Der Fisch stinkt vom Kopf
Artikel eins des Grundgesetzes des FC Bayern München lautet: „Uli Hoeneß ist unantastbar.“
Es handelt sich um eine Abwandlung des Zitates von KarlHeinz Rummenigge, der bei der Pressebeschimpfungskonferenz vor einigen Wochen Artikel 1 Grundgesetz bemüht hatte. Damals hatten Hoeneß und Rummenigge die Medien attackiert, weil jene die Spieler wegen schlechter Leistungen kritisiert hatten. Zwischendrin wurde ExSpieler Juan Bernat würdelos attackiert.
Nach dem 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf forderte Reporterankläger Hoeneß die Journalisten auf, die Spieler zu kritisieren. Zitat: „Bitte tun Sie sich mal das an, was passiert ist: die Tore alle zu analysieren. Und dann müssen Sie schon auch mal kritisch mit dem einen oder anderen Spieler umgehen.“
Natürlich haben die Spieler gepatzt: Aber jetzt auf Geheiß des Präsidenten: auf sie mit Gebrüll? Den aktuellen Kader, und das muss in dieser Situation noch mal betont werden, haben die Bosse zusammengestellt. Anders als Lucien Favre in Dortmund durfte Kovac keinen Neuen holen, die Transfers (Goretzka, Gnabry) wurden zuvor abgewickelt. Im in die Jahre gekommenen Kader wurden die Verträge der Altstars Robben und Ribéry verlängert – aus Dankbarkeit. So stärk man keinen Neuen, wenn er der starke Mann werden soll.Die Bayern im November 2018: In der Beziehung Trainer/Mannschaft bzw. Bosse/Trainer stinkt der Fisch jeweils vom Kopf her. Es riecht nach Veränderung – aber wirklich auf allen Ebenen?