Freundeskreis plant Entbindungsstation
Trossinger hoffen auf staatliche Förderung der Gesundheitsstation in Uganda
- Kaum ist die Erweiterung der Krankenstation in Uganda abgeschlossen, plant der Freundeskreis Uganda der katholischen Seelsorgeeinheit bereits das nächste Projekt dort: Eine Entbindungsstation soll eingerichtet werden. Dafür muss der Freundeskreis rund 5000 Euro auftreiben.
Wie sich eine solche Station im neuen Gebäude integrieren ließe, haben Pfarrer Thomas Schmollinger und Simone Efinger, stellvertretende Leiterin des Freundeskreises, Anfang des Monats vor Ort begutachtet. Die beiden sind frisch zurückgekehrt aus Kigoto, wo sie den Neubau besichtigt haben, der nötig wurde, weil der Vermieter eines der Stations-Gebäude Eigenbedarf anmeldet hatte.
Der Erweiterungsbau beinhaltet einen Arztbehandlungsraum, einen Apothekenraum zur Medikamentenabgabe sowie drei Krankenzimmer für Männer, Frauen und Kinder. Sechs Betten stehen zur Übernachtung zur Verfügung, zudem gibt es einen Wasseranschluss im Haus. „Das Grundstück wurde eingezäunt, damit die Patienten auch nachts gefahrlos auf die Toilette gehen können“, berichtet Simone Efinger.
Jetzt möchten die Ehrenamtlichen ihr Hilfsprojekt auf die nächste Stufe heben, um staatliche Fördermittel für die Station zu erhalten. „Es gab bereits Gespräche mit dem ugandischen Ministerium“, erzählt Janusz Kloskowski, Vorsitzender des Freundeskreises. Nötig für die Kategorie „Hilfscenter 3“sind eine Entbindungsstation und eine Schadstoffverbrennungsanlage ein Stück außerhalb der Station - dort muss auch ein „Grab“für die Plazentas eingerichtet werden, die nach ugandischen Ritual beerdigt werden müssen. „Dafür brauchen wir ein betonverkleidetes Loch im Erdboden“, beschreibt Efinger.
Kochstelle muss warten
Eine Hebamme hat die Station durch einen glücklichen Zufall bereits: „Unsere neue Krankenschwester hat eine entsprechende Ausbildung, auch wenn sie noch nicht als Hebamme arbeiten darf“, sagt Kloskowski. Sie mache aber jetzt bereits die Voruntersuchungen für Schwangere, lediglich zur Entbindung müssen die Frauen dann ein Krankenhaus aufsuchen.
Hintenanstellen muss der Freundeskreis dafür das Projekt Kochstelle. In Uganda werden die Patienten von ihren Angehörigen bekocht. Bisher fragen die Familien im nächsten Dorf, ob sie die dortigen Kochstellen nutzen dürfen und bringen das zubereitete Essen dann - meist zu Fuß- zudeskreis rück zur Krankenstation. Der Freundeskreis wünscht sich deswegen in unmittelbarer Nähe zur Gesundheitsstation einen kleinen Raum mit einer Kochstelle. „Das ist wichtig, weil wir keine Kantine haben“, so Efinger. Das Vorhaben muss nun allerdings warten.
Dr. Joachim Gollnau reist am 17. November für zwei Wochen nach Uganda, wo er auch die Gesundheitsstation besuchen und sich um die Patienten kümmern wird. Wer spenden möchte, kann sich an den Trossinger Arzt wenden - unter anderem werden Brillen benötigt. Auch fehlt es an Kinderschuhen: „Die Kinder laufen dort nur barfuß, egal, ob es trocken oder nass ist“, erzählt Janusz Kloskowski.