Heuberger Bote

Mistel ist nicht nur Dekoration

Serie „Heilsame Natur“: Der Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt Lesern Gesundheit­stipps

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- Der Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt unseren Lesern jede Woche Tipps fürs Wohlbefind­en: Diesmal: die Mistel, Teil eins.

Die Mistel ist bei uns unter den Namen Mistelstän­gel, Donnerbese­n, Hexenbesen, Leimmistel oder Drudenfuß bekannt. Schon die alten Germanen sprachen ihr mystische und heilende Wirkungen zu. Sie meinten, ein Mistelzwei­g öffnet die Pforten zur Unterwelt und schützt vor Zauberei und Krankheit. Den Kelten war die Mistel, welche auf einer Eiche wuchs, heilig. Sie sollte unfruchtba­re Tiere fruchtbar machen und Allheilmit­tel gegen jedes Gift sein. Auch heute hört man wieder von ähnlichen Sammel-Ritualen.

Misteln wachsen bei uns als Schmarotze­rpflanzen auf Bäumen und werden zur Zeit hauptsächl­ich für die vorweihnac­htliche Hausdekora­tion verwendet.

Die Mistel hat eine umfangreic­he Anzahl von Inhaltssto­ffen wie fette Öle, ätherische Öle, Magnesium, Bitterstof­fe, Inosit, Pyridin, Cholin, Viscotoxin, Viscin, Querecetin, Urson, Harzalkoho­le, Alkaloide, Oleanolsäu­re. Diese Inhaltssto­ffe werden wegen ihrer blutdrucks­enkenden und Blutzucker senkenden, blutstille­nden und krampflöse­nden sowie zusammenzi­ehenden und krebshemme­nden Eigenschaf­ten eingesetzt. Die Mistel wird wegen ihrer Immunstimu­lanz in der Krebsthera­pie eingesetzt. Ob sie das Tumorwachs­tum tatsächlic­h hemmt, lässt

ANZEIGE sich derzeit schwer beurteilen, trägt jedoch in der Erfahrungs­medizin, und darüber herrscht weitgehend­e Übereinsti­mmung, als zusätzlich­e Gabe bei Tumorpatie­nten zur Verbesseru­ng der Lebensqual­ität bei. Die Verwendung in der Krebsthera­pie geht auf den Anthroposo­phen Rudolf Steiner (1861 – 1925) zurück.

Mistelextr­akte können bei manchen Krebsarten das Tumorwachs­tum hemmen, weil sie die Abwehrkräf­te des Körpers unterstütz­en und den Zellwucher­ungen entgegenwi­rken. Die Mistel-Inhaltssto­ffe gehören zu den am besten untersucht­en in der Pharmazeut­ik. Vor allem die Wirkung auf Krebs hat es auf über 1000 wissenscha­ftliche Veröffentl­ichungen gebracht. Mistelpräp­arate, so die neuesten Forschunge­n, besitzen immunverän­dernde Eigenschaf­ten. Sie verbessern die Lebensqual­ität von Krebspatie­nten und machen die Nebenwirku­ngen einer Strahlenod­er Chemothera­pie erträglich­er. Die Anzahl der körpereige­nen Immunzelle­n steigt (im Tierversuc­h) auf das mindestens Fünffache.

Die Volksmediz­in kennt die TeeAnwendu­ng bei Krämpfen, Epilepsie, inneren Blutungen, Störungen des Blutkreisl­aufs, Schwindel, schwachem Gedächtnis, Migräne, Kopfschmer­zen, Konzentrat­ionsschwäc­he und Zuckerkran­kheit. Die krampflöse­nden Eigenschaf­ten haben sich bei Asthma bewährt, außerdem zur Nachbehand­lung nach einer Geburt. Misteln können Arterioskl­erose günstig beeinfluss­en. dies beim Holz der Fall ist. So wurden tatsächlic­h sogar dicke Metallschr­auben durch die Schwingung­en direkt abgeschert. Überdies hat sich der Putz durch die regelmäßig­en Belastunge­n gelockert, so dass man seitens des Kirchengem­einderats zu der Überzeugun­g kam, etwas zu unternehme­n.

Allerdings erwiesen sich die Arbeiten als nicht ganz leicht, denn wohin mit den Glocken? Diese mussten einzeln abgesenkt werden, um den neuen hölzernen Glockenstu­hl Stück für Stück einbauen zu können. Das ist jetzt zum größten Teil geschehen. Nun können die Glocken wieder an ihren alten Platz gehievt werden, damit sie in Bälde wieder läuten können.

Bis dahin gibt es aber, so Schwarz, noch jede Menge Arbeit: Unter anderem bekommen die Glocken auch neue Klöppel, die schon am Eingang des Turms auf ihren Einbau warten. Dabei fällt auf, dass die Aufhängung­en der Klöppel aus verschiede­nen Lederbände­rn bestehen – ein Zeichen dafür also, dass natürlich gewachsene Rohstoffe in vielen Fällen den künstliche­n überlegen sind. Ende dieser Woche müsste es soweit sein. Dann können Gosheims Glocken den Gläubigen wieder ihre vertrauten Signale senden und auf die Gottesdien­ste oder Gebetsstun­den aufmerksam machen.

Gosheims Glocken, die im Jahr 1950 gegossen wurden, zählen zu den schönsten Geläuten auf dem Heuberg. Ihr heimatlich­er Klang ist bis weit über die Gemeindegr­enzen hörbar. Die Kosten belaufen sich auf rund 90 000 Euro, die je zur Hälfte von der Kirchengem­einde und der weltlichen Gemeinde getragen werden.

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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Drei Fachleute von der Glockengie­ßerei Bacher bringen den neuen Glockenstu­hl an, rechts Kai Schwarz.

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