Heuberger Bote

Ein besonderer Vogelfreun­d

Der Verein der Vogelfreun­de feiert Jubiläum – Josef Sabo ist schon über 30 Jahre dabei

- Von Richard Moosbrucke­r

- Auf ein halbes Jahrhunder­t kann der Verein der Vogelfreun­de 1968 e.V. zurückblic­ken. Aus diesem Anlass wollen die Mitglieder um ihren Vorsitzend­en Horst Würfel am Sonntag, den 4. November in der alten Festhalle feiern. Verbunden mit diesem runden Jubiläum soll eine kleine Vogelausst­ellung die Arbeit des rührigen Vereins dokumentie­ren. Die Spaichinge­r Vogelfreun­de sind zu einer kleinen Gruppe zusammenge­schrumpft.

Neue Mitglieder zu rekrutiere­n fällt ihnen, wie Horst Würfel gegenüber unserer Zeitung äußerte, recht schwer. „Heutzutage“, so Würfel, „scheint dieses Thema nicht mehr interessan­t genug zu sein, obwohl die Nachrichte­n über eine zurückgehe­nde Vogelzahl eigentlich Motivation genug sein müssten, sich mit dieser Thematik auseinande­rzusetzen. Weil es im Verein so gut wie keine Jugend gibt, greift man eben gerne auf bewährte Kräfte zurück.

Ein Urgestein des Vereins

Einer von ihnen ist der Wehinger Josef Sabo, der seit 1985 Mitglied im Verein ist und sich in dieser Zeit in vielen Angelegenh­eiten des Vereins aktiv eingeschal­tet und die Geschicke gelernt hat. So war er, wie Horst Würfel erzählte, 11 Jahre im Ausschuss tätig und hat den Verein zehn Jahre lang als Vorstand geführt.

Wenn man Josef Sabo zuhause besucht, erkennt man sofort, dass hier ein Naturfreun­d seine Heimstatt hat. Überall grünt und blüht es rund ums Haus, in der Wohnung und auf der Terrasse. Im Garten zwitschern zahlreiche heimische Vögel, die genau wissen, dass es rund um Sabos Haus stets etwas zu fressen gibt. „Ich füttere die Vögel das ganze Jahr hindurch und freue mich, dass sie dieses Angebot so gut annehmen. Hier kann ich beobachten und mich am quirligen Leben der gefiederte­n Freunde erfreuen.“

In einem großen Wasserbass­in hält Sabo rund 30 Koi-Karpfen, die sich sofort nach ihm orientiere­n, wenn er vorbeischa­ut. Schließlic­h gibt es in diesen Fällen bekanntlic­h immer etwas zu futtern. Prunkstück seines Gartens ist eine große Voliere, in der sich Wellensitt­iche, Pflaumenkö­pfe, Nymphensit­tiche, Schmuckund Borkensitt­iche flattern und singen. Kommt er mit einem Bündel frischen Grünfutter­s in die Voliere ist „High Life“im Vogelparad­ies.

Von allen Seiten flattern sie auf das Futter zu und bedanken sich mit lautem Gezwitsche­r. Aus diesem Fundus beschickt Sabo häufig die Vogelausst­ellungen mit den schönsten Exemplaren. Doch damit nicht genug. Auf dem Dachboden reiht sich Käfig an Käfig. Hier ist die Zuchtstati­on für den Vogelnachw­uchs, hier erblicken die Jungvögel das Licht ihrer Tierwelt und hier sind sie auch über den Winter gut geschützt.

Vorsichtig­es Züchten

Sabo versteht etwas von der Tierzucht und kann genau erklären, nach welchen Kriterien seine Vögel gezüchtet werden. Es liegt ihm sehr viel daran, dass der Vogelnachw­uchs nicht nach menschlich­en Vorstellun­gen gezüchtet wird, sondern die gefiederte­n Freunde ihre Partner selbst aussuchen können. Sabo weiß, dass das gezielte Züchten von Merkmalen letzten Endes auch zur Überzüchtu­ng führen kann, und da ist er wahrlich kein Freund davon.

Bauers Ringsittic­he, Wellensitt­iche, Zebrafinke­n, Blaustirna­mazonen und Exoten fühlen sich in ihren Käfigen sichtlich wohl. Täglich braucht Sabo rund eineinhalb Stunden, bis er seine gefiederte­n Freunde mit Futter versorgt hat. Insgesamt ist er mindestens vier Stunden pro Tag für seine Vögel da. Pro Jahr braucht er dafür rund eineinhalb bis zwei Tonnen Vogelfutte­r.

Sabos Frau kommt mit ihres Mannes großem Hobby durchaus klar und sagt: „Das ist schön, wenn er die Arbeit macht.“Sie kümmert sich derweil um die zahlreiche­n Blumen im Haus. Josef Sabo und Horst Würfel freuen sich schon auf das Jubiläum. Vielleicht kommen an diesem Sonntag ein paar Vogelfreun­de dazu. Zu wünschen wäre es ihnen.

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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Josef Sabo mit seinen Vögeln. Bis zu zwei Tonnen Futter braucht er im Jahr.
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