Die Rotstifte sind gespitzt
Trossinger Gemeinderat bringt den Haushaltsplan 2019 auf den Weg
- Immer im November berät der Trossinger Gemeinderat über den Haushaltsplan für das kommende Jahr und nimmt auch die folgenden drei Jahre unter die Lupe. Am Montagabend beschäftigten sich Räte und Rathausspitze mit den geplanten Investitionen. Klar wurde dabei: Wohl nicht alles wird machbar sein.
Die Schulen kommen die Stadt in den nächsten Jahren teuer zu stehen. Allein für die Planung der Sanierung des Schulhofs der Friedensschule veranschlagt die Stadt im kommenden Jahr 35 000 Euro. Ein neues Klettergerüst wird 50 000 Euro kosten, die Hälfte davon trägt jedoch ein Förderverein. Die Neugestaltung des Hofes kostet laut Haushaltsplan-Entwurf 500 000 Euro, ist aber erst fürs Jahr 2022 angesetzt.
Die Erweiterung der Realschule wird im kommenden Jahr mit 2,9 Millionen Euro zu Buche schlagen, die Stadt rechnet mit 725 000 Euro Fördergeldern. Ein Jahr später sollen drei Millionen Euro in den Bau gesteckt werden, hier sollen 860 000 Euro aus öffentlichen Töpfen fließen. Weitere acht Millionen Euro sind für 2022 angesetzt, 1,5 Millionen Euro sollen durch staatliche Stellen übernommen werden.
Für die Generalsanierung des Gymnasiums veranschlagt die Verwaltung eine Million Euro fürs Jahr 2022, 300 000 Euro davon könnten über Fördergelder abgedeckt werden. Bürgermeister Clemens Maier verweist auf die steigenden Schülerzahlen: „Wir brauchen das Schulzentrum.“
Auch in die Kindergärten muss Trossingen investieren. Der Neubau Albblick kostet 3,6 Millionen Euro im kommenden Jahr, rund 750 000 Euro könnten Fördergelder auffangen. Eine neue Sanitäranlage für den Kindergarten Regine Jolberg wird 600 000 Euro im Jahr 2021 kosten.
Für die Sanierung der Solweghalle werden 2020 rund 1,2 Millionen Euro auf die Stadt zukommen. Die Verlagerung der dortigen Parkplätze soll bereits im Jahr 2019 775 000 Euro kosten. Gustav Betzler (Freie Wähler) betrachtete die letzte Zahl mit großer Skepsis: „Da kann man ganze Häuser von bauen.“Von der Verwaltungsbank wurden Planerkosten und die dazugehörige neue Zufahrt angeführt, aber auch eingeräumt, dass es sich erst mal um sehr grobe Schätzungen handle, um Fördergrenzen zu erreichen.
Erlebniswiese im Kreuzfeuer
Größere Diskussionen gab es um den Bau der Erlebniswiese. 2019 sollen für den ersten Abschnitt 850 000 Euro fällig werden, die Zuschüsse bei 352 000 Euro liegen. Zwei Lager zeichneten sich ab. Während die CDU, OGL und SPD das Projekt stützten, forderten Räte der Freien Wähler und der FDP, dass es aus dem Investitionsplan gestrichen werde. Bei der anschließenden Abstimmung votierten elf Räte für das Beibehalten der Erlebniswiese im Haushaltsplan, acht dagegen und drei enthielten sich. Somit hat das Projekt eine weitere Hürde genommen, ist aber noch nicht in trockenen Tüchern.
Rund 1,5 Millionen Euro will Trossingen 2020 in die Sanierung diverser Straßen investieren, die Erweiterung des Friedhofs soll nächstes Jahr mit 400 000 Euro kosten.
Erst in den kommenden Wochen wird sich zeigen, welche Projekte die Stadt tatsächlich angehen und welche dem Rotstift zum Opfer fallen werden. Bis Mitte Dezember wird nun an jedem Montag der Gemeinderat tagen. Am 17. Dezember soll der Haushalt dann beschlossen werden.