Heuberger Bote

Willkommen daheim

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Tausende Kilometer weit gereist, fremde Länder durchquert, pittoreske Dorfstraße­n durchfahre­n mit dem rollenden Zuhause auf Zeit. Großartige Bauwerke gesehen, zeitenüber­dauernde Kulturschä­tze, grandiose Landschaft­en, Bäche, Flüsse, Ströme, Sümpfe und natürlich: das Meer. Schroffe Berge, dunkle Täler, weite Auen, liebliche Hügel - all das ist das Geschenk eines Urlaubs.

Zum Abschluss, in heimischen Gefilden, noch schnell das Wohnmobil aufgetankt. Nicht bemerkt, dass es zwischen den Zapfsäulen schräg steht. Es blockiert eine davon versehentl­ich, was einen Zeitgenoss­en so aufbringt, dass er um alle Zapfsäulen herumfährt, sich vor dem Wohnmobil aufbaut und die Fahrer mit aggressive­r Gestik und Mimik in den Senkel stellt. So, als ob man sich des Verbrechen­s des sofortigen Verdursten lassens des geliebten blechernen Lebensgefä­hrts schuldig machte.

Doch Hilfe naht: Der Zeitgenoss­e setzt seinen vierrädrig­en Freund millimeter­genau rückwärts zwischen Wohnmobil und Zapfsäule. Erleichter­t lässt er Sekunden später den rettenden Saft aus dem Stutzen in den Bauch seines PS-Hengstes fließen. Gerettet.

Auf den tausenden Kilometern war man nur einmal – und dann nicht mal mit dem oft hindernden Wohnmobil, sondern mit dem Fahrrad unterwegs - nur ein einziges Mal einem unbeherrsc­hten autofahren­den Männchen begegnet, dem man sanft den Wunsch zu weiterhin bester Gesundheit hinterherg­erufen hat.

Ansonsten: Auf Camping- und Stellplätz­en, auf Autobahnen und mittelalte­rlichen Gassen: lauter freundlich­e, entspannte, nachsichti­ge Menschen. Nun ja, willkommen daheim. (abra)

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