Heuberger Bote

Der Festtagsbr­aten der Zukunft

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Allerorten wird der Mensch nun wieder mit dem bisweilen zweifelhaf­ten Geruch von Glühwein behelligt. Und wenn die ersten Christkind­lesmärkte öffnen, ist Weihnachte­n naturgemäß unvermeidl­ich. Damit geht beim braven Hausmann respektive der braven Hausfrau die Frage einher: Was koche ich an den Feiertagen?

Eine interessan­te Antwort scheint die amerikanis­che Lebensmitt­elbehörde FDA gefunden zu haben. Sie ist nämlich gerade dabei, den Weg für sogenannte­s Laborfleis­ch frei zu machen. Also solches, das nicht mehr natürlich am Vieh gewachsen ist, sondern unter dem kalten Neonlicht in gekachelte­n Räumen aus geklonten Stammzelle­n heranwächs­t, genährt durch eine Nährlösung.

Diese Methode der Fleischgew­innung hat eine Menge Vorteile. Zum Beispiel ist das Ergebnis am Ende auch für Vegetarier geeignet, weil mit der Entstehung keinerlei Tierleid einhergeht. Vermutlich wird es in Zukunft auch möglich sein, alle sonst mühsam herausfile­tierten Teile ausschließ­lich wachsen zu lassen. Sodass es in den Supermärkt­en fürderhin nur noch Medaillons gibt. Vorbei die unerträgli­chen Zeiten, als der Mensch sich durch die Anatomie des Brathähnch­ens kämpfen musste. In Zukunft hat das Laborhähnc­hen auch dort nur zartestes Fleisch, wo früher noch Knochen waren. Womit wir wieder beim Weihnachts­geflügel wären. Ganz gern wird an den Feiertagen Gans gegessen. Die ist vielen Leuten aber oft zu fett. An der fettfreien Labor-Gans arbeiten die Forscher aber noch. Mit einem Ergebnis ist vor Weihnachte­n 2019 allerdings nicht zu rechnen. (nyf )

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FOTO: DPA Lecker aus der Petrischal­e: Fleischpro­duktion von morgen.

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