Blick in DEL-Historie macht Mut
SERC-Serienverlierer spielen bei Meister München – Im November 2017 gab es einen 5:2-Sieg
(wit) - Für die Schwenninger Wild Wings steht bereits am Donnerstag (19.30 Uhr) das nächste Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf dem Programm. Schafft der SERC nach zehn Niederlagen hintereinander ausgerechnet beim Meister EHC Red Bull München die Wende? Am Sonntag, 19 Uhr, kommen die Iserlohn Roosters an den Neckarursprung.
„Wir glauben weiter an uns und sind überzeugt, dass wir uns mit harter Arbeit aus der Krise schießen“, sagte Stürmer Andrée Hult, der bislang noch ohne Torerfolg ist. Für Trainer Pat Cortina ist in der Situation wichtig, dass „wir die entscheidenden Zweikämpfe gewinnen. Auch die an der Bande, das hat uns in Mannheim und gegen Bremerhaven gefehlt.“Cortina fordert insgesamt mehr körperliche Härte von seinem Team. „Wir müssen mehr Checks in der Abwehrphase verteilen, um den Rhythmus des Gegners zu brechen.“
In München und wahrscheinlich auch gegen Iserlohn wird Stürmer Tobias Wörle fehlen. Er musste das Training abbrechen. Für Wörle rückt der lange Zeit verletzte Kai Herpich zurück ins Team. Den Schwenninger Kasten hütet in der bayrischen Landeshauptstadt erneut Dustin Strahlmeier.
Meister München im Umbruch und derzeit nur Siebter
„München ist eine Mannschaft, die sehr kompakt steht. Wir müssen mit der Scheibe clever sein“, meint Cortina vor dem Duell mit dem Serienmeister, der den vierten Titel in Folge anstrebt. Mit einem geschätzten Etat von 13,5 Millionen Euro und damit einer Million mehr als in der vergangenen Saison, haben die Münchner wieder das meiste Geld zur Verfügung. Trotzdem wurde ein Umbruch eingeleitet. Neun Spieler, darunter Topscorer Keith Aucoin (Laufbahn beendet), die deutschen Topstürmer Dominik Kahun (Chicago Blackhawks) und Brooks Macek (Chicago Wolves) und Raubein Steve Pinizzotto (Kölner Haie) sind gegangen.
Die Abwehr wurde mit Andrew Bodnarchuk (Texas Stars) verstärkt. Im Sturm gelang München die Verpflichtung von Matt Stajan (Calgary Flames), ein 34-jährigen Kanadier mit der Erfahrung von 1020-NHLSpielen. Mit Justin Shugg (Kölner Haie), Mark Voakes (Grizzlys Wolfsburg), John Mitchell (Nürnberg Ice Tigers) und Trevor Parkes (Augsburger Panther) landeten vier DEL-Topstürmer in der Isarmetropole. „Unser Ziel ist es, erneut Deutscher Meister zu werden. Ich denke nicht, dass die Qualität unseres Kaders schlechter als in der vergangenen Saison ist“, sagte der aus dem SERCNachwuchs stammende Allrounder Yannic Seidenberg.
Dennoch lief es in der Liga für die Roten Bullen eher durchwachsen. Der siebte Platz entspricht jedenfalls nicht den Ansprüchen. Die Münchner kämpfen allerdings mit großem Verletzungspech. Auch gegen Schwenningen drohen noch mindestens vier Spieler auszufallen. Dennoch wird es ein schwerer Gang. Aber vielleicht macht ein Blick in die DEL-Historie Mut. Am 17. November 2017 gewannen die Wild Wings 5:2 in München.
Iserlohn hat zwei der besten Scorer in den Reihen
„Wenn wir wie in Mannheim spielen, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir in München gewinnen“, sagte Kapitän Simon Danner, der „Trainer, Management, Spieler“weiter als Team sieht. „Nur zusammen kommen wir unten raus. Auf dem Eis stehen aber wir Spieler und da müssen wir eben noch mehr kämpfen.“Dies erwartet auch Coach Cortina, dem die Einstellung seiner Mannen gegen Bremerhaven nicht gefiel. Er selbst verspüre weiter den Rückhalt der Gesellschafter Michael Werner und Thomas Burger. „Ich kann nicht sagen, dass sie nervös sind“, sagte Cortina.
Am Sonntag, 19 Uhr, empfangen die Wild Wings die Iserlohn Roosters. Die „Hähne“belegen den elften Platz. Die Sauerländer haben zwölf ihrer 14 Punkte zu Hause am Seilersee eingefahren, in der Fremde haben sie bislang noch nicht gesiegt. Mit Anthony Camara (neun Tore/sechs Assists) und Jon Matsumoto (sechs Tore/neun Vorlagen) haben die Iserlohner neben dem Krefelder Chad Costello (vier Treffer/elf Beihilfen) gleich die beiden besten Scorer der Liga in ihrem Team. „Iserlohn ist offensivstark, da ist unsererseits eine gute Abwehrstruktur besonders gefragt“, sagte Cortina.
Für die Partie gegen Iserlohn waren laut Pressesprecher Oliver Bauer bis gestern Nachmittag lediglich 1900 Karten verkauft.