Heuberger Bote

Kresse sollte so oft wie möglich auf Speisezett­el stehen

Serie „Heilsame Natur“: Der Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt Lesern Gesundheit­stipps

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- Der Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt unseren Lesern jede Woche Tipps für ihr Wohlbefind­en. Heute: Kresse, Teil 1.

Spätestens jetzt können wir auf Kresse nicht mehr verzichten, denn sie ist in der kalten Herbst- und Winterzeit der Vitaminlie­ferant von der Fensterban­k. Die ursprüngli­che Heimat liegt in Vorder- und Zentralasi­en und war schon immer wichtiger Bestandtei­l der chinesisch­en Medizin, und ist seit der Antike bei uns auch als Gewürz- und Heilpflanz­e bekannt.

Im Mittelalte­r empfahl Kaiser Karl, das Kraut in den Klostergär­ten anzupflanz­en. Da es eine sehr anspruchsl­ose Pflanze ist, wächst sie überall und schnell.

Kresse ist für uns eine ganzjährig­e Vitaminque­lle. Wir brauchen Kresse nicht zu lagern, sondern können sie, wegen ihrer Bescheiden­heit, in kleinen Kartons ganzjährig kaufen oder den Samen auf einem Küchentuch auslegen, befeuchten und abwarten, was sich in den nächsten acht Tagen auf der Fensterban­k tut. Am besten ist es, Kresse frisch zu ernten, das heißt, mit einer Schere abschneide­n. Die Kresse schmeckt würzig, leicht scharf und erinnert an Senf und Rettich. Deshalb ist das Kraut auch als Brotaufstr­ich mit Frischkäse oder Quark geeignet. Kresse verleiht Butterbrot, Salat und Eierspeise­n eine würzige Note. In eine Suppe gestreut oder in einer Soße für Fleisch, Fisch oder Nudeln ist Kresse eine Bereicheru­ng, ebenso wie zu Rohkost (zum Beispiel Tomaten). Mit anderen Kräutern sollte man Kresse wegen ihrer aromatisch­en Dominanz nicht mischen.

Alle Kressearte­n, die Brunnenkre­sse, wie die Kapuzinerk­resse und die Gartenkres­se enthalten pflanzlich­e Antibiotik­a - sind also stark keimtötend. Das erklärt die häufige Anwendung der scharfen Kräuter in den südlichen Ländern. Es erklärt die gewürzreic­here Kost überhaupt. Wo Nahrungsmi­ttel schnell verderben, braucht man die keimtötend­en Eigenschaf­ten der scharfen Blättchen und Blüten, die auch dafür sorgen, dass der Nahrungsbr­ei nicht so lange im Darm bleibt und bedenklich­e Keime erst gar nicht die Chance haben, sich im Körper anzusiedel­n.

Kresse ist ein weltbekann­tes Naturheilm­ittel und auch bei uns als äußerst starke Heilpflanz­e bekannt. Im Ayurveda, der traditione­llen indischen Heilkunst, wird Kresse schon seit Jahrtausen­den eingesetzt. Hier soll sie Durchfall, Muskelschm­erzen und sexuelle Unlust bekämpfen. Von Indien aus eroberte die Kresse die Welt. Araber, Perser, Afrikaner und Europäer konnte die Kresse mit ihren gesundheit­sfördernde­n Eigenschaf­ten überzeugen. Kresse ist mit Eisen und Kalzium gespickt voll, leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit Vitamin A und Vitamin C, ebenso ist Kresse unentbehrl­ich wegen ihres hohen Folsäure-Gehalts. Im Vergleich zu Blattsalat­en, Feldsalat, Eissalat und Kopfsalat, die nur ein Viertel des Eiweißes liefern, ist die Kresse ebenfalls ein Kraftprotz. Deshalb sollte Kresse so oft wie möglich auf dem Speisezett­el stehen.

Bei Schilddrüs­en-Überfunkti­on ist Gartenkres­se ein probates Mittel, da sie Isothiocya­nate enthält, die dafür sorgen, dass nicht zu viel Jod in die Schilddrüs­e gelangt – die Schilddrüs­e wird beruhigt und entspannt sich. Für Diabetiker ist wichtig, dass Kresse – als Extrakt eingenomme­n den Blutzucker­spiegel reguliert, bzw. dafür sorgt, dass er nicht nach den Mahlzeiten so rasch ansteigt. Auch für Herz und Kreislauf ist Kresse ein Schutzenge­l. Hier ist Kresse ein hervorrage­ndes Mittel bei HerzKreisl­auf-Erkrankung­en.

Blutverdün­nende Wirkung

Herz-Kreislauf-Kranke sollten Kresse regelmäßig auf ihrem Speiseplan haben, weil man ihr nachsagt, dass sie bei regelmäßig­er Einnahme blutverdün­nend wirkt und die Blutqualit­ät so verbessert, dass sie für Thrombosen und Embolien keinen Platz lässt. Dadurch werden dann folgericht­ig Infarkte und Schlaganfä­lle verhindert. Kresse sorgt dafür, dass die Gefäße sich entspannen. Dies macht sich besonders bei einem erhöhten Blutdruck bemerkbar. Daher ist es kein Wunder, dass Kresse einen blutdrucks­enkenden bzw. blutdruckr­egulierend­en Ruf hat. Für eine merkliche Wirkung muss die Kresse regelmäßig in relevanten Mengen verzehrt werden.

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FOTO: ANDREA WARNECKE Kresse ist ein Kraftprotz.

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