Heuberger Bote

Trainer Thompson droht SERC-Spielern

Eishockey: Nach zwei Pleiten könnten etablierte Akteure in Köln auf der Tribüne landen

- Von Heinz Wittmann

- Die Niederlage­n vom Wochenende können Konsequenz­en haben. Trainer Paul Thompson droht selbst etablierte­n Akteuren der Schwenning­er Wild Wings mit der Tribüne. „23 Mann sind fit, 21 dürfen spielen. Es herrscht die Konkurrenz, die ich mir wünsche“, sagt er vor dem Spiel bei den Kölner Haien (Donnerstag, 19.30 Uhr). Am Sonntag (14 Uhr) trifft der SERC auf die Fischtown Pinguins Bremerhave­n.

Dem 2:5 in Iserlohn folgte das 3:4 gegen Ingolstadt. Beide Male hatten die Wild Wings entgegen den Vorgaben von Thompson zu offen agiert. Gegen Augsburg (3:6) wurden mit schlampige­r Arbeit in der Defensive Führungen leichtfert­ig verspielt. Nach drei Niederlage­n aus den vergangene­n vier Spielen – dazwischen gab es das 4:0 im Derby gegen Mannheim – fielen die Wild Wings auf den letzten Platz zurück. Ein Trost gibt es: Siegen die Schwäne in dem vorgezogen­en Spiel in der Domstadt, würden sie den Schlussran­g zumindest vorläufig an die Grizzlys Wolfsburg abgeben.

Thompson ärgert sich über nicht beachtete Vorgaben

Doch die Haie müssen erst einmal bezwungen werden. Die Truppe von Trainer Peter Draisaitl scheint, in Schwung gekommen zu sein. Zuletzt gab es drei Siege in Serie. Dabei können sich die Haie im Tor nicht nur auf ihren schwedisch­en Ausnahmeke­eper Gustaf Wesslau verlassen. Der 23-jährige deutsche Schlussman­n Hannibal Weitzmann zeigte gegen Nürnberg (4:1) eine starke Vorstellun­g. Die Rheinlände­r kletterten mit 42 Zählern aus 25 Partien auf den fünften Platz. Gegen Schwenning­en soll Nationalst­ürmer Frederik Tiffels nach überstande­ner Oberschenk­elverletzu­ng sein Debüt im Haie-Trikot geben. Topscorer der Kölner ist der Kanadier Jason Akeson mit 20 Punkten (sieben Tore/13 Assists). Felix Schütz bringt es immerhin auf 16 Zähler (sechs Treffer/ zehn Beihilfen). An diese Werte kommen die besten Schwenning­er Scorer nicht heran. Der Finne Ville Korhonen schaffte bislang 15 Punkte (fünf Tore/zehn Vorlagen) und der Franzose Anthony Rech zwölf (acht Treffer/vier Assists).

Schon gegen Köln fordert Thompson, dass sich seine Mannschaft wieder an das verordnete Spielsyste­m hält. „Wir hatten ein längeres Meeting. Vor allem die letzten vier Minuten gegen Ingolstadt haben mich geärgert. Die Spieler müssen die besprochen­en Vorgaben einhalten. Es kann nicht sein, dass plötzlich einzelne Spieler nicht mehr defensiv arbeiten und der Gegner so zu Überzahlsi­tuationen kommt“, erläuterte Thompson. Und SERC-Kapitän Simon Danner ergänzt: „Wir haben nach der Niederlage Klartext gesprochen. Wir müssen unser Stellungss­piel verbessern.“

Strahlmeie­r steht im Tor, Wölfl ist weiter verletzt

Thompson droht nun etablierte­n Spielern mit der Tribüne. Zu den Pressevert­retern sagte der Engländer: „Sie werden sich wundern, wer in Köln draußen bleibt.“Schon die gesamte Saison bleiben Verteidige­r Jussi Timonen und Stürmer Philip McRae unter den Erwartunge­n. Die Sorge, nicht spielen zu dürfen, braucht sich Dustin Strahlmeie­r nicht machen. Die Schwenning­er Nummer eins wird in Köln den Kasten hüten. Marco Wölfl fällt zumindest am Donnerstag wegen einer Unterkörpe­rverletzun­g aus, für ihn fährt der junge Luis Benzing als Ersatztorw­art mit in die Domstadt.

Stürmerneu­zugang Vili Sopanen, der vereinbaru­ngsgemäß gegen seinen Ex-Klub ERC Ingolstadt aussetzte, ist jetzt wieder an Bord. „Mit dem ersten Spiel in Iserlohn war ich nicht so zufrieden. Ich hatte mit dem Team aber auch noch nicht trainiert. Ich hoffe, es wird in Köln besser.“Der 31jährige Finne sagt weiter: „Wir brauchen in unserer Situation unbedingt Siege. Man kann in Köln gewinnen. Ich habe dort mit Ingolstadt 2:1 gesiegt.“Die Schwenning­er waren in dieser Saison auch schon einmal in Köln zu Gast, unterlagen im Oktober aber 1:3.

Am Sonntag geben die Fischtown Pinguins Bremerhave­n ihre Visitenkar­te am Neckarursp­rung ab. Die Mannen von der Weser haben sechs der vergangene­n sieben Spiele gewonnen. Am vergangene­n Wochenende hatte die Truppe von Trainer Thomas Popiesch dieselben Gegner wie die Wild Wings. Sie siegten in Ingolstadt 4:2 und daheim gegen Iserlohn 4:1. Besonders gut drauf sind derzeit Stürmer Chad Nehring und Verteidige­r Nicholas Jensen, die beide am vergangene­n Wochenende jeweils fünf Punkte scorten. Topscorer bei den Fischtown Pinguins ist aber der Slowene Jan Urbas mit 23 Punkten (zehn Tore/13 Assists). Die Bremerhave­ner waren in dieser Saison schon einmal in Schwenning­en zu Gast, sie siegten Mitte Oktober mit nur 15 Feldspiele­rn und ohne einen einzigen in Deutschlan­d geborenen Akteur 3:2. Für die Partie gegen Bremerhave­n waren laut Wild-Wings-Pressespre­cher Oliver Bauer bis Mittwochmi­ttag 2700 Tickets verkauft. Die Schwenning­er rechnen mit mindestens 3500 Zuschauern.

 ?? FOTO: DIETER REINHARDT ?? Die mangelnde Defensivar­beit der Schwenning­er Wild Wings (Marcel Kurth/links) gegen den ERC Ingolstadt ärgerte Trainer Paul Thompson. Vor dem Spiel am Donnerstag bei den Kölner Haien hat er seinen Spielern Konsequenz­en angedroht. Etablierte Akteure könnten auf der Tribüne sitzen.
FOTO: DIETER REINHARDT Die mangelnde Defensivar­beit der Schwenning­er Wild Wings (Marcel Kurth/links) gegen den ERC Ingolstadt ärgerte Trainer Paul Thompson. Vor dem Spiel am Donnerstag bei den Kölner Haien hat er seinen Spielern Konsequenz­en angedroht. Etablierte Akteure könnten auf der Tribüne sitzen.

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