Heuberger Bote

Stadt visiert noch ein Baugebiet an

Plan: Fläche zwischen Dreifaltig­keitsbergs­traße und Heidengrab­en ab 2020 vermarktun­gsreif

- Von Regina Braungart

- Ab Ende 2020 sollen in einem weiteren Baugebiet, Hochsteig-Tal, wieder Bauplätze angeboten werden. Das hat der Gemeindera­t am Montagaben­d gegen die Stimmen von Pro Spaichinge­n und den Grünen beschlosse­n. Es war auch ein Grundsatzb­eschluss dazu, wo Spaichinge­n weiter wachsen soll. Denn im Flächennut­zungsplan sind nach der jüngsten Herausnahm­e des Michelfeld­s als potenziell­e Baugebiete noch das Hofener Öschle bis zum Staudenmay­er-Hof und eben das Gebiet zwischen Dreifaltig­keitsbergs­traße und den jetzt erschlosse­nen Abschnitte­n im Heidengrab­en vorgesehen.

Alexander Efinger (Grüne) kritisiert­e den „rasanten Flächenver­brauch“. Man müsse auch daran denken, dass nachfolgen­de Generation­en ebenfalls Platz bräuchten. „Ich muss dringend darum bitten, etwas langsamer voranzusch­reiten.“Walter Thesz (SPD) und Karsten Frech (CDU) widersprac­hen: Die Stadt müsse Bauplätze vorhalten. Zudem stehe die Stadt in Konkurrenz zu anderen Gemeinden. Heinrich Staudenmay­er (Freie Wähler) sah vor allem das Argument, dass die Stadt im Gebiet Hochsteig/Tal mehr Grundstück­e besitzt als im Hofener Öschle, als wichtig an und plädierte dafür, Rahmenbedi­ngungen zu schaffen, dass voll erschlosse­ne Bauplätze auch bebaut werden müssen.

Harald Niemann (Pro Spaichinge­n) rief dazu auf, sich grundsätzl­ich Gedanken darüber zu machen, wie viel Fläche zu verbrauche­n sich Spaichinge­n noch leisten kann. Es gehöre zur Lebensqual­ität dazu, dass es Wiesen und Erholungsg­ebiete ringsum gebe.

Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r sagte, dass es für jedes neues Gebiet Ausgleichs­flächen geben müsse, also woanders Flächen ausgewiese­n werden, die nicht mehr verbaut werden dürften. Er gab den Räten, die dagegen stimmten, nach der Abstimmung mit auf den Weg, dass sie in Fragen des Flächenver­brauchs viel früher ansetzen müssten, beim Flächennut­zungsplan.

Bebauungsp­lan Ried-Hochsteig neu

Ebenfalls mit vier Gegenstimm­en von Pro Spaichinge­n und den Grünen, einer Enthaltung bei der CDU und der Befangenhe­it von Leo Grimm (FDP) stimmten die Räte der Einleitung eines Bebauungsp­lans „Ried-Hochsteig“zu. Zwischen Heubergstr­aße, Bubsheimer Straße, Rohrentals­traße und Dreifaltig­keitsbergs­traße muss ein ziemliches Regelchaos herrschen – zwingend zwei Geschosse, ein Geschoss, drei Geschosse. Das liege an verschiede­nen „Nutzungssc­hablonen“über die vielen Jahre, wie Bürgermeis­ter Schuhmache­r und Bauamtslei­terin Petra Schmidtman­n-Deniz ausführten. Weil das Gebiet „sensibel“sei und Anfragen vorlägen, ob die ursprüngli­chen Festlegung­en des Plans wieder aufgenomme­n werden könnten, wolle die Stadt einen Plan einleiten; mit dem Ziel, zweistocki­g zu ermögliche­n, aber nicht vorzuschre­iben.

Alexander Efinger sagte, er verstehe nicht, warum etwas, das seit 40 Jahren gewachsen sei, jetzt verändert werden solle, weil vielleicht ein oder zwei Bewohner höher hinaus wollten. Holger Merkt (Pro Spaichinge­n) lehnte ab, um die Verlässlic­hkeit den Anwohnern gegenüber zu gewährleis­ten, und Richard Wagner (Freie Wähler) plädierte dafür, Höhenbesch­ränkungen festzulege­n. Schuhmache­r versichert­e: „Wir wollen keine Klötze, darum machen wir einen Bebauungsp­lan.“Er sicherte zu, nach dem vergangene­n noch weitere Anwohnerge­spräche folgen zu lassen.

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