Landesgartenschau ist endgültig vom Tisch
Gemeinderat will keine erneute Bewerbung – Projekte wie Bahnhofsunterführung sollen aber kommen
- Die Stadt Tuttlingen wird sich definitiv nicht für eine Landesgartenschau 2032 oder 2034 bewerben. Der Gemeinderat sprach sich am Montagabend mehrheitlich für dieses Vorgehen aus – es gab allerdings zehn Gegenstimmen.
Wie berichtet, hatte Tuttlingen sich für eine Landesgartenschau in den Jahren 2026 bis 2030 beworben, war aber leer ausgegangen. Die LBUFraktion und die der Freien Wähler hätten nun gern eine erneute Bewerbung gesehen, wenn auch mit verändertem Konzept.
Dafür, so machte Oberbürgermeister Michael Beck in der Sitzung des Gemeinderats klar, müsse die Stadt 2019 ihre Vorschläge beim Land einreichen. Das sei kurzfristig, aber machbar, sagte Ulrike Martin (LBU). Auch wenn die Pläne der „Laga“-Bewerbung teilweise ohnehin umgesetzt werden sollen: „Wir sollten den Bürgern der Stadt die weiteren Maßnahmen nicht vorenthalten.“Ähnlicher Meinung war Carl-Roland Henke (FW).
Joachim Klüppel (CDU) hielt dagegen: „In der Kürze der Zeit schaffen wir das nicht.“Zudem sah er wie Hans-Peter Bensch (FDP) Probleme mit der ungeklärten Donau-Situation – die Stadt hat Klage gegen die Entscheidung des Landratsamts eingereicht, das Donauwehr um einen Meter abzusenken – und mit der Bürgerbeteiligung. Das zuständige Landwirtschaftsministerium hatte bei der letzten Bewerbung bemängelt, dass zu wenig Bürger eingebunden worden waren. „Allein die Abstimmung hier ist ein Kick-out“, sagte Klüppel. Sie zeige, dass nicht alle im Gremium hinter der Bewerbung stünden.
Auch aus der Bürgerschaft sei nicht zu vernehmen, dass eine erneute Bewerbung explizit gewünscht sei, sagte Hellmut Dinkelaker (SPD). Zudem sieht er die Landesgartenschau eher als „Verschiebebahnhof für Dinge, die wir machen werden und müssen“. Bei den aktuell gesperrten Fußgängerbrücken und diversen anderen Projekten gebe es die Notwendigkeit, früher zu handeln als 2032 oder 2034.
Was die Stadtverwaltung definitiv auch ohne Gartenschau umsetzen will: die Öffnung der Bahnhofsunterführung zur Donau hin, die grünen Achsen und verschiedene Maßnahmen zur Mobilität. Immer wieder ist etwa ein zusätzliche Ringzug-Haltestelle auf Höhe des Rathausstegs im Gespräch.