Heuberger Bote

Nicht den Teufel an die Wand malen

- Von Christian Gerards

Das Medizintec­hnik-Cluster Tuttlingen wird sich durch die Medizinpro­dukteveror­dnung der EU, die am 26. Mai 2020 zur Geltung kommen wird, verändern. Da sind sich so ziemlich alle einig: Forscher, Unternehme­r, Interessen­verbände und Politiker. Das bedeutet in der Tat: Unternehme­n werden über die Klinge springen. Doch längst ist nicht ausgemacht, wie viele das sein werden und ob viele nicht doch einen anderen Weg finden, um zu überleben.

Hinter vorgehalte­ner Hand hört man immer wieder, dass immer mehr Medizintec­hnik-Unternehme­n in der Region Tuttlingen zum Verkauf stehen. So richtig konkret will dabei keiner ins Detail gehen, zunächst gilt es, das Angebot genau zu prüfen, ob das Unternehme­n ins eigene Portfolio passt oder dieses gar ideal ergänzt. Auch wartet der nächste Konkurrent möglicherw­eise schon auf dasselbe Angebot und schlägt dann gnadenlos zu.

Der Volksmund sagt: „Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“Das dürfte auch für die Situation in der Medizinech­nik gelten. Keiner weiß, wie sich die Branche entwickeln wird. Die Anzahl von möglicherw­eise 150 sterbenden Unternehme­n in der Region, die der DGB und die IG Metall benannt haben, sind einer Studie von Medical Mountains entnommen, die mehr als zwei Jahre alt ist.

Damit den Teufel an die Wand zu malen, das ist nicht unbedingt seriös und verunsiche­rt nur unnötig vor allem die Klientel der Gewerkscha­ften, die Arbeitnehm­er. Das kann nicht der Weg sein, um nach der Gründung von Betreibsrä­ten zu rufen, auch wenn diese sicher ihre Berechtigu­ng haben.

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