Kindergarten-Protest schlägt Wellen
Aktion war nicht genehmigt – Stadt sieht Art der Demo als „bedenklich“an
- Eine kleine Protestaktion für einen sicheren Weg in den Kindergarten: Diese hat am Freitag, 5. Oktober, vor dem Nendinger Kindergarten stattgefunden. Erzieherinnen und Kinder forderten das Beibehalten der Rechtsvor-Links-Regelung in der Bräunisbergstraße. Diese Kurz-Demo schlägt nun Wellen: „Wir sind etwas besorgt, dass Kinder im öffentlichen Raum auf die Straße geschickt wurden“, sagt Arno Specht, Sprecher der Stadt Tuttlingen. Und weiter: „Das finden wir bedenklich.“
Normalerweise würde bei solchen Aktionen die Polizei zu Sicherungsmaßnahmen zugezogen, erklärt Specht. Dabei gehe es einerseits um die Sicherheit im Straßenverkehr, aber auch um die Sicherung des Verkehrs. „Wie uns mitgeteilt wurde, gab es diese Sicherungsmaßnahmen nicht“, ergänzt er. Zudem sei das Ordnungsamt der Stadt nicht informiert gewesen. Dieses ist bei Demonstrationen und Kundgebungen als Genehmigungsbehörde zuständig. Specht: „Der Protest war nicht formell angekündigt.“
Gegen 11 Uhr sind an jenem Freitag Erzieherinnen und etwa 25 Kindergartenkinder für „mehrere Minuten“, so ein Augenzeuge, auf die Fahrbahn der Bräunisbergstraße getreten und im Kreis gelaufen – mit Plakaten in der Hand und im Beisein von Eltern und einigen Ortschaftsräten als Zuschauern (wir berichteten). Laut Kindergartenleiterin Sarah Waidelich seien alle Eltern informiert gewesen. „Es war taghell, der Platz war gut einsehbar. Daher waren wir eigentlich gut abgesichert“, sagt sie auf Nachfrage unserer Zeitung. Zudem seien sie nur etwa zehn Minuten auf der Straße gewesen, in der Tempo 30 gelte, und der Autoverkehr habe über Nebenstraßen ausweichen können. Waidelich: „Ich bin davon ausgegangen, dass es seine Richtigkeit hat.“Sie habe Nendingens Ortsvorsteher Franz Schilling im Vorfeld informiert und das Vorhaben mit ihm abgesprochen.
Details unklar
der Stadtsprecher dazu. Idealerweise wäre aber die Ordnungsbehörde der Stadt Tuttlingen erster Ansprechpartner der Veranstalter gewesen. Specht: „Wenn wir befremdet sind, dann geht es uns um die Sicherheitslage, darum, dass man Kinder auf die Straße stellt, ohne die Polizei zu informieren.“
Die Anwesenheit der Polizei sei bei Aktionen dieser Art nicht unbedingt notwendig, sagt der Tuttlinger Polizeisprecher Thomas Kalmbach. Auch Absperrungen brauche es nicht, wohl aber Verkehrsregelungen und Sicherungsmaßnahmen. Diese hätten zum Beispiel auch von Eltern übernommen werden können. „Wir waren nicht involviert“, so Kalmbach.
Sarah Waidelich hat aber den Träger der Einrichtung informiert, wie sie betont: die katholische Kirchengemeinde Tuttlingen. Dekan Matthias Koschar erklärt unserer Zeitung, dass er einverstanden gewesen sei, dass der Kindergarten Plakate gestalte und seine Meinung kundtue. „Über Details und wie es abläuft, darüber wurden wir nicht unterrichtet“, sagt er. Dass solche Veranstaltungen genehmigt werden müssen – „daran haben wir auch gar nicht gedacht“, führt der Dekan weiter aus.
Die Stadtverwaltung will mit den Initiatoren des Protests nun das Gespräch suchen. „Wir haben nur auf privater Ebene, um einige Ecken herum, erfahren, dass am Nendinger Kindergarten etwas geplant ist“, erklärt Specht.
Letztlich hätten die Stadt-Mitarbeiter in der Zeitung gelesen, wie die Aktion vor sich gegangen sei. Mit dem Verweis auf das Foto, das Kinder und Erzieherinnen auf der Straße zeigt, sagt er: „So hätte das nicht laufen sollen.“
Bauhof ändert Regelung ab
Inhaltlich ist das Thema für die Stadtverwaltung aber durch: Die Entscheidung bleibt so, also Aufhebung der Rechts-vor-Links-Regelung in der Bräunisbergstraße (wir berichteten).
Der städtische Bauhof wird laut Specht in den kommenden Tagen die Änderung der Straßenbeschilderung vornehmen. Wie das Schreiben, hat Zsuzsa Bánk auch das Lesen in ihrem ganz eigenen Stil kultiviert: Sie artikuliert klar und gut verständlich, liest konzentriert, ohne den Blick zu heben, mit sanfter, jugendlicher und dabei ausdrucksvoller Stimme. Einen Monat im ersten der insgesamt über drei Jahre hinweg angelegten Korrespondenz der Freundinnen hat die Autorin ausgewählt.
Johanna hat eine Krebserkrankung überwunden, nicht aber den Schmerz ihrer Trennung von Markus. Mit Hingabe arbeitet sie an ihrer Dissertation über Annette von Droste-Hülshoff – die gerät aber immer wieder ins Stocken. Márta liebt zwar ihre Kinder über alles, doch die lassen ihr kaum Luft zum Atmen. Darüber hinaus kränkt sie die zunehmende Distanz zu ihrem Mann Simon. Und über die räumliche Distanz zueinander klagen beide Freundinnen unisono.
Ja, Zsuzsa Bánks Grundton ist melancholisch. Doch dank ihrer ausgefeilten bildreichen Sprache mit oft opulenten assoziativen Aneinanderreihungen von Attributen, Wortschöpfungen oder ganzen Sätzen werden selbst wehmutsvolle Themen zum berührend-schönen Lesegenuss. Und als inhaltlichen Gegenentwurf zu ihren zur Schwermut neigenden Heldinnen stellt Bánk ihnen mütterliche Freundinnen zur Seite. Über ihre Vertraute Lori sagt Márta: „Unter Loris tiefen Falten mäandert kein bitterer Zug.“Und auch Johanna bewundert, dass Lori ihre Kämpfe gegen „Lebensdurcheinander“und „Kopfdämonen“gewonnen hätte.
Das Erfinden von Menschen