Klaus Steckeler geht, David Krause kommt
Jahreskonzert des Städtischen Blasorchesters mit Leitungswechsel begangen
- Ein grandioses Jahreskonzert 2018 haben die Besucher am Samstagabend in der vollbesetzten Stadthalle mit dem Jubiläumsorchester der Musikschule Tuttlingen und dem Städtischen Blasorchester Tuttlingen erlebt. Schon der Titel „Tempus Fugit“deutete auf ein besonderes Ereignis hin – und zeigte, wie schnell die Zeit vergeht.
Denn vor 50 Jahren wurde vom Städtischen Blasorchester die Musikschule Tuttlingen gegründet und es ist genau 33 Jahre her, dass Musikdirektor Klaus Steckeler als musikalischer Leiter vor dem Städtischen Blasorchester steht. Und am Samstagabend ging der Käptn von Bord.
Das niveauvolle und abwechslungsreiche Programm des Abends startete mit dem Jubiläumsorchester der Musikschule Tuttlingen – den beiden Nachwuchsorchestern des SBO aus der Musikschule, dem Jugendblasorchester und „Blasorchesterle“– unter der Leitung von Oliver Helbich und Armin Hertkorn. Sie hatten sich zu einem wohlklingenden Geburtstagsensemble vereinigt. Dieter Kleibauer hatte zuvor die Besucher – unter ihnen eine ganze Reihe von Ehrengästen – begrüßt und die einzelnen Titel vorgestellt. So das „Te Deum Prelude“von MarcAntoine Charpentier, „Towards A New Horizon“von Steven Reineke und „Ross Roy“von Jacob de Haan. Und als Zu-gabe gab`s den flotten „River Quai March“.
Bernd Häcker, einer der Vorsitzenden des Städtischen Blasorchesters, gab einen kurzen Rückblick auf 50 Jahre Musikschule, die Zusammenarbeit von Städtischem Blasorchester und Musikschule sowie das Wirken von Musikdirektor Klaus Steckeler. Die Musikschule sei 1968 als Sing- und Bläserschule vom Städtischen Blasorchester gegründet worden. Gründervater – er war anwesend – war das heutige Ehrenmitglied Otto Mattes, der erste Musikschulleiter Volkmar Müller-Deck. Ein Jahr später sei die Musikschule eine städtische Einrichtung geworden. Ab 1985 habe Klaus Steckeler die Musikschule geleitet. Im Jubiläumsjahr werden 1900 Schüler unterrichtet, Alfons Schwab ist der neue Musikschulleiter.
Aus gegebenem Anlass eröffnete das Städtische Blasorchester das Jahreskonzert mit „Music For A Festival“von Philip Sparke. „Sie erleben damit eine Premiere des SBO, aber das sind sie ja von Klaus Steckeler gewöhnt“, hatte Dieter Kleibauer das Stück angekündigt.
Nachfolger vorgestellt
Die Überraschung des Abends – sie stand nicht im Programm – war anschließend die Vorstellung des neuen Leiters des Städtischen Blasorchesters, David Krause aus Stockach. Der Vorsitzende des Blasorchesters Tuttlingen, Hans-Uwe Hilzinger, stellte den neuen Dirigenten vor. Ottmar Warmbrunn, der Vorsitzende des Blasmusik-Kreisverbands RottweilTuttlingen, meinte dazu: „Wir bringen jemanden aus dem Badischen.“David Krause ist Verbandsjugendleiter des Blasmusikverbands Hegau-Bodensee, unter anderem auch Lehrer für Trompete. Als Geschenk wurde dem neuen Dirigenten ein Buch über das Donaubergland überreicht.
Der neue Dirigent nahm auch gleich den Stab in die Hand und dirigierte das Städtische Blasorchester mit einem mitreißenden Stück aus der Folkmusik Irlands, „Lord Tullamore“von Carl Wittrock, das Eindrücke von irischem Whiskey und wunderschönen Landschaften vermittelte. Und bevor Klaus Steckeler wirklich zum letzten Mal dirigierte, wurde er offiziell von OB Michael Beck verabschiedet mit den Worten: „Sie haben die Musik in Tuttlingen geprägt.“Als Abschiedsgeschenk wurde er mit einem Buch über seine 33 Jahre als Leiter des SBO beschenkt, für ihn und seine Frau Claudia gab es als Präsent eine Reise nach Hamburg mit Karten für das „Elbjazz-Festival“.
Als Abschluss erlebten die Besucher ein Medley aus abwechslungsreicher Orchestermusik mit den schönsten Stücken aus 33 Konzertjahren, mit Transkriptionen aus verschiedenen Musikrichtungen wie Marsch, Polka, Filmmusik , Musical sowie Rock und Jazz und einigen Solo-Einlagen. Das Medley endete mit einem wahren Feuerwerk, begleitet von Händels Feuerwerksmusik.
Lautstarken Beifall und stehende Ovationen gab es am Ende für den scheidenden Leiter Klaus Steckeler und bewegende Momente, nicht nur für ihn, auch für alle Anwesenden. Zur Auflockerung stellten sich die jungen Musiker des Jubiläumsorchesters vor der Bühne auf und präsentierten „Africa“von Toto, begleitet von fünf jungen Sängerinnen und Sängern: Klatschen, Fingerschnipsen, Leuchtstäbe schwingen war angesagt. Als Überraschung bedankte sich das Orchester mit Frank Sinatras „My Way“bei Klaus Steckeler. Ausgangspunkt für den Vortrag ist eine Studie aus dem Jahr 2013, die den Wegfall von über 40 Prozent der derzeitigen Berufe vorhersagt. Viele Menschen befürchten daher einen enormen Anstieg der Arbeitslosigkeit durch die Digitalisierung. Alles halb so wild, argumentieren andere, denn es werden neue Berufe entstehen.
Im Gespräch mit der Referentin wird versucht, diese Prognosen einzuordnen und die zu erwartenden Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und im Berufsleben aufzuzeigen. Wichtig wird dabei auch die Frage sein, welche neuen Kompetenzen gebraucht werden.