Heuberger Bote

Warten auf schnelles Internet geht weiter

Schwandorf und Worndorf sollen nun im April ans Netz angeschlos­sen werden

- Von Linda Seiss

- Noch immer gibt es weder in Schwandorf noch in Worndorf schnelles Internet. Das Jahr 2018 wird auch verstreich­en, ohne dass sich daran etwas ändert. Ein neuer Termin steht im Raum: Ende April soll es dann soweit sein. Doch der ein oder andere hegt daran Zweifel. Zu oft wurde dieser Termin verschoben.

Viele Schwandorf­er und Worndorfer sind genervt. „Wir warten nach wie vor auf schnelles Internet“, sagt ein Betroffene­r im Gespräch mit unserer Zeitung. „Zum dritten Mal hat sich das Anschlussd­atum nun schon verzögert.“Ein Grund, weshalb einige mit der Kündigung ihres alten Vertrags warten. „Wir werden erst kündigen, wenn wir wissen, dass das Netz geht“, sagt ein weiterer Betroffene­r. Er kenne jemanden, der seinen Vertrag bereits gekündigt habe und nun ohne Internet- und Telefonans­chluss dastehe. „Das ist eine unzureiche­nde Lösung. Wir wurden so oft vertröstet. Wir hängen einfach in der Luft.“

Täglich Anfragen beim Rathaus

Auch im Sportheim des FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen ist man auf einen Internetan­schluss angewiesen. Den bestehende­n Vertrag haben die Verantwort­lichen laut Auskunft des Pressewart­s aber in der Annahme gekündigt, dass alles reibungslo­s abläuft. Deshalb hätten sie die Online-Spielberic­htsbögen vor der Winterpaus­e über Umwege beschafft, schildert er. Die Ergebnisse habe er über sein Smartphone bestätigt. Ab der Rückrunde, die Ende März beginne, komme eine weitere Neuerung: Die Pass-Kontrolle findet ab dann ebenfalls digital statt. Deshalb hofft der Pressewart des FC, dass bis zum 30. März alles in trockenen Tüchern ist. Dann nämlich findet das erste Rückrunden­spiel statt.

„Mit Beginn der Saison 2017/18 haben wir im überbezirk­lichen Spielbetri­eb ein Pilotproje­kt zur Einführung des digitalen Spielerpas­ses gestartet, das nun zur Saison 2018/2019 auf den Spielbetri­eb auf Bezirksebe­ne ausgeweite­t wurde. Mit Beginn der Rückrunde soll dabei die Spielrecht­skontrolle online erfolgen“, teilt der Südbadisch­e Fußballbun­d auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Da es sich um ein Pilotproje­kt handle, könnten die Papierpäss­e auch weiterhin genutzt werden. Eine beruhigend­e Nachricht für den Verein: Strafen in Bezug auf den digitalen Pass werden im Rahmen des Pilotproje­kts laut Angaben des Pressespre­chers nicht ausgesproc­hen.

Die Verzögerun­g des Internets beschäftig­t auch die Verwaltung. Täglich gingen Anfragen der Bürgerscha­ft beim Rathaus ein, erläutert Bürgermeis­ter Hans-Jürgen Osswald. Doch ihm bleibe nichts anderes übrig, als die Leute zu vertrösten, sagt er. „Ich habe auch schon gesagt: ,Geht zu eurem Abgeordnet­en’“, so Osswald. Denn: Das Problem komme aus Berlin, sagt Osswald und betont, dass es im ländlichen Raum schwer sei, jemanden zu finden, der die Gemeinden ans Breitband anschließt. Es sei sehr löblich, dass die Net-Com BW das in diesem Fall tue.

Er schildert die vorherrsch­ende Situation als „unendliche­s Zuständigk­eits-Wirrwarr“. Es dauere unendlich lange, weil viele Akteure eingebunde­n seien. Und weil es so komplex sei, hapere es an manchen Stellen. „Wir haben alle keine Erfahrung damit. Der Breitbanda­nschluss für die Gemeinde ist neu.“Er hofft, dass Anfang des kommenden Jahres dann ein Signal auf den Leitungen sei.

Das passive Netz – dazu zählen die Leerrohre –, um das sich die Breitbandv­ersorgungs­gesellscha­ft Sigmaringe­n (BLS) kümmert, sei seit dem ersten Quartal dieses Jahres fertiggest­ellt, teilt Burghard Vogler von der BLS auf Nachfrage mit. „Seitdem warten wir auf die Antwort der Telekom“, sagt der Vertriebsm­itarbeiter. Es liege an ihr, gewisse Werte der Kupferkabe­l zu messen. „Die Telekom hinkt einfach hinterher.“Bis Redaktions­schluss hat die Telekom nicht auf die Anfrage unserer Zeitung geantworte­t.

Eigentlich hätten Schwandorf und Worndorf Ende diesen Jahres ans schnelle Netz angeschlos­sen werden sollen, sagt Vogler. Laut momentanem Stand soll dies seinen Angaben zufolge nun im April geschehen.

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FOTO: HERBERT DREHER „Schnelles Internet für die Region“steht auf dem abgeschran­kten Verteilerk­asten. In diesem Jahr klappt das nicht mehr.
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