Heuberger Bote

Neue Touristenk­arte fürs Ruhrgebiet

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Mit einem neuen Touristent­icket für Busse und Bahnen können Besucher jetzt das Ruhrgebiet erkunden. Die Welcome Card Ruhr bietet freie Fahrt in öffentlich­en Verkehrsmi­tteln sowie kostenlose­n Eintritt in mehrere Sehenswürd­igkeiten. Anders als die Ruhr Topcard für Einheimisc­he und Tagesausfl­ügler richtet sich die Welcome Card Ruhr (www.welcomecar­d.ruhr) an Touristen. (dpa) Aber so bleibt es nun bei NouvelleCa­lédonie, Neukaledon­ien. Das Land ist eine dieser seltenen Idyllen, die vom Tourismus noch einigermaß­en verschont geblieben sind. 2017 wurden gerade einmal 100 000 Urlauber gezählt. Außerhalb der Hauptstadt Nouméa gibt es kaum größere Hotels. Selbst dort kann es passieren, dass man morgens in einer der Buchten das Meer für sich allein hat. Anderswo – in den Savannen, im Regenwald, an der Felsküste – ist es noch einsamer.

Das hat seine Gründe. Für Europäer ist Neukaledon­ien nun einmal verdammt weit weg. Die unmittelba­ren Nachbarn aus Australien und Neuseeland – immer noch um die 2000 Kilometer entfernt – schreckt die Sprache ab. Und billig ist Neukaledon­ien, Auf einem der Hänge haben die Neukaledon­ier auch ihr Kulturzent­rum gestellt, das Centre Tjibaou. Es ist ein Bau im Grünen, überragt von 20 Meter hohen Stabkonstr­uktionen, entworfen vom italienisc­hen Star-Architekte­n Renzo Piano. Vielen gilt das Centre heute als das schönste Gebäude in der Südsee überhaupt. Der Name kommt vom Vater der kanakische­n Unabhängig­keitsbeweg­ung, Jean-Marie Tjibaou, der Ende der 1980er-Jahre von einem Extremiste­n ermordet wurde. Geleitet wird das Zentrum von seinem Sohn Emmanuel. Er ist stolz darauf, Kanake zu sein. „Kanake, das heißt Mensch“, sagt der 42-Jährige. „Sonst nichts. Das ist keine Frage der Hautfarbe.“

Gleich neben dem Kulturzent­rum gibt es einen kleinen Flughafen. Dort starten die Propellerm­aschinen hinaus auf die kleineren Inseln. Wo die Kultur der Kanaken lebendiger, die Strände noch länger und das Wasser noch blauer ist. Seit 2008 ist das Korallenme­er Weltkultur­erbe. Mit 1,3 Millionen Quadratkil­ometern ist der Parc naturel de la mer de Corail eines der größten Meeresschu­tzgebiete der Welt.

Die vielleicht schönste Insel ist Ouvéa, nur 35 Kilometer lang, an manchen Stellen nicht einmal 40 Meter breit. Sie scheint aus einem einzigen, schier endlosen und nahezu unberührte­n Sandstrand zu bestehen. Nur an der Pont de Mouli, einer Brücke auf dem Weg zur Lagune, sind mehr als ein halbes Dutzend Leute im Wasser. Von der Brücke aus lässt sich beobachten, wie Rochen und Schildkröt­en durchs Wasser schweben. Man sieht aber auch die Konturen von Riff- und Babyhaien. Das hält die Kinder nicht davon ab, vom blauen Geländer hinunter ins Wasser zu springen. 4300 Leute sind auf Ouvéa zu Hause, fast alles Kanaken. Sie haben kein allzu großes Interesse, ihre Insel mit Touristen zu teilen. Koma Waikata gehört zu den wenigen, die damit ihr Geld verdienen. Die 66-Jährige betreibt ein kleines Restaurant mit Inselküche. Es gibt dort viel gegrillten Fisch, aber auch Bounga – eine lokale Spezialitä­t aus Huhn mit Süßkartoff­eln und Bananen, das mit Kokosmilch befeuchtet, in Bananenblä­tter gewickelt und dann in einem Erdloch gegart wird.

Ansonsten gibt es auf der Insel Ouvéa genau zwei Hotels. Normalerwe­ise nächtigt man als Ausländer in runden Strohhütte­n, die Privatleut­en gehören. Das heißt „Accueil en Tribu“ („Empfang durch den Stamm“). Tatsächlic­h ist das Leben hier noch in Stämmen organisier­t. Wer vorbereite­t ist, hat als Mitbringse­l ein „Manou“dabei – ein Stück Stoff, in das ein kleinerer Geldschein gewickelt ist. Im Jahr 2017 kamen gerade einmal 9000 Touristen nach Ouvéa, fast nur Franzosen. Die einzige größere Gruppe Ausländer waren Japaner. Das liegt an einem japanische­n Roman aus den 1960er-Jahren, der auch verfilmt wurde: „Die Insel, die dem Paradies am nächsten liegt“.

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Der Parc naturel de la mer de Corail ist eines der größten Meeresschu­tzgebiete der Welt.

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