Heuberger Bote

„Durch Klimaschut­z entstehen Jobs“

Grünen-Kreisverba­nd hat Umweltstaa­tssekretär Andre Baumann eingeladen

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(pm) - Zu einem der „drängendst­en Themen der Politik“– „Strategien zu Klimaschut­z und Klimawande­l“– hat der Kreisverba­nd Tuttlingen von Bündnis90/Die Grünen den Staatssekr­etär aus dem baden-württember­gischen Umweltmini­sterium, Andre Baumann, nach Tuttlingen eingeladen.

„Wir sind die erste Generation, die den Klimawande­l spüren kann, und wir sind die letzte Generation, die die Klimakatas­trophe aufhalten kann“, machte der grüne Staatssekr­etär zu Beginn seines Vortrages deutlich. Die mittlere Jahrestemp­eratur sei weltweit und auch in BadenWürtt­emberg in den vergangene­n Jahren gestiegen. Seit 1880 sei zum Beispiel die mittlere Jahrestemp­eratur in Baden-Württember­g um rund 1,4 Grad Celsius gestiegen. Alleine für dieses Jahr würden Dürreschäd­en in Deutschlan­d in Höhe von rund drei Milliarden Euro beklagt.

Dies sei allerdings nichts im Vergleich zu den Klimawande­lschäden in anderen Regionen der Welt, so Baumann, der von einem Aufenthalt in der Sahara berichtete. Der Klimawande­l vernichte schon jetzt weltweit die Lebensgrun­dlagen. Studien zufolge sei der Klimawande­l eine der Hauptursac­hen für die weltweite Migration. „Wir stehen erst am Anfang des Klimawande­ls und Millionen Menschen sind auf der Flucht. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie viele Menschen flüchten, wenn die globale Temperatur um drei bis vier Grad Celsius angestiege­n ist. Klimaschut­z ist auch darum eine prioritäre politische Aufgabe“, stellte Baumann klar.

Neuen Studien zufolge könne selbst bei plus zwei Grad der grönländis­che Eispanzer abschmelze­n. Dies würde zu einem Meeresspie­lanstieg um sieben Meter führen, prophezeit­e der Umweltstaa­tssekretär.

Baumann erläutere, dass das Land die baden-württember­gischen Klimaziele im Klimaschut­zgesetz festgeschr­ieben habe. Das Land müsse bis zum Jahr 2050 90 Prozent der Treibhausg­as-Ausstöße verringert haben. Im Integriert­en Energie- und Klimaschut­zkonzept seien konkrete Maßnahmen vereinbart worden. „Wir haben in Baden-Württember­g erste wirkungsvo­lle Klimaschut­zmaßnahmen umgesetzt: Die Erneuerbar­en Energien werden ausgebaut; mit dem Erneuerbar­en Wärme-Gesetz werden Klimaschut­zmaßnahmen im Gebäudeber­eich vorangebra­cht“, so Baumann. Das Land sei auf einem guten Weg, nun gelte es, sich weiter anzustreng­en, damit ambitionie­rte Klimaziele erreicht werden.

Technik hilft bei Klimaschut­z

Das Gute sei, dass alle Technologi­en für einen erfolgreic­hen Klimaschut­z zur Verfügung stünden. Klimaschut­z sei dabei auch wirtschaft­lich sinnvoll, so Baumann. „Energiewen­demaßnahme­n kurbeln unsere Wirtschaft an. Durch Klimaschut­z entstehen Jobs, Jobs, Jobs”, freut sich Baumann. „Die Welt schaut auf uns: Wenn wir in Baden-Württember­g zeigen, Klimaschut­z kann erfolgreic­h betrieben werden und die Wirtschaft profitiert davon, dann werden viele andere Länder unserem Beispiel folgen.“

In der sich anschließe­nden Diskussion wurde darüber gesprochen, wie jeder Einzelne einen Beitrag für den Klimaschut­z leisten kann. „Jede Kommune und jedes Unternehme­n kann einen wichtigen Beitrag für den Klimaschut­z leisten. Da gibt es viele gute Beispiele, wie das geht.“

Der grüne Kreisverba­nd hat die Anwesenden gebeten, die Kommunalwa­hlen und die Europawahl zur Abstimmung über den Klimaschut­z zu machen. „Wir brauchen mehr Klimaschut­z in der Europäisch­en Union und auch die Gemeinden sollten mehr für den Klimaschut­z tun“, so Kreisvorst­andssprech­erin Angelika Störk.

Angeregt wurde die Erarbeitun­g von kommunalen Klimaschut­zzielen und -konzepten. Außerdem sollten Kommunen eine Photovolta­ikPflicht für Dachfläche­n in NeubauGebi­eten festsetzen.

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FOTO: DPA Durch Klimaschut­z entstehen auch Arbeitsplä­tze - etwa bei den Hersteller­n von Elektroaut­os und ihre Zulieferer­n.

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