Wer Ohren hat, der höre!
An etlichen Stellen in den Evangelien spricht Jesus diesen Satz aus. Jesus macht damit deutlich, dass das Wort Gottes ungeheuer wertvoll ist. Es soll im Herzen aufgenommen und bedacht werden. Dann sollen nach gründlichem Nachdenken Konsequenzen gezogen und Schritte gewagt und gemacht werden. Gott spricht und der Mensch soll hören. Aber genauso gilt: Der Mensch spricht und Gott hört es sich an. Unsere Gebete und unser Reden wird von Gott wahrgenommen. „Wer Ohren hat, der höre!“Momentan findet im Vatikan vom 3. bis 28. Oktober eine Jugendsynode statt. Aus allen Ländern wurden Bischöfe und Kardinäle dazu eingeladen. Aber auch circa 300 junge katholische Christen wurden ausgewählt, um dabei zu sein, mitzudiskutieren und Stellung zu nehmen. Sie haben so die Möglichkeit von ihren Lebensrealitäten und Erfahrungen mit Kirche und Glauben zu berichten. Das Thema der Synode lautet: Jugend, Glaube und Berufungsfindung. Die Erfahrungen und Berichte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden sicherlich sehr unterschiedlich ausfallen. Junge Christen aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa leben in unterschiedlichen Lebenswelten. Sie haben unterschiedliche Probleme, Fragen und Anliegen. Es wird aber sicherlich auch eine große Schnittmenge geben – eben deshalb, weil sie als junge Menschen und Christen mit einer sehr „alten“und bisweilen Konservativen und restriktiven Kirche zu tun haben. Hoffen wir zusammen mit diesen Jugendlichen, dass sie auf offene Ohren in der Synode stoßen. Hoffen wir, dass gehört wird, was sie sagen und bewegt. Hoffen wir, dass auch eine „alte“Kirche sich immer wieder verjüngen kann und vor allem auch will! Das heißt nicht, sich dem Zeitgeist immer zu unterwerfen, aber die Bereitschaft hat, sich Vitamin-Spritzen geben zu lassen, wo nötig!
Pfarrer Gerwin Klose, Seelsorgeeinheit Donau-Heuberg