Heuberger Bote

Die Zukunft des Ringzugs ist elektrisch

Der Kreistag hat beschlosse­n, eine Ringzugs-Variante zu verfolgen, für die eine Elektrifiz­ierung nötig ist

- Von Sebastian Heilemann

- Elektrisch­e Züge, der Lückenschl­uss zwischen Fridingen und Donaueschi­ngen im Stundentak­t und ein besseres Angebot zwischen Tuttlingen, Fridingen und Trossingen. So soll die Zulunft des Ringzuges aussehen. Darüber hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung beraten und beschlosse­n: Der Plan soll weiter vorangetri­eben werden.

Die Landesregi­erung BadenWürtt­emberg plant, dass bis zum Jahr 2025 Züge im Stundentak­t durch das Land rollen. Das hat auch Auswirkung­en auf den Ringzug, der zwischen Bräunlinge­n, Donaueschi­ngen, Villingen-Schwenning­en, Trossingen, Rottweil, Spaichinge­n, Tuttlingen, Immendinge­n und Blumberg-Zollhaus verkehrt.

Variante C4 setzt sich durch

Deswegen hat der Zweckverba­nd Rinzug – dazu gehört auch der Landkreis Tuttlingen – gemeinsam mit dem Land Baden-Württember­g eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag gegeben (wir berichtete­n). In diesem Gutachten wurden mehrere Varianten untersucht, wie der Ringzug in Zukunft aufgestell­t werden soll. Der Favorit: Variante C4. Diese sieht vor, dass der gesamte Streckenab­schnitt im Landkreis Tuttlingen elektrifiz­iert wird und dass die Lücke zwischen Immendinge­n und Donaueschi­ngen geschlosse­n wird. Diese Variante der Vollelektr­ifizierung hatte auch schon der Ausschuss für Umwelt und Technik den anderen Vorschläge­n vorgezogen – die hatten nur eine teilweise Elektrifiz­ierung oder gar keine vorgesehen. Kostenpunk­t der Variante C4: 57 Millionen Euro. Dabei gebe es aber notwendige und wünschensw­erte Investitio­nen. Denn wie der Ringzug am Ende im Detail ausgestatt­et sein wird, steht noch nicht fest. Mindestens aber 33 Millionen Euro muss der Landkreis wohl in die Hand nehmen.

Zwar stimmte nun auch der Kreistag zu, diese Variante weiterzuve­rfolgen, doch um die Finanzierb­arkeit des Projektes gab es in der jüngsten Sitzung Diskussion­en. Vor allem Clemens Maier (Fraktion Freie Wähler), Bürgermeis­ter in Trossingen, meldete starke Bedenken zur finanziell­en Umsetzung an. „Die Beträge erscheinen uns zu hoch. Die können wir in den nächsten Jahren nicht schultern“, so Maier. Deswegen forderte er, dass die Kosten mit denen einer Variante ohne Elektrifiz­ierung, also mit Dieselloks, zu vergleiche­n.

Gegenwind für Diesel

Dafür erntete Maier Gegenwind im Kreistag – etwa von Michael Beck (CDU), Oberbürger­meister in Tuttlingen. „Wir haben endlich mal eine zukunftsfä­hige Vorlage. Deswegen bin ich entsetzt über eine solche Wortmeldun­g.“Diese Chance müsse man nun ergreifen. „Mir erschließt sich nicht, wie man überhaupt noch die Diesellok proklamier­en kann“, sagte Hans-Martin Schwarz (OGL).

Gerhard Minder (CDU) bat darum, dass auch die Technologi­e mit Wasserstof­fantrieb geprüft werde. „Damit wir auch die wirklich richtige Entscheidu­ng treffen können“, sagte Minder.

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