Kahn will wieder Titan sein
Laut Wikipedia steht das Wort Titan für vielerlei: eine mexikanische House-Band, ein Leichtmetall, eine US-Trägerrakete, einen Mond im Saturn, einen Gott der Griechen. Außerdem sei es der Spitzname des Ex-Nationaltorhüters Oliver Kahn. Man muss das wissen, denn der Titan namens Kahn verklagt derzeit die Freiburger Firma T1tan, die seit 2013 Torwarthandschuhe herstellt, um Schadenersatz. Er will, dass sich die Firma unbenennt, wobei Kahn bestimmt auch gegen die Namen Vulkan, Oligarch oder Kahn(a)biss etwas einzuwenden hätte. Dienstag war Verhandlung. Während die Kahn-Seite schwieg, war die T1tan-Seite offenbar froh über die kostenlose PR und nutzte sie zu allerlei Gemeinheiten. Gründer Matthias Leibitz habe die Bezeichnung 2016 als europäische Marke eintragen lassen, mit Kahn habe das nichts zu tun, behauptete sein Anwalt. „Der Gründer ist Eintracht-FrankfurtFan und findet Oliver Kahn gar nicht gut.“Im Übrigen sei Kahn seit Jahren „Fußball-Rentner“, habe Titan nie als Marke angemeldet und in einem Interview gesagt: „Ich will kein Titan mehr sein.“Tatsächlich ist nur der Name Oliver Kahn beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet – und zwar für so ziemlich alles von Schädlingsbekämpfungsmitteln bis zu künstlichen Weihnachtsbäumen.
Kahn, so der Anwalt, sei so umstritten gewesen, dass es unmöglich sei, eine positiv besetzte Marke nach ihm zu benennen. „Es ist sinnlos, eine Marke zu benutzen, die von vielen Leuten gehasst wird.“Wie dem auch sei: Zurzeit wäre Kahn offenbar doch gerne wieder der Titan. Beide Seiten wollen sich bis März, wenn der Titan im Saturn steht, gütlich einigen. (zak)