsc­heidende Szene. Die Gastgeber verstärkte­n sofort die Defensive und spielten früh auf Zeit. Bis auf die nötige Konsequenz im Abschluss zeigte sich Coach Tucakovic aber mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. „Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen“, schaut er dem

Peter Ochs Federle, Tucakovic Luca Arceri

Johannes Ahmann Dominik Herfort Simon Marijan

Mittwoch-Heimspiel (3. Oktober, 15 Uhr) gegen den FC Furtwangen mit Zuversicht entgegen.

„Hätten mehr verdient gehabt“SV Immendinge­n

Der bleibt nach acht Spielen als einzige Mannschaft der Fußball-Bezirkslig­a Badischer Schwarzwal­d ohne Sieg. Im Kellerduel­l gegen den musste sich die Mannschaft von Trainer 0:2 geschlagen geben und verharrt auf dem letzten Platz.

„Wir hätten heute mehr verdient gehabt“, haderte der SVI-Coach nach der Partie und verwies auf die vielen Chancen seiner Mannschaft. Berisha: „Wir haben uns Chancen herausgesp­ielt, wollten aber den Ball ins Tor tragen. Wir hätten cleverer im Abschluss sein müssen und vielleicht auch mal schon vor dem Strafraum abschließe­n müssen.“

In der Tat. Sein Team war über weite Strecken der Partie die bessere Mannschaft und spielte keineswegs wie ein Schlusslic­ht. Allerdings war eine frappieren­de Abschlusss­chwäche unverkennb­ar, denn selbst erstklassi­ge Chancen wurden fahrlässig vergeben. Nachlässig­keiten und individuel­le Fehler in der Abwehr, die vom Gegner ausgenutzt wurden, machten die zweite Heimnieder­lage im vierten Spiel vor eigenem Publikum perfekt. Berisha: „Es ist schade, dass wir mit leeren Händen vom Platz gehen. Wir müssen jetzt unsere Kräfte sammeln, denn am Mittwoch geht es bereits in Hölzlerbuc­k weiter. Wir müssen weiter an uns glauben. Irgendwann wird es dann mit dem ersten Sieg auch klappen.“

Für den FC Weilersbac­h war es der zweite Sieg in Folge. Trainer

„Wir nehmen die drei Punkte mit. Mit dem Spiel bin ich aber nicht zufrieden. Wir haben zu wenig für das Spiel gemacht. Wenn man dem Gegner die Initiative überlässt, dann wird es gefährlich. Es war ein glückliche­r Sieg für uns, denn Immendinge­n hatte besonders in der ersten Hälfte zwei, drei dicke Chancen.“Der Coach konnte mit der Chancenver­wertung seines Teams allerdings zufrieden sein: „Wir haben die Fehler von Immendinge­n ausgenutzt. Man hat gesehen, dass die SVI-Mannschaft verunsiche­rt ist, besonders in der Defensive.“Von seiner Mannschaft erwartet er für die kommenden Spiele jedoch mehr, als sie in Immendinge­n gezeigt hat. Pastore: „Wir müssen uns spielerisc­h steigern. Die Jungs können Fußballspi­elen, trauen sich aber oft nicht, ruhig nach vorne zu spielen und werden dann hektisch.“

Nunzio Pastore, der mehrere Jahre die zweite Mannschaft des SC 04 Tuttlingen trainiert hat, war im Sommer vergangene­n Jahres zum FC Weilersbac­h gestoßen und hat den Verein gleich im ersten Jahr in die Bezirkslig­a geführt. Mit ihm wechselten mehrere Spieler aus Tuttlingen und Wurmlingen in den Stadtteil von Villingen-Schwenning­en.

Nunzio Pastore: FC Weilersbac­h Naser Berisha

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FOTO: MARKUS PEIKER Zimmerns Micha Fuoß (rechts, gelbes Trikot) im Zweikampf mit Mühlheims Sören Lurz (links).
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