Wenn zwischen Möhringen und Tuttlingen die Donaunixen tanzen
Birgit Leibold erzählt im Bürgersaal Sagen und Mythen rund um die Donau – „Die schöne Lau“steht im Mittelpunkt
(pm) - Besucher im Bürgersaal hörten am Donnerstag Geschichten und Sagen entlang der Donau. Birgit Leibold und Dorothee Hauser nahmen die Besucherinnen und Besucher mit auf eine sagenhafte Reise entlang des Flusses.
Die Donau ist ein ganz besonderes Gewässer: Sie ist der zweitlängste Fluss Europas. Kein zweiter Strom weltweit durchquert so viele Länder. Und dann ist da noch die ungeklärte Frage, wo sie eigentlich beginnt und das Kuriosum, dass sie sich bei Möhringen zum großen Teil in den Untergrund verabschiedet. Kein Wunder also, so Büchereileiterin Margarete Barth-Specht, dass sich unzählige Sagen, Geschichten und Mythen um die Donau ranken.
Ein paar davon konnte man am Donnerstag kennen lernen. Und die Tuttlinger Geschichtenerzählerin Birgit Leibold – stilecht gekleidet im nixenhaften Gewand – verstand es, durch ihre ebenso sanfte wie mitreißende Erzählweise das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Dabei wandelte sie literarische Vorlagen souverän ab und verlieh ihnen eine ganz perführte sönliche Note.
Eine slowenische Sage verlegte sie kurzerhand in unsere Region und ließ die Donaunixen zwischen Möhringen und Tuttlingen tanzen – ihr sagenhaftes Schloss aus Gold und Perlen dürfte ungefähr dort stehen, wo sich der Lokschuppen befindet. Und die Geschichte vom Teufelspakt beim Regensburger Brückenbau in die Welt mittelalterlicher Sagen.
Im Mittelpunkt des Abends aber stand Leibolds Variante von Mörikes „Schönen Lau“. Den Klassiker aus der Romantik trug Leibold voller Leidenschaft vor. Die Qualen der unglücklichen Frau des Donaukönigs durchlitt die selbst und verschmolz so mit der Frau, der die Fähigkeit zu Lachen abhanden kam.
Allerdings hatte Leibold auch dieser Geschichte ihre eigene Note verliehen – es hatte etwas versöhnliches und positives.