Heuberger Bote

Unesco erklärt Blaudruck zum Kulturerbe

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(dpa) - Blaudruck, eine jahrhunder­tealte Technik der Textilvere­delung, ist von der Unesco zum immateriel­len Kulturerbe der Menschheit erklärt worden. Deutschlan­d war zusammen mit Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei an der Nominierun­g beteiligt. Heute gibt es nur noch zwölf Betriebe in Deutschlan­d und 15 in anderen europäisch­en Ländern, die diese alte Kulturtech­nik beherrsche­n. Der UnescoAuss­chuss tagt noch bis Samstag auf Mauritius. Jenie Hallund, mit der ich zusammenar­beite, fragte mich, ob ich nicht etwas über die Hölle machen wollte. Ich fand das einen guten Einfall. Meidon“, Genau! Ich habe Dante gelesen. Es scheint, als hätte Dante vor allem den Teil genossen, der von der Hölle handelt. Darin konnte er sich an seinen vielen Feinden rächen. Den Himmel zu beschreibe­n, war dagegen gar kein Vergnügen. Der Himmel ist kein Spaß [LACHT]. Ich mag ja generell Kapitel in meinen Filmen. Das liegt an Stanley Kubricks Film „Barry Lyn- Ich mag den Prozeß im Schneidera­um sehr. Die Szenen vorher zu filmen – das ist eher wie der Gang zum Supermarkt: Man holt sich alles Mögliche, nimmt sich, was man braucht, darf nichts Wesentlich­es vergessen, und besorgt sich im Zweifelsfa­ll etwas zuviel von allem. Dann fährt man nach Hause und kocht.

Wie haben sie den Darsteller­innen ihre Figuren und die Story beschriebe­n? Hat sich da die eine oder andere unwohl gefühlt?

Ich glaube nicht, dass sich irgendwer unwohl gefühlt hat. Es war alles recht selbstvers­tändlich. Mit Leuten wie Uma Thurman oder Bruno Ganz ist die Arbeit wunderbar. Meine Arbeitswei­se ist folgende: Normalerwe­ise gibt es ein Treffen, bei dem die Darsteller selbst ihre Figuren beschreibe­n. Wir filmen das und ich fülle danach die Leerräume und mache Vorschläge. Wir verändern auch die Charaktere ständig ein wenig. Mir ist es wichtig, dass Schauspiel­er ihre eigenen Ideen einbringen. Und ich kann dann im Schneidera­um bestimmte Dinge verstärken, oder im Gegenteil abschwäche­n.

Ihre Filme sind immer auch ein Kommentar zur Gegenwart. In Ihrem neuen Film zeigen Sie eine kalte Welt, in der die Gewalt eine bestimmte Hitze bringt ...

Ich komme aus einer Zeit, als man gesagt hat: „Alles ist politisch!“Ich glaube, dass wir in einem Goldenen Zeitalter der Demokratie gelebt haben, Oh ja! Ich verstehe das meiste. Aber es kommt sehr darauf an, wer spricht. Sie wissen vermutlich, dass ich beinahe in Bayreuth Wagner inszeniert hätte. Damals bin ich bestimmt zehn Mal nach Bayreuth gefahren, um mich mit Wolfgang Wagner zu treffen. Der sprach fränkische­n Dialekt – das war sehr schwierig. Das Einzige, was ich verstanden habe, war, als er mich anschrie, meine Interpreta­tion sei „entartet“. Und das ganze Komitee saß da und erstarrte und guckte peinlich berührt zu Boden – aber für ihn war dieser Ausdruck vollkommen normal.

Ich kenne keinen, der heute dieses Wort gebrauchen würde, auch nicht die rechtsextr­emen Demagogen ...

In dem Sinn bin ich ziemlich stolz, „entartet“genannt zu werden, oder „Persona Non Grata“. Das ist ok. Alles in Ordnung. Ich fühle mich „entartet“.

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