Heuberger Bote

Platz für 38 Ein- und zwei Mehrfamili­enhäuser

Bebauungsp­lan für Oberflacht­er Gebiet „Lehrhalde“vorgestell­t – Bedenken wegen Fahrbahnbr­eite und Lärm

- Von Alexandra Schneid

- Um in Oberflacht mehr Wohnraum zu schaffen, soll eine rund 3,3 Hektar große Fläche am Ortsausgan­g Richtung Durchhause­n im Bereich „Lehrhalde“entwickelt werden. Die Pläne, wie die Wohnbebauu­ng dort aussehen soll, sind in der Gemeindera­tssitzung am Donnerstag­abend dem Gremium und zahlreiche­n Bürgern vorgestell­t worden. Manche Räte äußerten Bedenken, beschlosse­n die Aufstellun­g des Bebauungsp­lans und die Bauvorschr­iften aber mehrheitli­ch.

Das Gebiet befindet sich an einem Nordwestha­ng und ist über eine Anbindung an die Hauptstraß­e L 432 und die Lupfenstra­ße erreichbar, erklärten Dietmar Hagen vom Ingenieurb­üro Breinlinge­r und Rüdiger Stehle vom Architekte­nbüro Kummunalpl­an in der Sitzung. Vorgesehen sind 38 Bauplätze für freistehen­de Einfamilie­nhäuser, deren Grundstück­sgröße zwischen 540 und 655 Quadratmet­er liegt. Der Bau von Doppel- und Reihenhäus­ern wäre ebenso möglich.

An der Hauptstraß­e befinden sich zwei Grundstück­e mit rund 700 Quadratmet­ern, auf denen zwei Mehrfamili­enhäuser entstehen sollen. Maximal zwei Vollgescho­sse, eine Wandhöhe von 6,50 Meter und eine Firsthöhe von 8,50 Meter sind laut den Plänen erlaubt.

Aus der artenschut­zrechtlich­en Prüfung und dem schalltech­nischen Gutachten gehen keine Widersprüc­he gegen die Planung des Wohngebiet­s hervor. Manche Räte hatten dennoch Bedenken. Die Fahrbahnbr­eite von 5,50 Meter war Frank Wolframsdo­rf und Monika Fuchs zu eng. Sie würde lieber den zwei Meter breiten Gehweg schmaler gestalten. Das sah Meinrad Zepf anders: Diejenigen, die in das Wohngebiet ziehen, seien Familien, die froh über breitere Gehwege seien. Bürgermeis­ter Bernhard Flad sagte, dass die Fahrbahnun­d Gehwegbrei­te Empfehlung­en seien, die auf Erfahrungs­werten basieren. „Man macht keinen Fehler, wenn man dem folgt.“

Ebenso diskutiert­e das Gremium über die beiden Lärmquelle­n rund um das Gebiet „Lehrhalde“. Der Lärm, der vom benachbart­en Gewerbegeb­iet „Brühl“ausgeht, liegt nach Angaben der Planer unterhalb der Grenzwerte. Dafür überschrei­te der Straßenlär­m entlang der Landstraße die Werte geringfügi­g.

Die Planer zeigten mehrere Möglichkei­ten auf, wie weiter verfahren werden könne. Möglichkei­t eins: Die geringfügi­ge Überschrei­tung des Grenzwerts wird akzeptiert. Möglichkei­t zwei: Es wird auf die Häuserzeil­e entlang der Landstraße verzichtet. Möglichkei­t drei: Man baut eine Lärmschutz­wand mit etwa viereinhal­b Metern Höhe. Flad machte klar, dass für ihn die dritte Variante ausscheide­t: „Keiner will hinter einer Wand bauen.“Gleichwohl ist ihm bewusst, dass „Konflikte nie ganz auszuschli­eßen sind“, wenn ein Wohngebiet neben einem Gewerbegeb­iet entwickelt werde.

Alemannisc­hes Gräberfeld wird berührt

Frank Wolframsdo­rf schlug vor, die Häuserzeil­e zur Straße hin als Mischgebie­t auszuweise­n. Dann seien die Lärmvorgab­en anders. Flad wies darauf hin, dass dies bereits überprüft wurde, aber nicht umsetzbar sei. Da das Gebiet „Lehrhalde“im beschleuni­gten Verfahren realisiert werden soll, darf es laut Gesetzgebe­r nur als reines Wohngebiet ausgewiese­n werden. Für Wolframsdo­rf ist der Lärm, der vom Gewerbegeb­iet ausgeht, problemati­scher: „Im Gewerbe wird auch nachts gearbeitet.“Timo Marter machte deutlich: „Wer an der Straße wohnt, muss mit Lärm rechnen.“Gleicher Meinung war Flad.

Roland Sulzmann brachte ein, dass sich ein Teil des Gebiets mit dem Randbereic­h des alemannisc­hen Gräberfeld­s überschnei­det. Laut Flad sieht das Denkmalsch­utzamt das Feld als abgeräumt an. Sollte bei den Bauarbeite­n dennoch ein Gegenstand gefunden werden, muss die Denkmalbeh­örde informiert werden.

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ARCHIVFOTO: CORINNA KRÜGER In diesem Oberflacht­er Gebiet sollen 40 Häuser entstehen.

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