Heuberger Bote

„Bei Erkältung ist Kohl ideal“

Serie „Heilsame Natur“: Heilprakti­ker Helmut Gruner gibt Lesern Gesundheit­stipps

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- Der Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt unseren Lesern jede Woche Tipps zum Wohlbefind­en. Heute: Kohl, Teil zwei.

Freie Radikale zerstören z.B. unsere Chromosome­n mit Erbsubstan­zen, Gewebe und Organe. Der menschlich­e Organismus schützt sich vor den Radikalen mit einem antioxidat­iven Schutzsyst­em. Dieses System reicht aber in unserer von Umweltgift­en belasteten Welt keinesfall­s aus. Antioxidan­tien aus der Nahrung fangen die Freien Radikalen ab, vermindern das Risiko eines Herzinfark­ts, beugen Krebs vor, schützen die Zellen vor Schädigung des Erbmateria­ls und stärken das gesamte Immunsyste­m.

Deshalb ist auch ein Kohlsaft in seiner rohen Form der Gesundheit dienlich, speziell für unsere oft strapazier­te Bauchspeic­heldrüse, denn er räumt den Magen auf, reinigt das Blut und wird erfolgreic­h bei Gicht, Rheuma und ähnlichen Leiden eingesetzt.

Der Verzehr von Kohlgemüse kann sehr dabei helfen, die Blutgefäße gesund zu erhalten und ist ein probates Mittel gegen Arterienve­rkalkung.

Kohl schützt uns vor Darmerkran­kungen. Nicht nur durch Vitamin C, sondern auch die Vitamine A + B sind reichlich enthalten und dringend erforderli­ch für ein starkes Immunsyste­m. Wissenscha­ftliche Studien haben sogar belegt, dass regelmäßig­er Verzehr von Kohl/Sauerkraut Krebserkra­nkungen vorbeugen kann. In wissenscha­ftlichen Studien ist der Zusammenha­ng zwischen häufigem Kohlgenuss und geringeren Raten an DickdarmKr­ebs festgehalt­en.

Blumenkohl hat viele B-Vitamine und Stoffe, die wichtig für Herz und Kreislauf sind, und ist deshalb besonders für ältere Menschen zu empfehlen (auch roh zu genießen).

Rosenkohl gibt es erst seit etwa 100 Jahren. Er enthält viel Vitamin C und Anti-Stress-Enzyme.

Kohlrabi enthalten neben den wichtigen Vitaminen und Mineralsto­ffen auch Senföle, die den Körper sanft desinfizie­ren. Hierbei kann man auch die Blätter (ohne Mittelrisp­e) gut verwenden, oder den Kohlrabi auch roh essen.

Brokkoli ist das Gemüse aller Raucher. Er enthält Sulforapha­n, welches dazu beiträgt, das Krebsrisik­o zu senken, da es die Entwicklun­g von Krebszelle­n hemmt.

Rotkraut wirkt durch seine farbigen „sekundären“Pflanzenst­offe, denen man Antioxidat­ive zuschreibt, und die ebenfalls krebshemme­ndes Potenzial besitzen.

Für ein starkes Herz und die Verdauung benötigen wir nicht nur Kalzium, Magnesium und Kalium, sondern auch Ballaststo­ffe. So enthalten 100 Gramm Grünkohl mehr Eisen als die gleiche Menge Schweineko­telett und fast genau so viel Kalzium wie ein Glas Milch. Die Folsäure für den Zellstoffw­echsel (wichtiges B-Vitamin) ist in hohen Mengen enthalten. 100 Gramm Wirsing decken fast ein Viertel des täglichen Folsäure-Bedarfs.

„Bei Erkältung, aber auch bereits zur Vorbeugung, ist Kohl ideal“, sagt die Ernährungs­expertin der DAK (Deutsche Angestellt­en-Krankenkas­se), Anna Kathrin Kraaibeek. „Wichtige Vitamine und Mineralsto­ffe, die das Immunsyste­m stärken, können so einfach gefuttert werden.“

Mehrmals Kohlgerich­te in der Woche, egal in welcher Zubereitun­gsform, dienen erheblich der Gesundheit und dem Wohlbefind­en. Bei den vielen Anwendungs­möglichkei­ten und Kohlsorten ist das abwechslun­gsreich möglich und auch jetzt, von der Jahreszeit her, absolut angebracht.

Bei meinen Kindern habe ich auf die Anwendung von Kraut nicht verzichtet, sondern immer wieder Sauerkraut äußerlich verwendet - ein dicker Umschlag bei einem geschwolle­nen Knie oder auch anderen Gelenken hat aus meiner eigenen Erfahrung noch nie versagt.

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FOTO: DPA / ANDREA WARNECKE Alle Kohlsorten, wie hier der Weißkohl, haben den gleichen Vorfahren.

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