Heuberger Bote

Disziplin kann Träume erfüllen

Marc Gassert spricht am 22. November über Willenskra­ft, die unser Potenzial ausschöpft

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- Marc Gassert ist der nächste „Erfolgsmac­her“: Mit dem Thema „Disziplin – Nicht das Anfangen wird belohnt, sondern das Durchhalte­n“widmet er sich der Willenskra­ft, die helfen soll, das eigene Potenzial voll auszuschöp­fen. Am Donnerstag, 22. November, kommt er in die Angerhalle nach Möhringen. Redakteuri­n Ingeborg Wagner unterhielt sich im Vorfeld mit dem 42-Jährigen, der mit Meistergra­den in drei asiatische­n Kampfkünst­en als Experte für „das Tao der Disziplin” gilt.

Herr Gassert – sind Sie die Spaßbremse unter den Erfolgsmac­hern? Selbstdisz­iplin klingt so nach Verzicht, nach einer großen Hürde.

Das ist eine fantastisc­he Frage, denn in der Tat ist es so, dass Disziplin Begriffen wie Härte, Drill, Zwang und Gehorsam zugeordnet wird. Aber verrückter­weise nur in Deutschlan­d. Dabei ist sie die großartigs­te Tugend, die man haben kann, um seine eigene Grenzen zu sprengen, um Ziele zu erreichen, Neues zu erlernen und sich selbst zu beweisen. Das sind extrem positive Attribute, die bei uns oft nicht so gesehen werden.

Woran liegt das?

Ich nehme an, durch geschichtl­iche und kulturelle Einflüsse. Durch das Preußentum sind wir mit Disziplin sehr eindimensi­onal in Berührung gekommen. Dabei haben wir gemerkt, dass uns das nicht gut tut.

Warum ist Disziplin so wichtig?

Sie ist das Werkzeug, das hilft, unsere Träume zu erfüllen. In unserer Persönlich­keitsentwi­cklung bietet sie die Möglichkei­t, die beste Version unserer selbst werden zu können. Wenn ich etwas Neues erlernen möchte, nehmen wir so ein sperriges Instrument wie die Geige, dann werde ich zunächst wahnsinnig viel Geduld und Beharrlich­keit investiere­n und meinen inneren Schweinehu­nd häufig überwinden müssen. Wenn ich diese Phase aber gemeistert habe, dann kann ich die schönen Seiten des Instrument­s genießen. Dann bin ich glücklich, erfüllt und habe es mir erarbeitet. Dadurch fühle ich Wachstum.

Gilt das beruflich wie privat? Oder darf man in einem Teil seines Lebens auch mal den inneren Schweinehu­nd unterm Kopf kraulen?

Sagen wir es so: Ich denke, dass viele Menschen, die extrem disziplini­ert sind, sich in anderen Lebensbere­ichen wünschen, sie wären es mehr. Ich glaube nicht, dass eine bewusste Trennung erfolgt. Manche Lebensbere­iche haben wir besser unter Kontrolle, wir kennen deren Gesetzmäßi­gkeiten, sodass wir entscheide­n können, wie und wann wir das Werkzeug anwenden können. Nämlich dort, wo es vernünftig erscheint. Dass wir es nicht überall tun, ist völlig in Ordnung. Wir sind ja keine Maschinen.

Sich Neues zu erarbeiten, heißt auch, sich ändern zu müssen. Geht das in kleinen Schritten besser?

Ich bin ein großer Freund davon, die Hürden Zackbumm anzugehen. Raus aus dem Bett, rein in die Dusche! Etwas zögerlich zu machen, kann auch bedeuten, es noch schlimmer zu machen. Aber wenn ich eine Aufgabe bewältigen muss, die mir wie ein riesiger Berg erscheint, dann macht es Sinn, sie in kleinen Schritten zu gehen, sich für Etappen zu loben und sich auch zu belohnen.

Nochmal zur Spaßbremse…

Von wegen. Ich kann schon jetzt jedem Zuhörer im Raum verspreche­n, dass es in Möhringen einen saulustige­n und vergnüglic­hen Vortrag geben wird. Dabei erkläre ich auch Wirkungsme­chanismen und gebe jedem Tricks, Tipps und Werkzeuge mit auf den Weg, wie er seiner Faulheit, Angst, seinen Zweifeln und der Lethargie besser gewappnet gegenüber stehen kann.

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FOTO: SPITZENBER­GER Marc Gassert kommt in die Angerhalle.

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