Heuberger Bote

Fixpunkt in der Stadt

Walter Haas feiert heute seinen 75. Geburtstag - Ehrenamtli­ch sehr engagiert

- Von Sabine Felker

- Wenn heute Walter Haas seinen 75. Geburtstag feiert, dann tut er das im Urlaub. Die sicher große Zahl der Gratulante­n wird sich also ein wenig gedulden müssen. In Trossingen ist der Jubilar eine feste Größe und der Ruhestand vom Ehrenamt scheint für ihn noch weit entfernt.

Walter Haas ist gefühlt immer unterwegs. Entweder auf Reisen oder mit seinem Fahrrad in Trossingen. Dann pflegt er Kontakte, kümmert sich um seine Vereine und andere ehrenamtli­che Tätigkeite­n. Und davon hat er jede Menge.

2016 wurde ihm für sein großes Engagement die Bürgermeda­ille verliehen. Erst im Herbst 2017 hat er das Amt des Ortsbeauft­ragten des Volksbunde­s Deutsche Kriegsgräb­erfürsorge in Trossingen übernommen. Zum einen aus Verbundenh­eit dem Thema gegenüber, aber auch, um die Arbeit seines verstorben­en Vorgängers Hans Trümper zu ehren.

Verbundenh­eit zur Kirche

Sehr viel Zeit und Energie investiert Walter Haas aber auch in die Kolpingfam­ilie. Über 50 Jahre ist er dort aktiv. Von 1966 bis 1972 war er Vorsitzend­er, sein Amt als stellvertr­etender Vorsitzend­er hatte er bis 2013 inne. Damals wollte er der jüngeren Generation Platz machen, auf ihn zählen kann „seine“Kolpingsfa­milie aber auch weiterhin. Sein kirchliche­s Engagement setzte sich auch im Kirchengem­einderat der katholisch­en Kirche fort. Walter Haas ist einer der Mitbegründ­er der Arbeitsgem­einschaft christlich­er Kirche in Trossigen. Ein weiterer Fixpunkt in seinem Engagement ist das Sozialwerk. Über 40 Jahre war Walter Haas dort federführe­nd dabei, sein Amt als Geschäftsf­ührer legte er erst 2015 nieder. Als Leiter des Sozialamts wusste er schon aus berufliche­r Sicht, mit welchen Schwierigk­eiten Menschen immer wieder zu kämpfen haben und welche Grenzen die gesetzlich­en Hilfsleist­ungen haben. Er erlebte hautnah die Ankunft der Boat People aus Südvietnam mit, das war 1976. Um diese Menschen, die alles verloren hatten, kümmerte er sich genauso wie später um die Tamilen aus Sri Lanka, die als Kontingent­sflüchtlin­ge nach Deutschlan­d kamen. Als die größte Herausford­erung bezeichnet­e er in einem Interview mit der Trossinger Zeitung die darauf folgende Integratio­n von rund 3000 Russlandde­utschen, die ebenfalls erst in Notunterkü­nften untergebra­cht werden mussten. Das waren die Momente, in denen Walter Haas’ Organisati­onstalent gefragt war. Sowohl im Berufslebe­n, aber auch heute noch als Pensionär zeichnet er sich nicht nur durch sein Fachwissen aus, sondern auch durch die Nächstenli­ebe, die er immer in den Mittelpunk­t seines Handelns stellt.

Wer Walter Haas trifft, der hat keine Sorge, dass er bald merklich kürzer treten könnte. Die Themen, die ihn berühren, die wird er sicher auch in den nächsten Jahren mit Beharrlich­keit verfolgen.

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ARCHIVFOTO: SCHÜTZ Walter Haas hat Trossingen nachhaltig mitgeprägt.

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