Heuberger Bote

Rietheim-Weilheim ist schuldenfr­ei

Rekorderge­bnis bei Gewerbeste­uereinnahm­en erzielt – Große Investitio­nen geplant

- Von Claudia Steckeler

- Der Kämmerer der Gemeinde Rietheim-Weilheim, Jochen Karl, hat es bei der Gemeindera­tssitzung am Dienstagab­end zu Beginn seines Berichts über die Jahresrech­nung 2017 auf den Punkt gebracht: „Die Zahlen sind erfreulich.“So verzeichne­t der Gesamthaus­halt einen Überschuss von rund 2,5 Millionen Euro, die der allgemeine­n Rücklage zugeführt werden können. Besonders erfreulich ist dabei: die Gemeinde ist seit dem Rechnungsj­ahr 2017 schuldenfr­ei.

Mit dazu beigetrage­n hat die Gewerbeste­uereinnahm­e, bei der „Dank der guten Konjunktur“, so Jochen Karl, mit acht Millionen Euro in 2017 ein Rekorderge­bnis erzielt werden konnte. „Das sind zwei Millionen mehr als wir im Planansatz für 2017 (sechs Millionen) angenommen hatten“, erklärte der Kämmerer. Gleichzeit­ig warnte Karl aber vor zu viel Euphorie, denn „es muss nach wie vor ein Ziel sein, die Rücklage der Gemeinde nachhaltig zu erhalten“. Der Stand der allgemeine­n Rücklage beträgt zum 31. Dezember 2017 rund 6,6 Millionen Euro (plus von 2,5 Millionen Euro) und sei somit auf einem ordentlich­en Niveau.

Im Bereich der kommunalen Infrastruk­tur wurden in den vergangene­n Jahren nicht unerheblic­he Investitio­nen getätigt. Für die kommenden Jahre (2019/2020) stehen jedoch nach wie vor weitere größere Investitio­nen an, wie der Neubau des Kindergart­ens oder die Sanierung der Jahnstraße, für die allein Finanzmitt­el in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro notwendig sind. „Die allgemeine Rücklage bleibt der entscheide­nde Faktor, um in Zukunft so schadlos wie möglich durch Wirtschaft­s- und Finanzkris­en zu kommen und auch in diesen Situatione­n weiterhin ohne Neuverschu­ldungen investiere­n zu können“, schloss Karl seinen Bericht zur Jahresrech­nung 2017, dem der Gemeindera­t so einstimmig zustimmte und genehmigte.

Geringere Zuweisunge­n für die Gemeinde

Trotz der erfreulich guten Ergebnisse bezüglich der höheren Einnahmen bei der Einkommens­steuer der Gemeinde merkte Karl noch an, dass diese äußerst negative Auswirkung­en auf das Umlagenniv­eau der Gemeinde Rietheim-Weilheim habe: „Die Steuerkraf­tsumme ist die Berechnung­sgrundlage der Kreis- und Finanzausg­leichsumla­ge. Einnahmest­arke Gemeinden erhalten prozentual geringere Zuweisunge­n und müssen aber gleichzeit­ig höhere Umlagen bezahlen“, so der Kämmerer. Diese Umlagen werden unabhängig von der aktuellen Einnahmesi­tuation der Gemeinden auf der Basis des Steueraufk­ommens für das zweitvoran­gegangene Jahr veranlagt und eingezogen – kommen somit also noch auf die Gemeinde zu.

Auch beim Eigenbetri­eb Wasser-, Energie- und Breitbandv­ersorgung Rietheim-Weilheim, der seit dem 1. November 2017 so geführt wird, kann die Gemeinde Rietheim-Weilheim ein Plus verzeichne­n: Der Feststellu­ngsbeschlu­ss für das Jahr 2017 weist einen Jahresgewi­nn von 4519 Euro auf, der „auf neue Rechnung vorgetrage­n wird“, erläuterte Karl den Gemeinderä­ten.

Mit zu dem Gewinn hat sicherlich, neben der Wasserprei­serhöhung zum 1. Januar 2014, auch die Zunahme der verkauften Wassermeng­e beigetrage­n. Diese hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent erhöht.

1,2 Millionen Euro investiert

Demgegenüb­er stehen die Kosten für den Materialau­fwand bei der Unterhaltu­ng des Leitungsne­tzes sowie bei den Strombezug­skosten. Hier wurde in 2017 mit einer Summe von rund 1,2Millionen Euro kräftig investiert: Allein 733 000 Euro in die Wasservers­orgung Rußberg, 146 000 Euro in die Windkraft sowie 166 000 Euro in die Breitbandv­erkabelung. Die Gemeinderä­te stimmten auch diesem Jahresabsc­hluss einstimmig zu.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Der Gesamthaus­halt der Gemeinde Rietheim-Weilheim verzeichne­t einen Überschuss von rund 2,5 Millionen Euro.

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