Weiter weg geht kaum
Neukaledonien im Pazifik ist ein noch fast unberührtes Paradies – über und unter Wasser
(dpa) - Ein Stück Frankreich im Pazifik und eine Idylle dazu: In Neukaledonien kann es passieren, dass man einen kilometerlangen Sandstrand ganz für sich allein hat. Das hat seine Gründe.
Am Ende des Tages, als ob das nicht alles schon längst genug wäre, verwandelt sich dann auch noch der Mond in ein Croissant. Steht droben im Nachthimmel über dem Pazifik und sieht wirklich aus wie ein Hörnchen. Und man erinnert sich an seine Französischlehrerin und daran, wie das Backwerk angeblich zu seinem Namen kam: weil es aussieht wie ein zunehmender Mond .
In Neukaledonien glaubt man die Croissant-Geschichte sofort – auch wenn es kaum einen Ort auf der Erde gibt, der von einer Pariser Bäckerei weiter entfernt sein könnte. Luftlinie sind es 18 000 Kilometer. Und trotzdem gehört die Inselgruppe auf der anderen Seite der Weltkugel mit ihren 280 000 Bewohnern zu Frankreich. Das ist schon seit 165 Jahren so und ändert sich nun auch nicht. Anfang November votierten in einer Volksabstimmung 43 Prozent der Neukaledonier für die Unabhängigkeit, aber 57 Prozent dagegen. Vor allem in der Bevölkerungsgruppe der melanesischen Ureinwohner, der Kanaken, ist die Enttäuschung groß. Sie hatten für den neuen Staat auch schon einen Namen: Kanaky. Übersetzt heißt das Menschenland.
Teures Pflaster
wo noch mit dem Franc bezahlt wird, ebenfalls nicht. Insbesondere in Nouméa ist das Leben ähnlich teuer wie in Paris. Die Hauptstadt liegt auf der größten Insel, Grande Terre. Staus, schlechte Luft, Hektik sind hier eher selten. Wer zu spät kommt, beruft sich auf die „heure kanake“, die „kanakische Stunde“, die dehnbar ist. Die Buchten tragen Namen wie Baie des Citrons (Zitronenbucht) oder Baie des Dames (Damenbucht). Auf den Hügeln stehen die Villen der Reichen, mit den Luxus-Geländewägen auf dem Grundstück und gar nicht so selten auch mit eigener Jacht.
Kanake heißt Mensch