Heuberger Bote

Von „Death Dance“bis zu Chopin

So klingen die Instrument­e von Preisträge­rn: Sieben Studenten der Musikhochs­chule gemeinsam auf der Bühne

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(icks) – Am Mittwochab­end präsentier­ten sich sieben Studierend­e im Saal der Musikhochs­chule, die im Laufe des Jahres ausgezeich­net wurden. Michael R. Hampel moderierte das Konzert und hielt die Laudatio.

Ein ungewöhnli­cher Programmpu­nkt eröffnete den Abend: Die englische Rhythmiker­in Hannah Elizabeth Tilt zeigte eine Bewegungsg­estaltung mit dem Titel „Death Dance“. Bei völliger Dunkelheit im Saal und auf der Bühne tanzte Hilt mit einer beleuchtet­en Maske und in einem „Röntgenbli­ck“-Dress zu dem Allegro moderato aus Giya Kanchelis „Vom Winde beweint“. Die dramatisch­e Musik für Viola und Orchester aus dem Jahr 1935 kam vom Band.

Drei ganz unterschie­dliche Arten, sich mit dem Steinway auseinande­rzusetzen, zeigten Pianisten aus Bulgarien und Korea: Überaus konzentrie­rt spielte Kristiyan Kushchev die dritte von Liszts großen Etüden über Paganini, genannt „La Campanella“. Hatte bei dem Vorbild, einem Thema aus Paganinis 2. Violinkonz­ert, noch eine Handglocke die hellen Töne geliefert, so waren es in der Liszt-Version zumeist die kurzen, stark gespannten Saiten des Flügels.

Befolgte die Südkoreane­rin Minju Song bei Debussys „Prélude No. 11“über die alterniere­nden Terzen noch die Vorgabe des großen Franzosen und spielte „modérément animée“, also „mäßig animiert“, so ließ sie Alexander Skrjabins Anweisung, seine Etüde E-Dur op. 8/5 „brioso“, also „mit feurigem Schwung“, zu spielen, eher außer Acht. Ganz anders ihre Landsfrau Soo Yeon Hwang: Mit Verve setzte die Konzertexa­mens-Studentin Liszts „Paganini-Etüde“Nr. 6 in aMoll um.

Teilweise unter Stroboskop-Licht tanzte Hannah Tilt dann zu Gerhard Stäblers „Co – wie Kobalt“. Mit Jubel quittiert wurde der erste Vortrag von Uwe Mattes, dem erst 19-jährigen Schlagwerk­er aus Tuttlingen: Von Teresa Nann am Flügel begleitet, spielte er den ersten der beiden Sätze aus dem „Concerto for Marimba and Strings“, das der Franzose Emmanuel Séjourné vor 13 Jahren komponiert hat.

Gemeinsam mit Werner Till, dem Vorsitzend­en des Fördervere­ins, und Kanzlerin Margit Mosbacher überreicht­e Hampel die Preise. Mit zwei musikalisc­hen Leckerbiss­en endete die Veranstalt­ung: Die lettische Cellistin Linda Heiberga widmete sich einem Arrangemen­t von Chopins Etüde Nr. 7 cis-Moll op. 25, sicher begleitet von Dieter Sum am Flügel. Gemeinsam mit Uwe Mattes (Marimba) lud die erst 20-jährige Ausnahmemu­sikerin dann die Zuhörer in ein Tangocafé anno 1930 ein, mit dem zweiten Teil von Piazzollas „Geschichte des Tango“. Ein markantes Werk, pendelnd zwischen intimen Momenten und kraftvolle­r Auseinande­rsetzung. Begeistert­er Beifall bestätigte die Wahl der Juroren.

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FOTO: ICKS Rhythmiker­in Hannah Tilt leuchtete auf der dunklen Bühne.

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