Macht die Türen auf – macht die Herzen weit
Am Montag erschien in der Zeitung ein Artikel mit der Überschrift „Adventskalenderwahn“– und ich muss sagen in dem Artikel steckt viel Wahres. Und doch fasziniert der Adventskalender, an dem bis an Weihnachten jeden Tag eine Tür geöffnet wird Klein und Groß. Ich habe in diesem Jahr einen ganz besonderen Adventskalender geschenkt bekommen. Eine Freundin hat 23 Frauen, die sich zum Teil gar nicht kannten, eingeladen. Jede hat 24 gleiche Geschenke gemacht. Dann haben wir uns getroffen und die Geschenke ausgetauscht. Am Ende ist jede mit einem Adventskalender mit 24 Geschenken heimgegangen. An diesem Abend geschah aber viel mehr. Man hat nicht nur die Geschenke geteilt, sondern das Leben. Da war die frischgebackene Oma, die von diesem unbeschreiblichen Wunder erzählte, die junge Frau, die von ihrer Arbeit und anstehenden Veränderungen berichtete und die Mutter, die vom Auslandsaufenhalt ihrer Tochter erzählte. Das sind für mich die Türen, die wir in der Adventszeit öffnen sollen: Die Türen zum Nächsten, unsere Herzenstüren. Diese Türen kann niemand von außen öffnen. Man kann von außen nur anklopfen. Geöffnet werden können sie nur von innen. Wenn wir diese Türen öffnen, dann können wir Leben und Glauben miteinander teilen. Den Glauben an den, der von sich selber sagt: „Ich bin die Tür, wer durch mich hineingeht wird gerettet werden.“Den Glauben an den, durch den Gott Mensch geworden ist. In diesem Sinne wünsche ich ihnen eine gesegnete Adventszeit mit vielen offenen Türen.
Ines Rabus, Pastorale Mitarbeiterin der Seelsorgeeinheit Trossingen