Die Zukunft des Ringzugs ist elektrisch
Der Kreistag hat beschlossen, eine Ringzugs-Variante zu verfolgen, für die eine Elektrifizierung nötig ist
- Elektrische Züge, der Lückenschluss zwischen Fridingen und Donaueschingen im Stundentakt und ein besseres Angebot zwischen Tuttlingen, Fridingen und Trossingen. So soll die Zulunft des Ringzuges aussehen. Darüber hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung beraten und beschlossen: Der Plan soll weiter vorangetrieben werden.
Die Landesregierung BadenWürttemberg plant, dass bis zum Jahr 2025 Züge im Stundentakt durch das Land rollen. Das hat auch Auswirkungen auf den Ringzug, der zwischen Bräunlingen, Donaueschingen, Villingen-Schwenningen, Trossingen, Rottweil, Spaichingen, Tuttlingen, Immendingen und Blumberg-Zollhaus verkehrt.
Variante C4 setzt sich durch
Deswegen hat der Zweckverband Rinzug – dazu gehört auch der Landkreis Tuttlingen – gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben (wir berichteten). In diesem Gutachten wurden mehrere Varianten untersucht, wie der Ringzug in Zukunft aufgestellt werden soll. Der Favorit: Variante C4. Diese sieht vor, dass der gesamte Streckenabschnitt im Landkreis Tuttlingen elektrifiziert wird und dass die Lücke zwischen Immendingen und Donaueschingen geschlossen wird. Diese Variante der Vollelektrifizierung hatte auch schon der Ausschuss für Umwelt und Technik den anderen Vorschlägen vorgezogen – die hatten nur eine teilweise Elektrifizierung oder gar keine vorgesehen. Kostenpunkt der Variante C4: 57 Millionen Euro. Dabei gebe es aber notwendige und wünschenswerte Investitionen. Denn wie der Ringzug am Ende im Detail ausgestattet sein wird, steht noch nicht fest. Mindestens aber 33 Millionen Euro muss der Landkreis wohl in die Hand nehmen.
Zwar stimmte nun auch der Kreistag zu, diese Variante weiterzuverfolgen, doch um die Finanzierbarkeit des Projektes gab es in der jüngsten Sitzung Diskussionen. Vor allem Clemens Maier (Fraktion Freie Wähler), Bürgermeister in Trossingen, meldete starke Bedenken zur finanziellen Umsetzung an. „Die Beträge erscheinen uns zu hoch. Die können wir in den nächsten Jahren nicht schultern“, so Maier. Deswegen forderte er, dass die Kosten mit denen einer Variante ohne Elektrifizierung, also mit Dieselloks, zu vergleichen.
Gegenwind für Diesel
Dafür erntete Maier Gegenwind im Kreistag – etwa von Michael Beck (CDU), Oberbürgermeister in Tuttlingen. „Wir haben endlich mal eine zukunftsfähige Vorlage. Deswegen bin ich entsetzt über eine solche Wortmeldung.“Diese Chance müsse man nun ergreifen. „Mir erschließt sich nicht, wie man überhaupt noch die Diesellok proklamieren kann“, sagte Hans-Martin Schwarz (OGL).
Gerhard Minder (CDU) bat darum, dass auch die Technologie mit Wasserstoffantrieb geprüft werde. „Damit wir auch die wirklich richtige Entscheidung treffen können“, sagte Minder.