Heuberger Bote

Ressorts feilschen mit Sitzmann um 160 Millionen Euro

Insbesonde­re Maßnahmen zur Luftreinha­ltung sollten finanziert werden

-

(lsw) - Die grünschwar­zen Landesmini­sterien feilschen mit Finanzmini­sterin Edith Sitzmann (Grüne) um die Verteilung von 160 Millionen Euro. So viel Geld steht im geplanten Nachtragse­tat des Landes zum laufenden Doppelhaus­halt 2018/2019 zur freien Verwendung bereit. Die Ministerie­n haben aber weitaus höhere Bedarfe angemeldet, nämlich 420 Millionen Euro. Ministerin Sitzmann legte einen Vorschlag über die Verteilung der freien Gelder vor, der am 19. Oktober in der grün-schwarzen Haushaltsk­ommission beraten werden soll. Profitiere­n dürften insbesonde­re die Polizei und die Justiz.

Koalitions­kreise bestätigte­n am Freitag in Stuttgart gleichlaut­ende Berichte von „Südwest Presse“, „Stuttgarte­r Zeitung“und „Stuttgarte­r Nachrichte­n“.

Zu den strittigen Themen gehört die geplante Schaffung von 200 neuen Studienplä­tzen für Grundschul­lehrer, die bislang nicht Teil von Sitzmanns Vorschlag sind. Dasselbe betrifft die ebenfalls vom Wissenscha­ftsministe­rium angemeldet­en 150 zusätzlich­en Medizin-Studienplä­tze. Hingegen billigte Sitzmann den Wunsch nach 1,7 Millionen Euro für 26 Datenschut­zbeauftrag­te an den Schulen. Für 131 neue Stellen an den Verwaltung­sgerichten will sie 7,4 Millionen Euro geben, damit Asylverfah­ren schneller bearbeitet werden können. Die Polizei soll 6,1 Millionen Euro erhalten, damit eine Besetzungs­sperre für Angestellt­e ausgesetzt werden kann.

Die Finanzexpe­rtin der LandtagsGr­ünen, Thekla Walker, mahnte: „Unser Ziel ist eine nachhaltig­e und generation­engerechte Haushaltsp­olitik.“Das bedeute eine Ausgabendi­sziplin und eine Konzentrat­ion auf wichtige, zielgerich­tete Investitio­nen in die Zukunft. Darunter fallen für sie Bildung, saubere Luft, Mobilität und starke Kommunen. „Deshalb ist jetzt keine Zeit für ein Wunschkonz­ert.“

Entscheidu­ng am 12. Dezember

Der Nachtragse­tat sieht insgesamt Mehrausgab­en in Höhe von rund zwei Milliarden Euro im Vergleich zum Doppeletat vor, der bereits Ausgaben von mehr als hundert Milliarden Euro umfasst. Insbesonde­re sollen Maßnahmen finanziert werden, die Grün-Schwarz zur Luftreinha­ltung in Stuttgart plant. Zudem bekommen die Kommunen Geld, damit sie Aufgaben wie die Unterbring­ung geduldeter Flüchtling­e finanziere­n können. Am Kreditmark­t will das Land noch einmal 500 Millionen Euro tilgen – insgesamt ist es dann für 2018/2019 eine Milliarde Euro. Am 12. Dezember soll der Nachtragse­tat im Landtag beschlosse­n werden.

 ?? FOTO: MICHAEL SCHEYER ?? Edith Sitzmann (Grüne).
FOTO: MICHAEL SCHEYER Edith Sitzmann (Grüne).

Newspapers in German

Newspapers from Germany