„Wir packen dann schon auch mal selber an“
Am Donnerstag zeigt die Löhrschule am Tag der offenen Tür, dass sie längst kein Auslaufmodell ist
(sfk) - Am morgigen Donnerstag lädt die Löhrschule von 15 bis 18 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Redakteurin Sabine Felker hat sich mit Rektor Steffen Finsterle über hochmotivierte Lehrer, Schüler, die mit anpacken, und den Sanierungsstau am Gebäude unterhalten.
Wer die Löhrschule kennt, der weiß, dass Ihre Schule ungewöhnlich ist. Vor wenigen Jahren noch waren die Anmeldezahlen so niedrig, dass die Frage im Raum stand, ob die Löhrschule geschlossen werden muss. Mittlerweile sind die Zahlen wieder deutlich gestiegen, an eine Schließung denkt niemand mehr. Weil die Schule aber in wenigen Jahren ins künftige Schulzentrum umziehen wird, spart sich die Stadt so manche Schönheitsreparatur. Und dennoch: Die Grundstimmung an der Schule – egal ob bei Lehrern oder Schülern – scheint wirklich gut zu sein. Wie schaffen Sie das?
Na ja, wir packen dann schon auch mal selber an und gestalten unsere Klassenzimmer in Eigenregie. Das ist normalerweise zwar Aufgabe der Stadt – die Kosten hierfür werden von ihr auch übernommen – aber hat natürlich auch Vorteile. So kann auf Schülerwünsche eingegangen werden, schließlich lernt es sich in einer Umgebung, die einem selbst gut gefällt, besser. Einen weiteren großen Vorteil sehe ich darin, dass nachhaltiger mit so einem Zimmer umgegangen wird. Wenn ich es als meins oder unseres identifiziere, gehe ich sorgfältiger damit um. Außerdem haben wir ein tolles Kollegium, das sich sehr stark für unsere Schüler einsetzt. Ich glaube, das führt ebenfalls dazu, dass die Kinder gern zu uns kommen. Das wiederum spüren auch die Eltern, wobei ich mir schon auch manchmal mehr Engagement, zum Wohle ihrer Kinder, von diesen wünschen würde; schließlich können wir nur gemeinsam das Bestmögliche für den jeweiligen Schüler erreichen. Das mit dem Umzug wird, so glaube ich, noch ein Weilchen dauern. Hier und da werden schon auch noch Schönheitsreparaturen durchgeführt. So bekommen wir jetzt zum Beispiel einen neuen Fahrradständer. Für sehr wichtig halte ich allerdings noch, dass endlich auch der Belag des Schulhofes saniert wird. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Dennoch dürfen sich die Besucher beim Tag der offenen Tür auf ein schön geschmücktes und hergerichtetes Schulgebäude freuen.
Beim Tag der offenen Tür ist in der Löhrschule immer viel Leben im Schulhaus. Was steht denn dieses Mal auf dem Programm?
Das ist richtig. Vor allem war die letzte Woche viel Leben im Schulhaus, da dort unsere Projektwoche stattgefunden hat und in den Klassen unterschiedlichste Projekte durchgeführt wurden. Vom überdimensionalen Adventskalender, zum Herstellen vieler Leckereien und Weihnachtsdekoration über das Erstellen von individueller Kleidung mit Alltagsmaterialien, einem Theaterstück, bis hinzu der Renovierung und Gestaltung eines Klassenzimmers waren der Vielfalt kaum Grenzen gesetzt. Außerdem hatten unsere Neuntklässler ihre Projektprüfung. Kostproben der Präsentationen können ebenfalls am Donnerstag begutachtet werden. Und zu guter Letzt waren die Achtklässler im Betriebspraktikum. Von den vielen Eindrücken, die hierbei entstanden sind, wird auch einiges zu sehen sein. Abgerundet wird das Programm mit einem Infostand unserer Berufseinstiegsbegleitung (BerEB) und dem Verkauf von Kaffee und Kuchen sowie Weihnachtsgebäck.
Wer ist zum Tag der offenen Tür eingeladen?
Bei uns ist am Tag der offenen Tür jeder herzlich willkommen. Es ist immer wieder schön mitanzusehen, wie vor allem auch ehemalige Schüler zu uns kommen und von ihrer Ausbildung erzählen. Oftmals kommt hier ein „ich vermisse die Löhrschule“. Dann denk ich mir „alles können wir nicht falsch gemacht haben“. Selbstverständlich freuen wir uns auch über mögliche neue Fünftklässler. Für speziell diese bieten wir aber auch noch die Grundschulschnuppertage im Januar an. Hier lernen alle derzeitigen Viertklässler die Schule an drei Tagen dann auch so richtig kennen. Und der Absolvent von vor 30 Jahren – der muss sich auf jeden Fall erkennbar machen, denn so lange bin ich nun auch noch nicht da.