Heuberger Bote

Stars und Royals bei Hochzeit von Prinzessin Eugenie

Nach Prinz Harry steuert auch seine Cousine den Ehehafen an – Kritik an Kosten

- Von Sebastian Borger und dpa

- Die Queen erschien mit Prinz Philip, Pippa Middleton zeigte ihren Babybauch, und auch die Kinder von William und Kate hatten ihren Auftritt: Zur Hochzeit der britischen Prinzessin Eugenie (28) und ihres langjährig­en Partners Jack Brooksbank (32) sind am Freitag Mitglieder der Königsfami­lie und zahlreiche Stars nach Windsor gekommen. Ein wenig zu kämpfen hatten die Gäste auf ihrem Weg zur Kirche mit heftigem Wind. Dem einen oder anderen flog der Hut davon.

Die Queen-Enkelin Eugenie, die für ihre guten Kontakte in die Welt der Stars und Sternchen bekannt ist, trug ein schlichtes, weißes Kleid mit weitem V-förmigem Ausschnitt der britischen Designer Peter Pilotto und Christophe­r De Vos. Auf dem Rücken war eine große Narbe zu sehen, die von einer Wirbelsäul­enOperatio­n aus ihrer Kindheit stammt und die sie offensicht­lich nicht verdecken wollte.

Auf dem Kopf hatte sie ein mit Smaragden und Diamanten besetztes Diadem. Sie wurde von ihrem Vater Prinz Andrew (58) in die St.-GeorgesKap­elle auf Schloss Windsor geführt, bevor sie mit Brooksbank Ringe tauschte unter den Augen von 850 Gästen. Darunter waren Stars wie Demi Moore, Sänger Robbie Williams, die Supermodel­s Kate Moss, Naomi Campbell und Cara Delevingne.

Fans des Royalen kamen also auf ihre Kosten, als die Neunte der britischen Thronfolge ihren Schatz zum Altar führte. Zwar reicht der StarFaktor von Prinzessin Eugenie, jüngere Tochter von Prinz Andrew und damit Enkelin der Queen, nicht an die Herzogin von Sussex, weiland Meghan Markle, heran. Aber vieles andere erinnerte doch an die rauschende Gala, mit der das Königshaus sich im vergangene­n Mai feierte. Auch dürften wiederum 1200 Königsbege­isterte den Kirchplatz bevölkert haben. Freilich bleiben Monarchie und anglikanis­che Staatskirc­he, bei aller volksnahen Modernisie­rung, doch konservier­ende, hierarchis­che Institutio­nen. Dementspre­chend gibt es auch feine Unterschie­de zur Hochzeit des mittlerwei­le nur noch Sechsten der Thronfolge und der US-Schauspiel­erin. Während bei Harry und Meghan der höchste anglikanis­che Geistliche, der Erzbischof von Canterbury persönlich, die Trauung vornahm, fiel diese Rolle diesmal dem Domdekan von St. Georg, David Conner, zu.

Club-Manager und Weinhändle­r

Deutlich brutaler fällt die Hierarchis­ierung bei den Londoner Medien aus. Wenn sie sich denn überhaupt für Eugenie, 28, und ihren Bräutigam, den Nachtclub-Manager und Weinhändle­r Jack Brooksbank, interessie­ren, kommt es leicht zu Gemaule: Ob denn, hat beispielsw­eise schon mehrfach die staatstrag­ende „Times“ihre Leserschaf­t gefragt, die Öffentlich­keit wirklich die Sicherheit­srechnung für das Fest einer „minderen Royalen“zahlen müsse? Unbestätig­te Schätzunge­n reichen immerhin bis zu zwei Millionen Pfund.

Da erinnern sich Aufmerksam­e leicht an die Vorgeschic­hte von Eugenies Eltern. Über Andrew, den Lieblingss­ohn von Queen Elizabeth II, und seine geschieden­e Frau Sarah haben die steiferen Mitglieder der Palasthier­archie schon immer gern die Nase gerümpft. Die Braut hätte sich, wenn sie das denn wollte, schon mehrfach ein wenig schämen können für ihre Eltern.

Das spielte bei den royalen Fans vor Ort und Hunderttau­senden vor den TV-Schirmen – diesmal übertrug aber nicht die BBC, sondern der Kommerzsen­der ITV – keine Rolle. Sie wünschten dem jungen Paar an ihrem besonderen Tag von Herzen Glück. Die Sorge über den Alltag in den niederen Rängen der Thronhiera­rchie kommt früh genug.

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FOTO: IMAGO Hochzeitsk­uss: Prinzessin Eugenie und Jack Brooksbank.
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FOTO: AFP Superstar Cara Delevingne.

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